Wie läuft die Diagnose ab?

Wie kann ich herausfinden, dass bei mir eine bestimmte Krankheit vorliegt?

Es gibt im körperlichen und seelischen Bereich viele verschiedene Formen von Krankheiten. Die Aufgabe von Ärztinnen und Ärzten, aber auch von Psychologinnen und Psychologen ist es, genau herauszufinden, ob eine Person krank ist und falls ja, welche konkrete Erkrankung vorliegt. Denn eine Behandlung kann nur erfolgreich sein, wenn bekannt ist, welche Beschwerden vorliegen und welche Erkrankung der Grund dafür ist.

In erster Linie aber bist du diejenige Person, die über sich selbst am besten Bescheid weiß. Du merkst, dass es dir vielleicht aktuell im Vergleich zu „früheren“ Zeiten schlechter geht, dass du dich unwohl fühlst, dir Sorgen machst oder mit deiner Situation überfordert bist. Wenn du das Bedürfnis hast, Hilfe zu bekommen, kannst du dich jederzeit auf die Suche nach einer Behandlung in einer ärztlichen oder psychotherapeutischen Praxis machen. Du brauchst für diesen Schritt keine Überweisung.

Wenn du dann einen Termin erhalten hast, liegt es in der Verantwortung der behandelnden Person, dich und deine Beschwerden zu Beginn der Behandlung so gut kennenzulernen, dass eine Krankheit ausgeschlossen oder eben erkannt werden kann – manchmal liegen auch mehrere Krankheiten gleichzeitig vor. Diese so genannte „Diagnostik“ steht am Beginn jeder professionellen Behandlung.

Was wird in der Diagnostik gemacht?

Ganz grundlegend ist das Anamnesegespräch zwischen dir und der behandelnden Person. Dabei werden dir Fragen gestellt, um die Beschwerden und deine Lebensumstände besser kennen zu lernen. Manchmal bekommst du die Anamnesefragen auch nach Hause geschickt, damit du sie in Ruhe und schriftlich beantworten kannst.

Oft gibt es auch Fragebögen zu verschiedenen Aspekten – zum Beispiel zu Ängsten oder zu Stress –, die du ausfüllst, damit man anhand deiner Antworten erkennen kann, ob deine Beschwerden zu einer Erkrankung passen und wie ausgeprägt diese sind. In manchen Fällen kommen auch psychologische Tests zum Einsatz, die man auf Papier oder am Computer macht. Mit ihnen werden zum Beispiel deine Konzentration oder Aufmerksamkeit überprüft. Dies wird dir jedoch vorher genau erklärt.

Um andere Krankheiten – wie zum Beispiel körperlich oder organisch hervorgerufene Krankheiten – auszuschließen, können in medizinischen Praxen oder Kliniken auch körperliche Untersuchungen von Ärztinnen und Ärzten durchgeführt werden. Hierzu gehören Untersuchungen des Blutbildes, um eventuell vorhandene Mangelzustände (Vitamine, Hormone) zu erkennen. Wenn die Ärztin oder der Arzt es für nötig erachtet, kommen auch Bildgebende Verfahren, also Röntgen, Magnetresonanztomographie (MRT) oder Computertomographie (CT) zum Einsatz, bei denen bestimmte Bereiche deines Körpers mit einem Gerät genauer betrachtet werden, um zum Beispiel Entzündungen oder Durchblutungsstörungen auszuschließen.

Wie du siehst, gibt es verschiedene Möglichkeiten, um Sicherheit darüber zu erlangen, ob bei dir eine Erkrankung vorliegt und was dir eventuell fehlt. Die Personen, die dich untersuchen und eine Diagnose stellen, sind professionell ausgebildet und behandeln alle Informationen selbstverständlich vertraulich. Ihre Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass es dir bald wieder besser gehen kann. Deswegen brauchst du keine Angst zu haben, dass sie über dich urteilen oder du dich schämen musst. Damit diese Diagnostik verlässlich und genau wird, bist du gefragt, indem du ganz offen über dein Befinden sprichst. Alle nötigen Schritte werden dir dann von der professionellen Person erklärt.

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