Zwangsstörungen

Wenn etwas zum Zwang wird

Gewisse Routinen gehören zu unserem Alltag dazu: Zum Beispiel Zähne putzen nach dem Aufstehen oder Hände waschen, nachdem wir auf der Toilette waren. Auch Rituale sind weit verbreitet: Lesen, bevor wir schlafen gehen, oder nochmal prüfen, ob alle Fenster geschlossen sind, bevor wir das Haus verlassen. Diese Dinge geben uns eine gewisse Struktur und Verlässlichkeit. Was aber, wenn solche Handlungsweisen unseren Alltag übernehmen und sogar bestimmen?
Bei manchen Menschen ist genau das der Fall: Sie können nicht anders, als bestimmte Handlungen immer wieder auszuführen, da sie eine große, innere Anspannung verspüren, wenn sie es nicht tun. Vorher können sie nicht schlafen, nicht das Haus verlassen oder sich entspannen. Bei manchen Menschen sorgen die Zwänge dafür, dass sie in ihrem Alltag stark eingeschränkt werden, andere spüren mehrere, kleine Zwänge: Die Ausprägungen sind sehr unterschiedlich – werden aber unter Zwangsstörungen zusammengefasst.
Betroffene leiden oft stark darunter und es fällt ihnen schwer, den Zwang zu ignorieren. Dazu kommt, dass sie nicht gern darüber sprechen, weil sie Angst haben, als „abnormal“ angesehen zu werden. Dabei handelt es sich bei einer Zwangsstörung um eine psychische Erkrankung, die sie selbst nicht beeinflussen können. Es ist wichtig, in solchen Situationen als betroffene Person Rat zu suchen und als angehörige Person verständnisvoll zu reagieren, um gegen diese Erkrankung angehen zu können.

Alles auf einen Blick

Zwangsstörungen können sehr verschieden sein, aber sie zeichnen sich alle durch sogenannte Zwangsgedanken oder Zwangshandlungen aus.

Zwangsgedanken sind Bilder, Impulse oder Überlegungen, die der betroffenen Person immer wieder und sehr plötzlich in den Sinn kommen, und die sie nicht so einfach ignorieren oder unterdrücken kann. Diese Gedanken müssen nicht mit der eigenen Meinung übereinstimmen, sondern drängen sich den Betroffenen auf – häufig kommt es sogar vor, dass die betroffene Person selbst diese Gedanken abstoßend oder beängstigend findet.
Zwangshandlungen sind dagegen konkrete Verhaltensweisen oder Rituale, die die betroffene Person immer wieder ausüben „muss“. Diese Handlungen sind meistens unfreiwillig und erscheinen den Betroffenen im Nachhinein selbst als übertrieben oder sinnlos. In dem Moment selbst allerdings fühlt es sich für sie so an, als müssten sie diese Handlungen unbedingt ausführen, um schlimme Konsequenzen oder „Katastrophen“ zu verhindern. Wenn sie den Zwang unterdrücken und die Handlungen sein lassen, tauchen oft Gefühle wie Angst, Ekel, Leere oder Schuld bei den Betroffenen auf.

Grundsätzlich können jeder Gedanke und jede Handlung zwanghaft werden. Es gibt jedoch bestimmte Zwänge, die bei einer Vielzahl von Menschen auftreten und besonders verbreitet sind:

Zwangsstörungen können sehr verschieden sein, aber sie zeichnen sich alle durch sogenannte Zwangsgedanken oder Zwangshandlungen aus.
Zwangsgedanken sind Bilder, Impulse oder Überlegungen, die der betroffenen Person immer wieder und sehr plötzlich in den Sinn kommen, und die sie nicht so einfach ignorieren oder unterdrücken kann. Diese Gedanken müssen nicht mit der eigenen Meinung übereinstimmen, sondern drängen sich den Betroffenen auf – häufig kommt es sogar vor, dass die betroffene Person selbst diese Gedanken abstoßend oder beängstigend findet.
Zwangshandlungen sind dagegen konkrete Verhaltensweisen oder Rituale, die die betroffene Person immer wieder ausüben „muss“. Diese Handlungen sind meistens unfreiwillig und erscheinen den Betroffenen im Nachhinein selbst als übertrieben oder sinnlos. In dem Moment selbst allerdings fühlt es sich für sie so an, als müssten sie diese Handlungen unbedingt ausführen, um schlimme Konsequenzen oder „Katastrophen“ zu verhindern. Wenn sie den Zwang unterdrücken und die Handlungen sein lassen, tauchen oft Gefühle wie Angst, Ekel, Leere oder Schuld bei den Betroffenen auf.

 

Grundsätzlich können jeder Gedanke und jede Handlung zwanghaft werden. Es gibt jedoch bestimmte Zwänge, die bei einer Vielzahl von Menschen auftreten und besonders verbreitet sind:

Wasch- und Reinigungszwänge

Betroffene empfinden Angst oder Ekel vor Verschmutzung und Dreck, vor Keimen und anderen „Ansteckungsquellen“. Deswegen waschen sie sich häufig und vor allem mehrmals die Hände sehr gründlich oder gehen öfter duschen als gewöhnlich. Manchmal reinigen sie auch bestimmte Dinge im Haushalt in übertriebener Art und Weise, selbst wenn gar keine Verunreinigungen zu erkennen sind. Diese Waschvorgänge – ob am eigenen Körper oder in der Umgebung – nehmen viel Zeit in Anspruch und können zu Hautschäden führen. Außerdem entstehen durch sie oft Konflikte, weil die Betroffenen sich in ihrem Alltag stark einschränken oder zum Beispiel im Zusammenleben mit anderen das Bad außergewöhnlich lange besetzen.

Kontrollzwänge

Hierbei kontrollieren Betroffene bestimmte Dinge immer wieder – wie Elektrogeräte und Schlösser –, obwohl sie schon wissen, dass alles in Ordnung ist. Das machen sie aus Angst davor, dass etwas Schlimmes passieren könnte: Es könnte sein, dass jemand in die Wohnung einbricht, wenn nicht alle Schlösser genauestens verschlossen sind oder ein Elektrogerät Feuer fängt, wenn man es zuvor nicht überprüft hat. Die Betroffenen haben eine starke Angst davor, Fehler zu begehen, für die ihnen die Schuld zugewiesen werden könnte. Deswegen versuchen sie, solche Fehler durch verstärkte Kontrolle zu vermeiden.

Sammel- und Aufbewahrungszwänge

Betroffene sammeln dabei verschiedene Dinge, meist ohne eine wirkliche Verwendung dafür zu haben. Der Besitz dieser Dinge bringt ihnen innere Ruhe und befriedigt den Sammelgedanken. Eine Trennung von diesen Gegenständen hingegen fällt den Betroffenen sehr .

Aggressive, religiöse oder sexuelle Zwangsgedanken

Bei diesen Zwangsgedanken handelt es sich um eine besondere Art, da sie in allen Fällen den Wertvorstellungen der Betroffenen widersprechen und sich dennoch penetrant aufdrängen. So können beispielsweise plötzlich boshafte Impulse und das Verlangen danach auftauchen, anderen Personen weh zu tun – Gedanken, die die Betroffenen quälen, da sie das nicht möchten und dieses Verlangen als moralisch falsch empfinden. Inhalte solcher Gedanken können aber auch sexueller oder religiöser Natur sein.

Weitere Zwänge

Es gibt noch viele weitere Zwänge, die jedoch verglichen mit den anderen Zwängen seltener auftreten. Beispielweise der Zwang, Dinge übertrieben symmetrisch und haargenau anzuordnen (Ordnungszwang), Handlungen mehrmals zu wiederholen und so oft neu auszuführen, bis etwas „richtig gelungen ist“ (Wiederholungszwang) oder den Zwang, bestimmte Dinge im Alltag zu zählen – egal, wie viele es sind (Zählzwang).

Wie du siehst, sind Zwangsstörungen vielfältig, und es gibt noch weitaus mehr, als wir beschrieben haben. Daher ist es wichtig, Handlungen oder Gedanken, die gegen den eigenen Willen und immer wieder auftreten und für die eigene Person unangenehm sind, ernst zu nehmen. Solche Zwangsstörungen können gut therapiert werden. Dafür ist es jedoch wichtig, den ersten Schritt zu gehen und darüber zu reden, statt sich zu schämen. Sprich mit einer Person, der du vertraust. Das kann eine Freundin, ein Freund oder ein Familienmitglied sein. Wenn du lieber erstmal mit einer Person sprechen möchtest, die du nicht kennst und die professionell im psychologischen Bereich arbeitet, kannst du dich an eine der vielen möglichen Anlaufstellen wenden. Wenn du bei dir oder einer nahestehenden Person eines oder mehrere der folgenden Symptome beobachtest, dann solltest du sie ernst nehmen und direkt handeln:
  • Bestimmte Verhaltensweisen treten in verstärktem Ausmaß immer wieder auf – wie zum Beispiel Hände waschen oder Schlösser kontrollieren. Manchmal ergeben diese Handlungen in der Situation auch keinen Sinn – wenn die Person in diesen Fällen bereits frisch gewaschene Hände hat oder das Schloss schon zweimal kontrolliert wurde. Die betroffene Person hat Angst, dass etwas Schlimmes passiert, wenn sie diese Handlungen nicht ausübt.
  • Häufig auftretende, übertriebene Gedanken, die sich nicht oder nur schwer unterdrücken lassen und die als unangenehm empfunden werden.
  • Der Alltag der betroffenen Person wird durch eine Zwangsstörung stark einschränkt: Zum Beispiel vermeidet sie Veranstaltungen, weil sie keine öffentliche Toilette benutzen möchte, oder lädt wegen ihres Sammelzwangs niemanden zu sich nach Hause ein. Diese Einschränkungen sind oft nicht auf den ersten Blick zu erkennen, deswegen sollte man aufpassen, wenn durch die beschriebenen Handlungen oder Gedanken die Lebensfreude einer Person vermindert wird und diese darunter leidet.
Wie du siehst, sind Zwangsstörungen vielfältig, und es gibt noch weitaus mehr, als wir beschrieben haben. Daher ist es wichtig, Handlungen oder Gedanken, die gegen den eigenen Willen und immer wieder auftreten und für die eigene Person unangenehm sind, ernst zu nehmen. Solche Zwangsstörungen können gut therapiert werden. Dafür ist es jedoch wichtig, den ersten Schritt zu gehen und darüber zu reden, statt sich zu schämen. Sprich mit einer Person, der du vertraust. Das kann eine Freundin, ein Freund oder ein Familienmitglied sein. Wenn du lieber erstmal mit einer Person sprechen möchtest, die du nicht kennst und die professionell im psychologischen Bereich arbeitet, kannst du dich an eine der vielen möglichen Anlaufstellen wenden. Wenn du bei dir oder einer nahestehenden Person eines oder mehrere der folgenden Symptome beobachtest, dann solltest du sie ernst nehmen und direkt handeln:
  • Bestimmte Verhaltensweisen treten in verstärktem Ausmaß immer wieder auf – wie zum Beispiel Hände waschen oder Schlösser kontrollieren. Manchmal ergeben diese Handlungen in der Situation auch keinen Sinn – wenn die Person in diesen Fällen bereits frisch gewaschene Hände hat oder das Schloss schon zweimal kontrolliert wurde. Die betroffene Person hat Angst, dass etwas Schlimmes passiert, wenn sie diese Handlungen nicht ausübt.
  • Häufig auftretende, übertriebene Gedanken, die sich nicht oder nur schwer unterdrücken lassen und die als unangenehm empfunden werden.
  • Der Alltag der betroffenen Person wird durch eine Zwangsstörung stark einschränkt: Zum Beispiel vermeidet sie Veranstaltungen, weil sie keine öffentliche Toilette benutzen möchte, oder lädt wegen ihres Sammelzwangs niemanden zu sich nach Hause ein. Diese Einschränkungen sind oft nicht auf den ersten Blick zu erkennen, deswegen sollte man aufpassen, wenn durch die beschriebenen Handlungen oder Gedanken die Lebensfreude einer Person vermindert wird und diese darunter leidet.

Es ist bisher nicht eindeutig geklärt, wieso Zwangsstörungen auftreten. In jedem Fall handelt es sich aber um eine psychische, also seelische Erkrankung, die das Leben von Betroffenen enorm einschränken kann. Eine Zwangsstörung ist auch kein antrainiertes Verhalten, das durch „falsche Gewohnheiten“ oder ähnliches hervorgerufen wird. Viele verschiedene Faktoren können eine Rolle bei der Ausbildung von Zwängen spielen. In manchen Fällen kann man Ursachen für die Entstehung in besonders belastenden oder prägenden Lebensereignissen finden oder auf einen Zusammenhang mit den Lebensumständen der betroffenen Person schließen.

Im Gehirn kommunizieren die Nervenzellen über sogenannte Botenstoffe, die präzise aufeinander abgestimmt sind, damit sie so gut funktionieren. Bei Zwangsstörungen kommt es aber zu einem Ungleichgewicht dieser Botenstoffe, und dadurch wird die Kommunikation zwischen den Zellen im Gehirn verändert. Welche Botenstoffe genau und in welcher Weise betroffen sind, ist noch nicht eindeutig untersucht. Außerdem kann dieser Zusammenhang auch von Zwang zu Zwang anders ausgeprägt und individuell verschieden sein.

Der Verlauf von Zwangsstörungen ist ebenfalls sehr vielfältig, weshalb es schwer zu beschreiben ist, was bei einer Zwangsstörung genau passiert. Auch die Symptome können sich mit der Zeit verändern. So kann es passieren, dass die Symptome insgesamt schwächer werden oder aber neue Gedanken und Handlungen hinzukommen, während andere verschwinden. Auch die Inhalte der Zwänge unterscheiden sich sehr stark und können sich mit der Zeit verändern. Allgemein lässt sich aber sagen, dass Zwangsstörungen schon früh den Alltag von Betroffenen beeinträchtigen können: Wenn Zwangshandlungen oder -gedanken anderen Tätigkeiten gegenüber Vorrang haben und zum Beispiel im sozialen, beruflichen oder schulischen Alltag dazu führen, dass Pflichten und Bedürfnisse vernachlässigt werden.

Es kann passieren, dass Betroffene ungerne über ihre Zwänge reden, da sie sich nicht verstanden fühlen und sich für ihr „abnormales“ Verhalten schämen. Als angehörige Person ist es dann wichtig, sehr einfühlsam und verständnisvoll zu sein. Es sollte ein sicherer Raum geschaffen werden, in dem die betroffene Person offen über ihre Gedanken und Handlungen sprechen kann, ohne verurteilt zu werden. Das kann dabei helfen, betroffenen Personen eine mögliche Psychotherapie näher zu bringen, da sie mehr und mehr dazu bereit sind, sich anderen anzuvertrauen und über ihre Erkrankung zu sprechen.

Eine Psychotherapie kann dabei helfen, Zwänge zu überwinden. Dabei werden unter anderem Strategien für den Alltag erarbeitet, die dabei helfen sollen, Zwangshandlungen und -gedanken langsam zu verringern. Angehörige können hier Hilfestellungen leisten, indem sie Betroffene bei der Umsetzung dieser Strategien unterstützen und ermutigen. Wichtig ist jedoch, Betroffene nicht unter Druck zu setzen und ihnen nicht zu viel abzuverlangen, da es sich um einen längerfristigen Prozess handeln kann. Auch Medikamente können bei der Behandlung von Zwangsstörungen hilfreich sein und werden manchmal zum Beginn der Erkrankung begleitend eingesetzt.

Du hast dich entschlossen, für dich selbst oder einen nahestehenden Menschen Hilfe zu suchen und fragst dich, wo du Unterstützung finden kannst. Vorab: Du solltest wissen, dass es viele unterschiedliche Anlaufstellen gibt und verschiedene Fachleute in Frage kommen. Wichtig ist es also, zuerst herauszufinden, welcher Weg der passende ist.

Eine gute erste Ansprechperson ist deswegen immer die Hausärztin oder der Hausarzt. Übrigens ist bei denen alles, was mit ihnen besprochen wird, gut aufgehoben: Sie dürfen und werden wegen der ärztlichen Schweigepflicht mit niemandem darüber reden, was man ihnen erzählt. Natürlich kann ein Familienmitglied, eine Freundin oder ein Freund mit zum Gespräch kommen.

Wie fühlt sich eine Zwangsstörung an?

Zwangsstörungen können sehr verschieden sein, aber sie zeichnen sich alle durch sogenannte Zwangsgedanken oder Zwangshandlungen aus.

Zwangsgedanken sind Bilder, Impulse oder Überlegungen, die der betroffenen Person immer wieder und sehr plötzlich in den Sinn kommen, und die sie nicht so einfach ignorieren oder unterdrücken kann. Diese Gedanken müssen nicht mit der eigenen Meinung übereinstimmen, sondern drängen sich den Betroffenen auf – häufig kommt es sogar vor, dass die betroffene Person selbst diese Gedanken abstoßend oder beängstigend findet.
Zwangshandlungen sind dagegen konkrete Verhaltensweisen oder Rituale, die die betroffene Person immer wieder ausüben „muss“. Diese Handlungen sind meistens unfreiwillig und erscheinen den Betroffenen im Nachhinein selbst als übertrieben oder sinnlos. In dem Moment selbst allerdings fühlt es sich für sie so an, als müssten sie diese Handlungen unbedingt ausführen, um schlimme Konsequenzen oder „Katastrophen“ zu verhindern. Wenn sie den Zwang unterdrücken und die Handlungen sein lassen, tauchen oft Gefühle wie Angst, Ekel, Leere oder Schuld bei den Betroffenen auf.

Grundsätzlich können jeder Gedanke und jede Handlung zwanghaft werden. Es gibt jedoch bestimmte Zwänge, die bei einer Vielzahl von Menschen auftreten und besonders verbreitet sind:

Zwangsstörungen können sehr verschieden sein, aber sie zeichnen sich alle durch sogenannte Zwangsgedanken oder Zwangshandlungen aus.
Zwangsgedanken sind Bilder, Impulse oder Überlegungen, die der betroffenen Person immer wieder und sehr plötzlich in den Sinn kommen, und die sie nicht so einfach ignorieren oder unterdrücken kann. Diese Gedanken müssen nicht mit der eigenen Meinung übereinstimmen, sondern drängen sich den Betroffenen auf – häufig kommt es sogar vor, dass die betroffene Person selbst diese Gedanken abstoßend oder beängstigend findet.
Zwangshandlungen sind dagegen konkrete Verhaltensweisen oder Rituale, die die betroffene Person immer wieder ausüben „muss“. Diese Handlungen sind meistens unfreiwillig und erscheinen den Betroffenen im Nachhinein selbst als übertrieben oder sinnlos. In dem Moment selbst allerdings fühlt es sich für sie so an, als müssten sie diese Handlungen unbedingt ausführen, um schlimme Konsequenzen oder „Katastrophen“ zu verhindern. Wenn sie den Zwang unterdrücken und die Handlungen sein lassen, tauchen oft Gefühle wie Angst, Ekel, Leere oder Schuld bei den Betroffenen auf.

 

Grundsätzlich können jeder Gedanke und jede Handlung zwanghaft werden. Es gibt jedoch bestimmte Zwänge, die bei einer Vielzahl von Menschen auftreten und besonders verbreitet sind:

Wasch- und Reinigungszwänge

Betroffene empfinden Angst oder Ekel vor Verschmutzung und Dreck, vor Keimen und anderen „Ansteckungsquellen“. Deswegen waschen sie sich häufig und vor allem mehrmals die Hände sehr gründlich oder gehen öfter duschen als gewöhnlich. Manchmal reinigen sie auch bestimmte Dinge im Haushalt in übertriebener Art und Weise, selbst wenn gar keine Verunreinigungen zu erkennen sind. Diese Waschvorgänge – ob am eigenen Körper oder in der Umgebung – nehmen viel Zeit in Anspruch und können zu Hautschäden führen. Außerdem entstehen durch sie oft Konflikte, weil die Betroffenen sich in ihrem Alltag stark einschränken oder zum Beispiel im Zusammenleben mit anderen das Bad außergewöhnlich lange besetzen.

Kontrollzwänge

Hierbei kontrollieren Betroffene bestimmte Dinge immer wieder – wie Elektrogeräte und Schlösser –, obwohl sie schon wissen, dass alles in Ordnung ist. Das machen sie aus Angst davor, dass etwas Schlimmes passieren könnte: Es könnte sein, dass jemand in die Wohnung einbricht, wenn nicht alle Schlösser genauestens verschlossen sind oder ein Elektrogerät Feuer fängt, wenn man es zuvor nicht überprüft hat. Die Betroffenen haben eine starke Angst davor, Fehler zu begehen, für die ihnen die Schuld zugewiesen werden könnte. Deswegen versuchen sie, solche Fehler durch verstärkte Kontrolle zu vermeiden.

Sammel- und Aufbewahrungszwänge

Betroffene sammeln dabei verschiedene Dinge, meist ohne eine wirkliche Verwendung dafür zu haben. Der Besitz dieser Dinge bringt ihnen innere Ruhe und befriedigt den Sammelgedanken. Eine Trennung von diesen Gegenständen hingegen fällt den Betroffenen sehr .

Aggressive, religiöse oder sexuelle Zwangsgedanken

Bei diesen Zwangsgedanken handelt es sich um eine besondere Art, da sie in allen Fällen den Wertvorstellungen der Betroffenen widersprechen und sich dennoch penetrant aufdrängen. So können beispielsweise plötzlich boshafte Impulse und das Verlangen danach auftauchen, anderen Personen weh zu tun – Gedanken, die die Betroffenen quälen, da sie das nicht möchten und dieses Verlangen als moralisch falsch empfinden. Inhalte solcher Gedanken können aber auch sexueller oder religiöser Natur sein.

Weitere Zwänge

Es gibt noch viele weitere Zwänge, die jedoch verglichen mit den anderen Zwängen seltener auftreten. Beispielweise der Zwang, Dinge übertrieben symmetrisch und haargenau anzuordnen (Ordnungszwang), Handlungen mehrmals zu wiederholen und so oft neu auszuführen, bis etwas „richtig gelungen ist“ (Wiederholungszwang) oder den Zwang, bestimmte Dinge im Alltag zu zählen – egal, wie viele es sind (Zählzwang).

Wie du siehst, sind Zwangsstörungen vielfältig, und es gibt noch weitaus mehr, als wir beschrieben haben. Daher ist es wichtig, Handlungen oder Gedanken, die gegen den eigenen Willen und immer wieder auftreten und für die eigene Person unangenehm sind, ernst zu nehmen. Solche Zwangsstörungen können gut therapiert werden. Dafür ist es jedoch wichtig, den ersten Schritt zu gehen und darüber zu reden, statt sich zu schämen. Sprich mit einer Person, der du vertraust. Das kann eine Freundin, ein Freund oder ein Familienmitglied sein. Wenn du lieber erstmal mit einer Person sprechen möchtest, die du nicht kennst und die professionell im psychologischen Bereich arbeitet, kannst du dich an eine der vielen möglichen Anlaufstellen wenden. Wenn du bei dir oder einer nahestehenden Person eines oder mehrere der folgenden Symptome beobachtest, dann solltest du sie ernst nehmen und direkt handeln:
  • Bestimmte Verhaltensweisen treten in verstärktem Ausmaß immer wieder auf – wie zum Beispiel Hände waschen oder Schlösser kontrollieren. Manchmal ergeben diese Handlungen in der Situation auch keinen Sinn – wenn die Person in diesen Fällen bereits frisch gewaschene Hände hat oder das Schloss schon zweimal kontrolliert wurde. Die betroffene Person hat Angst, dass etwas Schlimmes passiert, wenn sie diese Handlungen nicht ausübt.
  • Häufig auftretende, übertriebene Gedanken, die sich nicht oder nur schwer unterdrücken lassen und die als unangenehm empfunden werden.
  • Der Alltag der betroffenen Person wird durch eine Zwangsstörung stark einschränkt: Zum Beispiel vermeidet sie Veranstaltungen, weil sie keine öffentliche Toilette benutzen möchte, oder lädt wegen ihres Sammelzwangs niemanden zu sich nach Hause ein. Diese Einschränkungen sind oft nicht auf den ersten Blick zu erkennen, deswegen sollte man aufpassen, wenn durch die beschriebenen Handlungen oder Gedanken die Lebensfreude einer Person vermindert wird und diese darunter leidet.
Wie du siehst, sind Zwangsstörungen vielfältig, und es gibt noch weitaus mehr, als wir beschrieben haben. Daher ist es wichtig, Handlungen oder Gedanken, die gegen den eigenen Willen und immer wieder auftreten und für die eigene Person unangenehm sind, ernst zu nehmen. Solche Zwangsstörungen können gut therapiert werden. Dafür ist es jedoch wichtig, den ersten Schritt zu gehen und darüber zu reden, statt sich zu schämen. Sprich mit einer Person, der du vertraust. Das kann eine Freundin, ein Freund oder ein Familienmitglied sein. Wenn du lieber erstmal mit einer Person sprechen möchtest, die du nicht kennst und die professionell im psychologischen Bereich arbeitet, kannst du dich an eine der vielen möglichen Anlaufstellen wenden. Wenn du bei dir oder einer nahestehenden Person eines oder mehrere der folgenden Symptome beobachtest, dann solltest du sie ernst nehmen und direkt handeln:
  • Bestimmte Verhaltensweisen treten in verstärktem Ausmaß immer wieder auf – wie zum Beispiel Hände waschen oder Schlösser kontrollieren. Manchmal ergeben diese Handlungen in der Situation auch keinen Sinn – wenn die Person in diesen Fällen bereits frisch gewaschene Hände hat oder das Schloss schon zweimal kontrolliert wurde. Die betroffene Person hat Angst, dass etwas Schlimmes passiert, wenn sie diese Handlungen nicht ausübt.
  • Häufig auftretende, übertriebene Gedanken, die sich nicht oder nur schwer unterdrücken lassen und die als unangenehm empfunden werden.
  • Der Alltag der betroffenen Person wird durch eine Zwangsstörung stark einschränkt: Zum Beispiel vermeidet sie Veranstaltungen, weil sie keine öffentliche Toilette benutzen möchte, oder lädt wegen ihres Sammelzwangs niemanden zu sich nach Hause ein. Diese Einschränkungen sind oft nicht auf den ersten Blick zu erkennen, deswegen sollte man aufpassen, wenn durch die beschriebenen Handlungen oder Gedanken die Lebensfreude einer Person vermindert wird und diese darunter leidet.
Woher kommt eine Zwangsstörung?

Es ist bisher nicht eindeutig geklärt, wieso Zwangsstörungen auftreten. In jedem Fall handelt es sich aber um eine psychische, also seelische Erkrankung, die das Leben von Betroffenen enorm einschränken kann. Eine Zwangsstörung ist auch kein antrainiertes Verhalten, das durch „falsche Gewohnheiten“ oder ähnliches hervorgerufen wird. Viele verschiedene Faktoren können eine Rolle bei der Ausbildung von Zwängen spielen. In manchen Fällen kann man Ursachen für die Entstehung in besonders belastenden oder prägenden Lebensereignissen finden oder auf einen Zusammenhang mit den Lebensumständen der betroffenen Person schließen.

Was passiert bei einer Zwangsstörung?

Im Gehirn kommunizieren die Nervenzellen über sogenannte Botenstoffe, die präzise aufeinander abgestimmt sind, damit sie so gut funktionieren. Bei Zwangsstörungen kommt es aber zu einem Ungleichgewicht dieser Botenstoffe, und dadurch wird die Kommunikation zwischen den Zellen im Gehirn verändert. Welche Botenstoffe genau und in welcher Weise betroffen sind, ist noch nicht eindeutig untersucht. Außerdem kann dieser Zusammenhang auch von Zwang zu Zwang anders ausgeprägt und individuell verschieden sein.

 

Der Verlauf von Zwangsstörungen ist ebenfalls sehr vielfältigAuch die Symptome können sich mit der Zeit verändern. So kann es passieren, dass die Symptome insgesamt schwächer werden oder aber neue Gedanken und Handlungen hinzukommen, während andere verschwinden. Auch die Inhalte der Zwänge unterscheiden sich sehr stark und können sich mit der Zeit verändern. Allgemein lässt sich aber sagen, dass Zwangsstörungen schon früh den Alltag von Betroffenen beeinträchtigen können: Wenn Zwangshandlungen oder -gedanken anderen Tätigkeiten gegenüber Vorrang haben und zum Beispiel im sozialen, beruflichen oder schulischen Alltag dazu führen, dass Pflichten und Bedürfnisse vernachlässigt werden.

Hilfe bei einer Zwangsstörung

Es kann passieren, dass Betroffene ungerne über ihre Zwänge reden, da sie sich nicht verstanden fühlen und sich für ihr „abnormales“ Verhalten schämen. Als angehörige Person ist es dann wichtig, sehr einfühlsam und verständnisvoll zu sein. Es sollte ein sicherer Raum geschaffen werden, in dem die betroffene Person offen über ihre Gedanken und Handlungen sprechen kann, ohne verurteilt zu werden. Das kann dabei helfen, betroffenen Personen eine mögliche Psychotherapie näher zu , da sie mehr und mehr dazu bereit sind, sich anderen anzuvertrauen und über ihre Erkrankung zu sprechen.

 

Eine Psychotherapie kann dabei helfen, Zwänge zu überwinden. Dabei werden unter anderem Strategien für den Alltag erarbeitet, die dabei helfen sollen, Zwangshandlungen und -gedanken langsam zu verringern. Angehörige können hier Hilfestellungen leisten, indem sie Betroffene bei der Umsetzung dieser Strategien unterstützen und ermutigen. Wichtig ist jedoch, Betroffene nicht unter Druck zu setzen und ihnen nicht zu viel abzuverlangen, da es sich um einen längerfristigen Prozess handeln kann. Auch Medikamente können bei der Behandlung von Zwangsstörungen hilfreich sein und werden manchmal zum Beginn der Erkrankung begleitend eingesetzt.

Wen kann ich ansprechen?

Du hast dich entschlossen, für dich selbst oder einen nahestehenden Menschen Hilfe zu suchen und fragst dich, wo du Unterstützung finden kannst. Vorab: Du solltest wissen, dass es viele unterschiedliche Anlaufstellen gibt und verschiedene Fachleute in Frage kommen. Wichtig ist es also, zuerst herauszufinden, welcher Weg der passende ist.

Eine gute erste Ansprechperson ist deswegen immer die Hausärztin oder der Hausarzt. Übrigens ist bei denen alles, was mit ihnen besprochen wird, gut aufgehoben: Sie dürfen und werden wegen der ärztlichen Schweigepflicht mit niemandem darüber reden, was man ihnen erzählt. Natürlich kann ein Familienmitglied, eine Freundin oder ein Freund mit zum Gespräch kommen.

de_DEDE