Suchterkrankungen

Süchte gibt es in unterschiedlichen Ausprägungen, und sie beziehen sich entweder auf ein bestimmtes Mittel oder ein Verhalten. Sie alle haben gemeinsam, dass im Gehirn starke Glücks- und Belohnungsgefühle durch dieses Mittel oder Verhalten ausgelöst werden. Der sogenannte Belohnungseffekt verleitet dazu, die Sucht erneut zu befriedigen, also das Mittel erneut einzunehmen oder das Verhalten zu wiederholen. Der Wunsch nach Belohnung durch diese Sucht ist besonders dann groß, wenn es der betroffenen Person gerade nicht gut geht – zum Beispiel, wenn sie Sorgen oder Ängste hat. Viele Betroffene haben das Gefühl, die Kontrolle über die Sucht zu verlieren. Das heißt, sie können ihr Verhalten in Bezug auf ihre Sucht nicht mehr steuern, und sie wird für sie zu einer Art Zwang.

Folgende Beschwerden können auf eine Abhängigkeit hinweisen – besonders, wenn sie ständig da sind:

  • ein sehr starker Wunsch danach, Alkohol, Tabletten oder andere Drogen einzunehmen – auch wenn dieses Verhalten schädlich ist
  • dieser Wunsch kann sich auch auf ein bestimmtes Verhalten beziehen, wie Glücksspiel, Online-Shopping oder Computerspielen
  • keine Kontrolle mehr darüber, ob und wieviel Alkohol, Tabletten oder andere Drogen eingenommen werden oder wann sie eingenommen werden
  • es muss immer mehr konsumiert werden, um die gleiche Wirkung zu erzielen
  • körperliche Beschwerden wie Unruhe, Zittern oder Schmerzen, wenn die Sucht nicht befriedigt werden kann
  • die Gedanken kreisen ständig um die Sucht und es fällt sehr schwer, sich auf etwas Anderes zu konzentrieren
  • kein Interesse mehr an Dingen, die einem vorher Freude bereitet haben, wie Freundschaften oder Hobbies
  • Heimlichkeiten in Bezug auf den Konsum oder das Verhalten

Der andauernde Zustand in einer Sucht hat schädliche Folgen – aber Personen, die an einer Sucht erkrankt sind, können ihr Verhalten nicht steuern, obwohl ihnen diese Folgen bewusst sind.

Was ist ein Suchtmittel?

Ein Suchtmittel ist ein Stoff, der mit hoher Wahrscheinlichkeit abhängig macht. Es gibt legale Suchtmittel wie Alkohol, Medikamente oder Zigaretten, und illegale Suchtmittel wie Cannabis, Speed, Kokain, Ecstasy oder Heroin. Suchtmittel unterscheiden sich außerdem in ihrer Wirkung und darin, wie schädlich sie sind und wie schnell sie abhängig machen.

Was sind Verhaltenssüchte?

Verhaltenssüchte beziehen sich auf ein bestimmtes Verhalten, das nicht mehr kontrolliert werden kann und so viel Raum im Leben der Betroffenen einnimmt, dass es ihnen sehr schadet. Wie bei den Suchtmitteln gibt es auch bestimmte Verhaltensweisen, die eher süchtig machen als andere. Glücksspielsucht und Internetsucht sind weit verbreitete Verhaltenssüchte, ebenso wie Kaufsucht, Sexsucht oder Arbeitssucht. Sie alle haben gemeinsam, dass das Verhalten starke Glücks- und Belohnungsgefühle im Gehirn auslöst – zum Beispiel, wenn man sich etwas Schönes gekauft hat oder am Spielautomaten Geld gewonnen hat. Das ruft bei den Betroffenen den Drang hervor, dieses Verhalten immer öfter zu wiederholen. Dass wir Dinge tun, die uns ein gutes Gefühl geben, ist grundsätzlich toll. Bei einer Verhaltenssucht wird dieses Wiederholen aber zu einer Art Zwang.

Ein paar Beispiele:

Süchte gibt es in unterschiedlichen Ausprägungen, und sie beziehen sich entweder auf ein bestimmtes Mittel oder ein Verhalten. Sie alle haben gemeinsam, dass im Gehirn starke Glücks- und Belohnungsgefühle durch dieses Mittel oder Verhalten ausgelöst werden. Der sogenannte Belohnungseffekt verleitet dazu, die Sucht erneut zu befriedigen, also das Mittel erneut einzunehmen oder das Verhalten zu wiederholen. Der Wunsch nach Belohnung durch diese Sucht ist besonders dann groß, wenn es der betroffenen Person gerade nicht gut geht – zum Beispiel, wenn sie Sorgen oder Ängste hat. Viele Betroffene haben das Gefühl, die Kontrolle über die Sucht zu verlieren. Das heißt, sie können ihr Verhalten in Bezug auf ihre Sucht nicht mehr steuern, und sie wird für sie zu einer Art Zwang.

Folgende Beschwerden können auf eine Abhängigkeit hinweisen – besonders, wenn sie ständig da sind:

  • ein sehr starker Wunsch danach, Alkohol, Tabletten oder andere Drogen einzunehmen – auch wenn dieses Verhalten schädlich ist
  • dieser Wunsch kann sich auch auf ein bestimmtes Verhalten beziehen, wie Glücksspiel, Online-Shopping oder Computerspielen
  • keine Kontrolle mehr darüber, ob und wieviel Alkohol, Tabletten oder andere Drogen eingenommen werden oder wann sie eingenommen werden
  • es muss immer mehr konsumiert werden, um die gleiche Wirkung zu erzielen
  • körperliche Beschwerden wie Unruhe, Zittern oder Schmerzen, wenn die Sucht nicht befriedigt werden kann
  • die Gedanken kreisen ständig um die Sucht und es fällt sehr schwer, sich auf etwas Anderes zu konzentrieren
  • kein Interesse mehr an Dingen, die einem vorher Freude bereitet haben, wie Freundschaften oder Hobbies
  • Heimlichkeiten in Bezug auf den Konsum oder das Verhalten

Der andauernde Zustand in einer Sucht hat schädliche Folgen – aber Personen, die an einer Sucht erkrankt sind, können ihr Verhalten nicht steuern, obwohl ihnen diese Folgen bewusst sind.

Was ist ein Suchtmittel?

Ein Suchtmittel ist ein Stoff, der mit hoher Wahrscheinlichkeit abhängig macht. Es gibt legale Suchtmittel wie Alkohol, Medikamente oder Zigaretten, und illegale Suchtmittel wie Cannabis, Speed, Kokain, Ecstasy oder Heroin. Suchtmittel unterscheiden sich außerdem in ihrer Wirkung und darin, wie schädlich sie sind und wie schnell sie abhängig machen.

Was sind Verhaltenssüchte?

Verhaltenssüchte beziehen sich auf ein bestimmtes Verhalten, das nicht mehr kontrolliert werden kann und so viel Raum im Leben der Betroffenen einnimmt, dass es ihnen sehr schadet. Wie bei den Suchtmitteln gibt es auch bestimmte Verhaltensweisen, die eher süchtig machen als andere. Glücksspielsucht und Internetsucht sind weit verbreitete Verhaltenssüchte, ebenso wie Kaufsucht, Sexsucht oder Arbeitssucht. Sie alle haben gemeinsam, dass das Verhalten starke Glücks- und Belohnungsgefühle im Gehirn auslöst – zum Beispiel, wenn man sich etwas Schönes gekauft hat oder am Spielautomaten Geld gewonnen hat. Das ruft bei den Betroffenen den Drang hervor, dieses Verhalten immer öfter zu wiederholen. Dass wir Dinge tun, die uns ein gutes Gefühl geben, ist grundsätzlich toll. Bei einer Verhaltenssucht wird dieses Wiederholen aber zu einer Art Zwang.

Ein paar Beispiele:

 

Glücksspielsucht

Glücksspielsucht ist eine Krankheit, bei der die Betroffenen hohe Mengen an Geld verspielen – an Automaten in Spielotheken, in Online-Casinos, bei Online-Wetten oder in Wettbüros. Erst machen diese Spiele Spaß und lösen Glücksgefühle aus, aber dann wird der Weg in die Spielothek schnell zum Zwang: Betroffene werden unruhig und reizbar, wenn sie nicht spielen können. Sie spielen mit immer höheren Einsätzen, um Verluste auszugleichen, und spielen auch dann weiter, wenn sie ihr gesetztes Limit erreicht haben. Das hat sehr oft vor allem finanzielle Folgen im Leben der Betroffenen: Sie haben kein Geld mehr für Rechnungen, Reparaturen im Haushalt, für Essen, Strom oder die Miete. Oft verschulden Betroffene sich im Freundes- und Bekanntenkreis oder nehmen teure Kredite auf, um weiter spielen zu können. Gleichzeitig verlieren sie Beziehungen zu Menschen, die ihnen wichtig sind. Das kann daran liegen, dass die Betroffenen das Vertrauen der Menschen in ihrem Umfeld verlieren, oder auch daran, dass sie sich selbst aus ihrem gewohnten Umfeld zurück ziehen.

 

Wichtige Anzeichen für eine Spielsucht sind:

 

Starkes Verlangen: Bei Spielsüchtigen wird das Spielen zum wichtigsten Lebensinhalt. Das Denken und Handeln kreist immer mehr um die Fragen: „Wann kann ich wieder spielen? Ist genug Geld da, um Spielen zu können?“.

 

Kontrollverlust: Spielsüchtige können ihr Verhalten in Bezug auf das Spielen nicht mehr steuern. Sie spielen einfach weiter, solange es geht – auch bei großen Verlusten oder bis kein Geld mehr da ist. Das macht eine Spielsucht so gefährlich, denn daraus können hohe Verschuldungen entstehen.

 

Toleranzentwicklung: Bei vielen Spielsüchtigen stehen am Anfang große Gewinne, die einen großen Reiz ausüben und das Gefühl vermitteln, dass es immer so weiter geht. Das Gegenteil ist aber der Fall: Das Glück lässt schnell nach, und um verlorene Summen wieder zu bekommen, muss man weiter spielen. Das Glücksgefühl vom Anfang kommt erst dann wieder hoch, wenn höhere Summen gewonnen werden – schließlich müssen die Verluste wieder eingeholt werden.

 

Entzugssymptome: Wie bei anderen Süchten auch fühlen sich Spielsüchtige nervös, unruhig oder gereizt, wenn sie nicht spielen können.

 

Vernachlässigen von Freundschaften und Hobbies: Der Spieldruck führt dazu, dass Betroffene viel Zeit in Spielotheken oder mit dem Spielen verbringen. Auch die Geldbeschaffung, zum Beispiel durch den Verkauf von Einrichtungsgegenständen, nimmt zunehmend Zeit in Anspruch. Freundschaften und Hobbies geraten in den Hintergrund, auch, weil niemand etwas von dem schädlichen Verhalten mitbekommen soll.

 

Weiterspielen trotz schädlicher Folgen: Süchtige nehmen die schädlichen Folgen ihres Verhaltens oft sehr lange in Kauf. Der Drang zu spielen ist so stark, das auch hohe Verschuldungen, der Verlust von Freundschaften oder Probleme im Beruf daran nichts ändern.

 

Folgende Fragen können dir helfen zu erkennen, ob du bereits auf dem Weg zu einer Spielsucht bist:

  • Verspielst du mehr Geld, als du eigentlich möchtest?
  • Musst du auf andere wichtige Dinge – wie Essen, Kleidung oder Hobbies – verzichten, weil du dein Geld beim Spielen verlierst?
  • Verschuldest du dich bei deiner Familie, Freundinnen oder Freunden, um weiter spielen zu können?
  • Ist es dir unangenehm, darüber zu reden, wie viel oder wie oft du spielst?

 

Wenn du das Gefühl hast, von einer Spielsucht gefährdet zu sein, solltest du dir Hilfe und Unterstützung holen. Freundinnen, Freunde und die Familie können eine große Unterstützung sein, aber wenn du dich erstmal anonym austauschen oder professionelle Hilfe bekommen möchtest, gibt es viele Anlaufstellen, an die du dich wenden kannst. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hat hier  einige aufgelistet und bietet auch eine Telefonhotline an.

Alkoholsucht - wenn Alkohol dein Leben bestimmt

Neben Tabak- ist die Alkoholsucht die in Deutschland am weitesten verbreitete Suchterkrankung. Es gibt unterschiedliche Formen und Entwicklungsstufen der Alkoholsucht. Medizinisch wird zwischen Alkohol-Missbrauch und Alkohol-Abhängigkeit unterschieden, wobei die Übergänge fließend sind.
Von Alkoholmissbrauch spricht man dann, wenn der Alkohol bereits eine Funktion im Leben der Betroffenen übernimmt, wie sich zu entspannen oder sich zu belohnen. Wird diese Funktion für längere Zeit regelmäßig benutzt, kann es zur Abhängigkeit kommen. Dieser Prozess passiert oft unbemerkt, sodass weder die betroffene Person noch ihre Freundinnen, Freunde oder die Familie den Beginn einer Alkoholsucht bemerken. Deswegen ist es wichtig, auf sich und nahestehende Personen zu achten und erste Anzeichen ernst zu nehmen.

 

Wichtige Anzeichen für eine Alkoholsucht sind:

 

Starkes Verlangen: Sehr charakteristisch ist ein starkes Verlangen nach Alkohol. Das Verlangen wird umso stärker, je mehr die Betroffenen versuchen, nicht zu trinken. Frag dich selbst: Suchst du dir zunehmend Gelegenheiten, um Alkohol zu trinken?

 

Kontrollverlust: Betroffene haben keine Kontrolle mehr über ihr Trinkverhalten oder die Menge ihres Konsums. Während gesunde Menschen nach einem Glas wieder aufhören können, ist es bei Alkoholsüchtigen so, als würde ein Schalter in ihrem Kopf umgelegt werden, der dazu führt, dass sie immer weiter trinken, auch wenn sie beispielsweise am nächsten Tag früh aufstehen müssen oder einen wichtigen Termin haben.

 

Toleranzentwicklung: Betroffene müssen immer mehr Alkohol trinken, um die gleiche Wirkung zu erzielen. Das liegt daran, dass ihr Körper sich bereits an die Mengen gewöhnt hat. Menschen mit Suchterkrankung vertragen dann oft sehr viel mehr als nicht süchtige Menschen.

 

Entzugssymptome: Entzugssymptome wie Zittern, Schwitzen, Schlafstörungen, Angst und depressive Verstimmungen weisen bereits sehr stark auf eine Abhängigkeit hin. Sie zeigen an, dass Körper und Geist ohne den Alkohol nicht mehr richtig funktionieren, und verschwinden in der Regel, wenn wieder neuer Alkohol getrunken wird.

 

Vernachlässigen von Freundschaften und Hobbies: Da der Alkohol einen sehr großen Platz im Leben der Betroffenen einnimmt, rücken andere Interessen und auch Freundinnen, Freunde oder die Familie immer weiter in den Hintergrund. Auch Heimlichkeiten spielen hierbei eine große Rolle, denn viele Betroffene ziehen sich aus dem sozialen Leben zurück, damit niemand merkt, wie viel oder wie oft sie trinken.

 

Andauernder Konsum trotz schädlicher Folgen: Wer süchtig ist, nimmt die schädlichen Folgen seines Trinkens in Kauf. Das können körperliche Beschwerden sein – wie der Kater am nächsten Tag -, aber auch das Verpassen wichtiger Termine, schlechte Leistungen bei der Arbeit oder Probleme mit Freundinnen, Freunden und in der Familie aufgrund des Alkoholkonsums. Auf lange Sicht kann eine Alkoholsucht gravierende körperliche Folgen haben, zum Beispiel Erkrankungen der Leber, Entzündungen der Bauchspeicheldrüse oder der Magenschleimhaut.

 

Folgende Fragen können dir helfen zu erkennen, ob dein Umgang mit Alkohol bereits ungesund ist:

  • Trinkst du mehr, als du dir eigentlich vorgenommen hast?
  • Wirst du unruhig bei dem Gedanken, nicht trinken zu können?
  • Hast du manchmal Gedächtnislücken, weil du zu viel getrunken hast?

 

Wenn du diese Fragen mit Ja beantwortest, solltest du dir Hilfe holen und mit jemanden darüber sprechen. In frühen Stadien ist es noch einfacher, eine Suchterkrankung wieder in den Griff zu bekommen. Vertraue dich einem Familienmitglied, einer Freundin oder einem Freund an. Wenn du lieber mit jemandem sprechen möchtest, den du nicht kennst, kannst du jederzeit kostenlos und anonym die Telefonseelsorge anrufen, und auch das Deutsche Rote Kreuz nennt hier viele Kontaktmöglichkeiten für Unterstützung bei Suchterkrankungen. Wichtig ist, dass du ehrlich zu dir selbst bist und dich jemandem anvertraust.

Internetsucht - immer online

Wir leben im digitalen Zeitalter, sind ständig online, posten, streamen, liken, spielen. Bei manchen wird die digitale Welt aber zur Sucht: Sie verlieren die Kontrolle darüber, wie viel Zeit sie in sozialen Medien wie Facebook oder Instagram verbringen oder wie viel Platz im Alltag die Beschäftigung mit dem Computer oder Handy einnimmt. Auch hier wird das Belohnungssystem im Gehirn aktiviert: Wenn andere einen Post liken, teilen oder kommentieren, oder wenn wir erfolgreich in einem Computerspiel sind, schüttet unser Gehirn Glücksgefühle aus. Das weckt den Drang, das Verhalten zu wiederholen oder noch zu steigern, bis wir mehr in der digitalen als in der realen Welt leben. Problematisch wird es dann, wenn unsere Online-Aktivitäten für uns zum Ersatz für das richtige Leben werden, wenn wir wichtige Bedürfnisse – wie Anerkennung zu erfahren oder beliebt und erfolgreich zu sein – nur online ausleben oder negative Gefühle in der echten Welt dadurch verdrängen.

 

Wichtige Anzeichen für eine Internetsucht sind:

 

Ständiges Verlangen: Wer online-süchtig ist, verspürt ständig den Drang, online zu sein und seine Netzwerke auf neue Nachrichten zu prüfen. Betroffene checken ihre Apps und Messenger mehrmals stündlich und sogar dann, wenn schon klar ist, dass keine neuen Nachrichten eingegangen sind.

 

Kontrollverlust: Betroffene verlieren die Kontrolle darüber, wie oft und wie lange sie online sind oder am Computer spielen. Aus einer Stunde kann schnell eine Nacht werden. Sie werden unruhig bei dem Gedanken, keinen Zugang zu ihrem Handy, Computer oder sozialen Netzwerken haben.

 

Toleranzentwicklung: Damit die Sucht befriedigt wird, muss auch bei der Computersucht oft immer mehr konsumiert werden. Das kann bedeuten, dass die Sucht immer mehr Zeit in Anspruch nimmt, aber auch, dass die Ausprägung immer stärker wird – Spiele werden wichtiger als andere Dinge, die Frustration bei nicht ausreichenden Reaktionen auf einen Post wird größer oder die Aktivitäten im Internet werden extremer.

 

Entzugssymptome: Auch bei Online-Sucht gibt es Entzugssymptome: Dazu gehören insbesondere Unruhe und Gereiztheit, aber auch körperliche Symptome wie Zittern oder Schwitzen.

 

Vernachlässigen von Freundschaften und Hobbies: Das Spielen am Computer oder die Aktivitäten in sozialen Netzwerken nehmen einen sehr großen Platz im Leben der Betroffenen ein. Interessen im echten Leben und auch Freundschaften oder Familie rücken dadurch immer weiter in den Hintergrund. Besonders bei der Computerspielsucht findet ein Rückzug aus dem sozialen Leben statt. Das Tückische an sozialen Netzwerken ist, dass diese immer und überall genutzt werden können, also auch im Beisein von Freundinnen und Freunden.

 

Aufrechterhalten des Verhaltens trotz schädlicher Folgen: Betroffene merken oft selbst, dass ihre Computersucht negative Folgen auf ihr normales Leben hat, kommen aber trotzdem nicht von selbst aus ihrer Sucht heraus. Vielleicht haben sie auch schon Freundinnen oder Freunde verärgert und wurden von ihnen darauf hingewiesen, dass sie zu viel am Handy oder vor dem Computer hängen. Wie bei anderen Suchterkrankungen auch ist es aber meistens nicht möglich, ohne professionelle Hilfe und die Unterstützung von der Familie oder Freundinnen und Freunden die Sucht in den Griff zu bekommen.

 

Wenn du dir Sorgen um dein online-Verhalten oder das einer nahestehenden Person machst, kannst du dich an eine der vielen Hilfsangebote wenden – auch anonym, wenn dir das lieber ist. Ob du erstmal mit einer Freundin, einem Freund, oder einem Familienmitglied darüber sprechen möchtest, dein online-Verhalten besser verstehen, oder erstmal selbst versuchen möchtest, weniger online zu sein: Die Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung hat hier viele Tipps dafür zusammengestellt, zeigt Anlaufstellen in deiner Nähe und bietet selbst eine Beratung an.

 

Auch, wenn sich eine Internetsucht vielleicht nicht wie eine „echte“ Sucht anfühlt, hat sie sehr großen Einfluss auf das Leben einer betroffenen Person und auf ihren Freundes- und Familienkreis. Beobachte deswegen deine eigene online-Nutzung und die deiner Freundinnen und Freunde, und zögere nicht, darüber zu sprechen oder Unterstützung zu suchen, wenn dir etwas Sorgen bereitet.

Sucht ist eine Erkrankung im Gehirn, bei der psychische, soziale und biologische Einflüsse zusammenspielen. Oft gibt es Probleme im Leben der Betroffenen, sie kriegen zum Beispiel wenig Halt von der Familie, haben große Sorgen und Ängste um die Zukunft oder müssen den Verlust von geliebten Menschen verarbeiten. Andere psychische Erkrankungen wie Depressionen, eine Borderline-Erkrankung oder Zwangsstörungen können eine Suchterkrankung zusätzlich fördern. Gene und Vererbung spielen ebenfalls eine Rolle: Die Kinder suchtkranker Eltern sind anfälliger dafür, ebenfalls eine Suchterkrankung zu bekommen.

Wie bei jeder psychischen Erkrankung können Betroffene einer Suchterkrankung nichts dafür, dass sie erkrankt sind. Viele Menschen sind der Meinung, dass Menschen mit Suchterkrankungen keine Disziplin hätten oder selbst Schuld an ihrer Erkrankung seien – das stimmt aber nicht! Jede und jeder von uns kann eine Sucht entwickeln, und deswegen ist es wichtig, dass wir anfangen, offen darüber zu sprechen, wenn es uns nicht gut geht, und dass wir aufmerksam und respektvoll auf die Menschen in unserem Umfeld zugehen, um die wir uns Sorgen machen.

Suchterkrankungen sind sehr vielfältig und entstehen individuell. Warum es zum Beginn einer Suchterkrankung kommt, ist also von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Suchterkrankungen basieren aber auf dem gleichen Prozess: Das Gehirn lernt, dass das Suchtmittel oder das Verhalten gut tut, bis sich Betroffene ohne diese nicht mehr gut fühlen können. Es entsteht eine Art Zwang, die Sucht aufrechtzuerhalten.

Die Befriedigung der Sucht löst in der Regel positive Gefühle wie Entspannung, Freude und Ausgelassenheit aus – die Betroffenen fühlen sich gut und stark, alle Probleme verfliegen für eine Weile. Der Körper merkt sich dieses Gefühl und bringt es in einen Zusammenhang mit dem Suchtmittel oder dem süchtig machenden Verhalten. Wenn die Wirkung nachlässt, sind die alten Probleme wieder da. Geht es den Betroffenen schlecht, taucht automatisch der Gedanke an die „befreiende“ Wirkung der Sucht auf. Es fällt ihnen schwer, diesen Gedanken zu ignorieren oder etwas anderes zu finden, was ihnen aus der schlechten Situation helfen kann. Es ist wie ein Zwang für sie, die Sucht zu befriedigen – also zum Beispiel weiter zu trinken oder zu spielen –, weil sie sich nur dadurch wieder gut fühlen können. Das ist der Grund, warum Menschen mit Suchterkrankungen auch dann noch trinken oder spielen, wenn das bereits schlimme Folgen für sie hat. Der Gedanke an ein Leben ohne das Suchtmittel oder das süchtig machende Verhalten macht vielen Betroffenen zunächst Angst. Auch wenn sie selbst den Wunsch haben, nicht mehr süchtig zu sein, ist es sehr schwierig für sie, die ersten Schritte auf diesem Weg zu gehen.

Das Wichtigste ist: Sei ehrlich zu dir selbst. Hast du selbst die Vermutung, dass du die Kontrolle verlierst, du zu viel trinkst, spielst, kiffst oder ähnliches? Oder beobachtest du dieses Verhalten bei einer Freundin, einem Freund oder einem Familienmitglied? Dann sprich mit jemandem darüber! Es gibt viele Anlaufstellen, bei denen professionell ausgebildete Personen dir zuhören und helfen. Die Angebote sind kostenlos und du kannst anonym bleiben. Außerdem bieten viele Kliniken einen Suchtnotruf an, bei dem man jederzeit anrufen kann.
In größeren Städten gibt es auch spezielle Suchtberatungsstellen. Sie bieten viele Informationen zum Hilfsangebot in deiner Stadt, helfen dir dabei, Anträge zu stellen, die richtige Klinik zu finden oder hören erstmal einfach nur zu und beraten dich.

Das Suchthilfe-Netzwerk in Deutschland ist sehr gut ausgebaut und bietet viele Hilfsmöglichkeiten für Betroffene. Grundsätzlich empfiehlt sich der Schritt in eine Therapie. Diese kann ambulant, teilstationär oder stationär erfolgen. Wenn du mehr über das Thema Therapie erfahren möchtest, haben wir hier alles wichtige für dich zusammengefasst.

Suchterkrankungen sind alleine schwer zu bewältigen. Deshalb ist es wichtig, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen und über die eigenen Probleme und Erfahrungen zu sprechen. Selbsthilfegruppen bieten dabei eine große Unterstützung, denn hier finden Betroffene Verständnis für ihre Situation und können durch die Erfahrungen der anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen, mit der Suchterkrankung umzugehen. Auch für Angehörige von Menschen, die eine Suchterkrankung haben, gibt es Selbsthilfegruppen.

Du hast dich entschlossen, für dich selbst oder einen nahestehenden Menschen Hilfe zu suchen und fragst dich, wo du Unterstützung finden kannst. Vorab: Du solltest wissen, dass es viele unterschiedliche Anlaufstellen gibt und verschiedene Fachleute in Frage kommen. Wichtig ist es also, zuerst herauszufinden, welcher Weg der passende ist.

Eine gute erste Ansprechperson ist deswegen immer die Hausärztin oder der Hausarzt. Übrigens ist bei denen alles, was mit ihnen besprochen wird, gut aufgehoben: Sie dürfen und werden wegen der ärztlichen Schweigepflicht mit niemandem darüber reden, was man ihnen erzählt. Natürlich kann ein Familienmitglied, eine Freundin oder ein Freund mit zum Gespräch kommen.

Wie fühlt sich eine Suchterkrankung an?

Süchte gibt es in unterschiedlichen Ausprägungen, und sie beziehen sich entweder auf ein bestimmtes Mittel oder ein Verhalten. Sie alle haben gemeinsam, dass im Gehirn starke Glücks- und Belohnungsgefühle durch dieses Mittel oder Verhalten ausgelöst werden. Der sogenannte Belohnungseffekt verleitet dazu, die Sucht erneut zu befriedigen, also das Mittel erneut einzunehmen oder das Verhalten zu wiederholen. Der Wunsch nach Belohnung durch diese Sucht ist besonders dann groß, wenn es der betroffenen Person gerade nicht gut geht – zum Beispiel, wenn sie Sorgen oder Ängste hat. Viele Betroffene haben das Gefühl, die Kontrolle über die Sucht zu verlieren. Das heißt, sie können ihr Verhalten in Bezug auf ihre Sucht nicht mehr steuern, und sie wird für sie zu einer Art Zwang.

Folgende Beschwerden können auf eine Abhängigkeit hinweisen – besonders, wenn sie ständig da sind:

  • ein sehr starker Wunsch danach, Alkohol, Tabletten oder andere Drogen einzunehmen – auch wenn dieses Verhalten schädlich ist
  • dieser Wunsch kann sich auch auf ein bestimmtes Verhalten beziehen, wie Glücksspiel, Online-Shopping oder Computerspielen
  • keine Kontrolle mehr darüber, ob und wieviel Alkohol, Tabletten oder andere Drogen eingenommen werden oder wann sie eingenommen werden
  • es muss immer mehr konsumiert werden, um die gleiche Wirkung zu erzielen
  • körperliche Beschwerden wie Unruhe, Zittern oder Schmerzen, wenn die Sucht nicht befriedigt werden kann
  • die Gedanken kreisen ständig um die Sucht und es fällt sehr schwer, sich auf etwas Anderes zu konzentrieren
  • kein Interesse mehr an Dingen, die einem vorher Freude bereitet haben, wie Freundschaften oder Hobbies
  • Heimlichkeiten in Bezug auf den Konsum oder das Verhalten

Der andauernde Zustand in einer Sucht hat schädliche Folgen – aber Personen, die an einer Sucht erkrankt sind, können ihr Verhalten nicht steuern, obwohl ihnen diese Folgen bewusst sind.

Was ist ein Suchtmittel?

Ein Suchtmittel ist ein Stoff, der mit hoher Wahrscheinlichkeit abhängig macht. Es gibt legale Suchtmittel wie Alkohol, Medikamente oder Zigaretten, und illegale Suchtmittel wie Cannabis, Speed, Kokain, Ecstasy oder Heroin. Suchtmittel unterscheiden sich außerdem in ihrer Wirkung und darin, wie schädlich sie sind und wie schnell sie abhängig machen.

Was sind Verhaltenssüchte?

Verhaltenssüchte beziehen sich auf ein bestimmtes Verhalten, das nicht mehr kontrolliert werden kann und so viel Raum im Leben der Betroffenen einnimmt, dass es ihnen sehr schadet. Wie bei den Suchtmitteln gibt es auch bestimmte Verhaltensweisen, die eher süchtig machen als andere. Glücksspielsucht und Internetsucht sind weit verbreitete Verhaltenssüchte, ebenso wie Kaufsucht, Sexsucht oder Arbeitssucht. Sie alle haben gemeinsam, dass das Verhalten starke Glücks- und Belohnungsgefühle im Gehirn auslöst – zum Beispiel, wenn man sich etwas Schönes gekauft hat oder am Spielautomaten Geld gewonnen hat. Das ruft bei den Betroffenen den Drang hervor, dieses Verhalten immer öfter zu wiederholen. Dass wir Dinge tun, die uns ein gutes Gefühl geben, ist grundsätzlich toll. Bei einer Verhaltenssucht wird dieses Wiederholen aber zu einer Art Zwang.

Ein paar Beispiele:

Süchte gibt es in unterschiedlichen Ausprägungen, und sie beziehen sich entweder auf ein bestimmtes Mittel oder ein Verhalten. Sie alle haben gemeinsam, dass im Gehirn starke Glücks- und Belohnungsgefühle durch dieses Mittel oder Verhalten ausgelöst werden. Der sogenannte Belohnungseffekt verleitet dazu, die Sucht erneut zu befriedigen, also das Mittel erneut einzunehmen oder das Verhalten zu wiederholen. Der Wunsch nach Belohnung durch diese Sucht ist besonders dann groß, wenn es der betroffenen Person gerade nicht gut geht – zum Beispiel, wenn sie Sorgen oder Ängste hat. Viele Betroffene haben das Gefühl, die Kontrolle über die Sucht zu verlieren. Das heißt, sie können ihr Verhalten in Bezug auf ihre Sucht nicht mehr steuern, und sie wird für sie zu einer Art Zwang.

Folgende Beschwerden können auf eine Abhängigkeit hinweisen – besonders, wenn sie ständig da sind:

  • ein sehr starker Wunsch danach, Alkohol, Tabletten oder andere Drogen einzunehmen – auch wenn dieses Verhalten schädlich ist
  • dieser Wunsch kann sich auch auf ein bestimmtes Verhalten beziehen, wie Glücksspiel, Online-Shopping oder Computerspielen
  • keine Kontrolle mehr darüber, ob und wieviel Alkohol, Tabletten oder andere Drogen eingenommen werden oder wann sie eingenommen werden
  • es muss immer mehr konsumiert werden, um die gleiche Wirkung zu erzielen
  • körperliche Beschwerden wie Unruhe, Zittern oder Schmerzen, wenn die Sucht nicht befriedigt werden kann
  • die Gedanken kreisen ständig um die Sucht und es fällt sehr schwer, sich auf etwas Anderes zu konzentrieren
  • kein Interesse mehr an Dingen, die einem vorher Freude bereitet haben, wie Freundschaften oder Hobbies
  • Heimlichkeiten in Bezug auf den Konsum oder das Verhalten

Der andauernde Zustand in einer Sucht hat schädliche Folgen – aber Personen, die an einer Sucht erkrankt sind, können ihr Verhalten nicht steuern, obwohl ihnen diese Folgen bewusst sind.

Was ist ein Suchtmittel?

Ein Suchtmittel ist ein Stoff, der mit hoher Wahrscheinlichkeit abhängig macht. Es gibt legale Suchtmittel wie Alkohol, Medikamente oder Zigaretten, und illegale Suchtmittel wie Cannabis, Speed, Kokain, Ecstasy oder Heroin. Suchtmittel unterscheiden sich außerdem in ihrer Wirkung und darin, wie schädlich sie sind und wie schnell sie abhängig machen.

Was sind Verhaltenssüchte?

Verhaltenssüchte beziehen sich auf ein bestimmtes Verhalten, das nicht mehr kontrolliert werden kann und so viel Raum im Leben der Betroffenen einnimmt, dass es ihnen sehr schadet. Wie bei den Suchtmitteln gibt es auch bestimmte Verhaltensweisen, die eher süchtig machen als andere. Glücksspielsucht und Internetsucht sind weit verbreitete Verhaltenssüchte, ebenso wie Kaufsucht, Sexsucht oder Arbeitssucht. Sie alle haben gemeinsam, dass das Verhalten starke Glücks- und Belohnungsgefühle im Gehirn auslöst – zum Beispiel, wenn man sich etwas Schönes gekauft hat oder am Spielautomaten Geld gewonnen hat. Das ruft bei den Betroffenen den Drang hervor, dieses Verhalten immer öfter zu wiederholen. Dass wir Dinge tun, die uns ein gutes Gefühl geben, ist grundsätzlich toll. Bei einer Verhaltenssucht wird dieses Wiederholen aber zu einer Art Zwang.

Ein paar Beispiele:

 

Glücksspielsucht

Glücksspielsucht ist eine Krankheit, bei der die Betroffenen hohe Mengen an Geld verspielen – an Automaten in Spielotheken, in Online-Casinos, bei Online-Wetten oder in Wettbüros. Erst machen diese Spiele Spaß und lösen Glücksgefühle aus, aber dann wird der Weg in die Spielothek schnell zum Zwang: Betroffene werden unruhig und reizbar, wenn sie nicht spielen können. Sie spielen mit immer höheren Einsätzen, um Verluste auszugleichen, und spielen auch dann weiter, wenn sie ihr gesetztes Limit erreicht haben. Das hat sehr oft vor allem finanzielle Folgen im Leben der Betroffenen: Sie haben kein Geld mehr für Rechnungen, Reparaturen im Haushalt, für Essen, Strom oder die Miete. Oft verschulden Betroffene sich im Freundes- und Bekanntenkreis oder nehmen teure Kredite auf, um weiter spielen zu können. Gleichzeitig verlieren sie Beziehungen zu Menschen, die ihnen wichtig sind. Das kann daran liegen, dass die Betroffenen das Vertrauen der Menschen in ihrem Umfeld verlieren, oder auch daran, dass sie sich selbst aus ihrem gewohnten Umfeld zurück ziehen.

 

Wichtige Anzeichen für eine Spielsucht sind:

 

Starkes Verlangen: Bei Spielsüchtigen wird das Spielen zum wichtigsten Lebensinhalt. Das Denken und Handeln kreist immer mehr um die Fragen: „Wann kann ich wieder spielen? Ist genug Geld da, um Spielen zu können?“.

 

Kontrollverlust: Spielsüchtige können ihr Verhalten in Bezug auf das Spielen nicht mehr steuern. Sie spielen einfach weiter, solange es geht – auch bei großen Verlusten oder bis kein Geld mehr da ist. Das macht eine Spielsucht so gefährlich, denn daraus können hohe Verschuldungen entstehen.

 

Toleranzentwicklung: Bei vielen Spielsüchtigen stehen am Anfang große Gewinne, die einen großen Reiz ausüben und das Gefühl vermitteln, dass es immer so weiter geht. Das Gegenteil ist aber der Fall: Das Glück lässt schnell nach, und um verlorene Summen wieder zu bekommen, muss man weiter spielen. Das Glücksgefühl vom Anfang kommt erst dann wieder hoch, wenn höhere Summen gewonnen werden – schließlich müssen die Verluste wieder eingeholt werden.

 

Entzugssymptome: Wie bei anderen Süchten auch fühlen sich Spielsüchtige nervös, unruhig oder gereizt, wenn sie nicht spielen können.

 

Vernachlässigen von Freundschaften und Hobbies: Der Spieldruck führt dazu, dass Betroffene viel Zeit in Spielotheken oder mit dem Spielen verbringen. Auch die Geldbeschaffung, zum Beispiel durch den Verkauf von Einrichtungsgegenständen, nimmt zunehmend Zeit in Anspruch. Freundschaften und Hobbies geraten in den Hintergrund, auch, weil niemand etwas von dem schädlichen Verhalten mitbekommen soll.

 

Weiterspielen trotz schädlicher Folgen: Süchtige nehmen die schädlichen Folgen ihres Verhaltens oft sehr lange in Kauf. Der Drang zu spielen ist so stark, das auch hohe Verschuldungen, der Verlust von Freundschaften oder Probleme im Beruf daran nichts ändern.

 

Folgende Fragen können dir helfen zu erkennen, ob du bereits auf dem Weg zu einer Spielsucht bist:

  • Verspielst du mehr Geld, als du eigentlich möchtest?
  • Musst du auf andere wichtige Dinge – wie Essen, Kleidung oder Hobbies – verzichten, weil du dein Geld beim Spielen verlierst?
  • Verschuldest du dich bei deiner Familie, Freundinnen oder Freunden, um weiter spielen zu können?
  • Ist es dir unangenehm, darüber zu reden, wie viel oder wie oft du spielst?

 

Wenn du das Gefühl hast, von einer Spielsucht gefährdet zu sein, solltest du dir Hilfe und Unterstützung holen. Freundinnen, Freunde und die Familie können eine große Unterstützung sein, aber wenn du dich erstmal anonym austauschen oder professionelle Hilfe bekommen möchtest, gibt es viele Anlaufstellen, an die du dich wenden kannst. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hat hier  einige aufgelistet und bietet auch eine Telefonhotline an.

Alkoholsucht - wenn Alkohol dein Leben bestimmt

Neben Tabak- ist die Alkoholsucht die in Deutschland am weitesten verbreitete Suchterkrankung. Es gibt unterschiedliche Formen und Entwicklungsstufen der Alkoholsucht. Medizinisch wird zwischen Alkohol-Missbrauch und Alkohol-Abhängigkeit unterschieden, wobei die Übergänge fließend sind.
Von Alkoholmissbrauch spricht man dann, wenn der Alkohol bereits eine Funktion im Leben der Betroffenen übernimmt, wie sich zu entspannen oder sich zu belohnen. Wird diese Funktion für längere Zeit regelmäßig benutzt, kann es zur Abhängigkeit kommen. Dieser Prozess passiert oft unbemerkt, sodass weder die betroffene Person noch ihre Freundinnen, Freunde oder die Familie den Beginn einer Alkoholsucht bemerken. Deswegen ist es wichtig, auf sich und nahestehende Personen zu achten und erste Anzeichen ernst zu nehmen.

 

Wichtige Anzeichen für eine Alkoholsucht sind:

 

Starkes Verlangen: Sehr charakteristisch ist ein starkes Verlangen nach Alkohol. Das Verlangen wird umso stärker, je mehr die Betroffenen versuchen, nicht zu trinken. Frag dich selbst: Suchst du dir zunehmend Gelegenheiten, um Alkohol zu trinken?

 

Kontrollverlust: Betroffene haben keine Kontrolle mehr über ihr Trinkverhalten oder die Menge ihres Konsums. Während gesunde Menschen nach einem Glas wieder aufhören können, ist es bei Alkoholsüchtigen so, als würde ein Schalter in ihrem Kopf umgelegt werden, der dazu führt, dass sie immer weiter trinken, auch wenn sie beispielsweise am nächsten Tag früh aufstehen müssen oder einen wichtigen Termin haben.

 

Toleranzentwicklung: Betroffene müssen immer mehr Alkohol trinken, um die gleiche Wirkung zu erzielen. Das liegt daran, dass ihr Körper sich bereits an die Mengen gewöhnt hat. Menschen mit Suchterkrankung vertragen dann oft sehr viel mehr als nicht süchtige Menschen.

 

Entzugssymptome: Entzugssymptome wie Zittern, Schwitzen, Schlafstörungen, Angst und depressive Verstimmungen weisen bereits sehr stark auf eine Abhängigkeit hin. Sie zeigen an, dass Körper und Geist ohne den Alkohol nicht mehr richtig funktionieren, und verschwinden in der Regel, wenn wieder neuer Alkohol getrunken wird.

 

Vernachlässigen von Freundschaften und Hobbies: Da der Alkohol einen sehr großen Platz im Leben der Betroffenen einnimmt, rücken andere Interessen und auch Freundinnen, Freunde oder die Familie immer weiter in den Hintergrund. Auch Heimlichkeiten spielen hierbei eine große Rolle, denn viele Betroffene ziehen sich aus dem sozialen Leben zurück, damit niemand merkt, wie viel oder wie oft sie trinken.

 

Andauernder Konsum trotz schädlicher Folgen: Wer süchtig ist, nimmt die schädlichen Folgen seines Trinkens in Kauf. Das können körperliche Beschwerden sein – wie der Kater am nächsten Tag -, aber auch das Verpassen wichtiger Termine, schlechte Leistungen bei der Arbeit oder Probleme mit Freundinnen, Freunden und in der Familie aufgrund des Alkoholkonsums. Auf lange Sicht kann eine Alkoholsucht gravierende körperliche Folgen haben, zum Beispiel Erkrankungen der Leber, Entzündungen der Bauchspeicheldrüse oder der Magenschleimhaut.

 

Folgende Fragen können dir helfen zu erkennen, ob dein Umgang mit Alkohol bereits ungesund ist:

  • Trinkst du mehr, als du dir eigentlich vorgenommen hast?
  • Wirst du unruhig bei dem Gedanken, nicht trinken zu können?
  • Hast du manchmal Gedächtnislücken, weil du zu viel getrunken hast?

 

Wenn du diese Fragen mit Ja beantwortest, solltest du dir Hilfe holen und mit jemanden darüber sprechen. In frühen Stadien ist es noch einfacher, eine Suchterkrankung wieder in den Griff zu bekommen. Vertraue dich einem Familienmitglied, einer Freundin oder einem Freund an. Wenn du lieber mit jemandem sprechen möchtest, den du nicht kennst, kannst du jederzeit kostenlos und anonym die Telefonseelsorge anrufen, und auch das Deutsche Rote Kreuz nennt hier viele Kontaktmöglichkeiten für Unterstützung bei Suchterkrankungen. Wichtig ist, dass du ehrlich zu dir selbst bist und dich jemandem anvertraust.

Internetsucht - immer online

Wir leben im digitalen Zeitalter, sind ständig online, posten, streamen, liken, spielen. Bei manchen wird die digitale Welt aber zur Sucht: Sie verlieren die Kontrolle darüber, wie viel Zeit sie in sozialen Medien wie Facebook oder Instagram verbringen oder wie viel Platz im Alltag die Beschäftigung mit dem Computer oder Handy einnimmt. Auch hier wird das Belohnungssystem im Gehirn aktiviert: Wenn andere einen Post liken, teilen oder kommentieren, oder wenn wir erfolgreich in einem Computerspiel sind, schüttet unser Gehirn Glücksgefühle aus. Das weckt den Drang, das Verhalten zu wiederholen oder noch zu steigern, bis wir mehr in der digitalen als in der realen Welt leben. Problematisch wird es dann, wenn unsere Online-Aktivitäten für uns zum Ersatz für das richtige Leben werden, wenn wir wichtige Bedürfnisse – wie Anerkennung zu erfahren oder beliebt und erfolgreich zu sein – nur online ausleben oder negative Gefühle in der echten Welt dadurch verdrängen.

 

Wichtige Anzeichen für eine Internetsucht sind:

 

Ständiges Verlangen: Wer online-süchtig ist, verspürt ständig den Drang, online zu sein und seine Netzwerke auf neue Nachrichten zu prüfen. Betroffene checken ihre Apps und Messenger mehrmals stündlich und sogar dann, wenn schon klar ist, dass keine neuen Nachrichten eingegangen sind.

 

Kontrollverlust: Betroffene verlieren die Kontrolle darüber, wie oft und wie lange sie online sind oder am Computer spielen. Aus einer Stunde kann schnell eine Nacht werden. Sie werden unruhig bei dem Gedanken, keinen Zugang zu ihrem Handy, Computer oder sozialen Netzwerken haben.

 

Toleranzentwicklung: Damit die Sucht befriedigt wird, muss auch bei der Computersucht oft immer mehr konsumiert werden. Das kann bedeuten, dass die Sucht immer mehr Zeit in Anspruch nimmt, aber auch, dass die Ausprägung immer stärker wird – Spiele werden wichtiger als andere Dinge, die Frustration bei nicht ausreichenden Reaktionen auf einen Post wird größer oder die Aktivitäten im Internet werden extremer.

 

Entzugssymptome: Auch bei Online-Sucht gibt es Entzugssymptome: Dazu gehören insbesondere Unruhe und Gereiztheit, aber auch körperliche Symptome wie Zittern oder Schwitzen.

 

Vernachlässigen von Freundschaften und Hobbies: Das Spielen am Computer oder die Aktivitäten in sozialen Netzwerken nehmen einen sehr großen Platz im Leben der Betroffenen ein. Interessen im echten Leben und auch Freundschaften oder Familie rücken dadurch immer weiter in den Hintergrund. Besonders bei der Computerspielsucht findet ein Rückzug aus dem sozialen Leben statt. Das Tückische an sozialen Netzwerken ist, dass diese immer und überall genutzt werden können, also auch im Beisein von Freundinnen und Freunden.

 

Aufrechterhalten des Verhaltens trotz schädlicher Folgen: Betroffene merken oft selbst, dass ihre Computersucht negative Folgen auf ihr normales Leben hat, kommen aber trotzdem nicht von selbst aus ihrer Sucht heraus. Vielleicht haben sie auch schon Freundinnen oder Freunde verärgert und wurden von ihnen darauf hingewiesen, dass sie zu viel am Handy oder vor dem Computer hängen. Wie bei anderen Suchterkrankungen auch ist es aber meistens nicht möglich, ohne professionelle Hilfe und die Unterstützung von der Familie oder Freundinnen und Freunden die Sucht in den Griff zu bekommen.

 

Wenn du dir Sorgen um dein online-Verhalten oder das einer nahestehenden Person machst, kannst du dich an eine der vielen Hilfsangebote wenden – auch anonym, wenn dir das lieber ist. Ob du erstmal mit einer Freundin, einem Freund, oder einem Familienmitglied darüber sprechen möchtest, dein online-Verhalten besser verstehen, oder erstmal selbst versuchen möchtest, weniger online zu sein: Die Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung hat hier viele Tipps dafür zusammengestellt, zeigt Anlaufstellen in deiner Nähe und bietet selbst eine Beratung an.

 

Auch, wenn sich eine Internetsucht vielleicht nicht wie eine „echte“ Sucht anfühlt, hat sie sehr großen Einfluss auf das Leben einer betroffenen Person und auf ihren Freundes- und Familienkreis. Beobachte deswegen deine eigene online-Nutzung und die deiner Freundinnen und Freunde, und zögere nicht, darüber zu sprechen oder Unterstützung zu suchen, wenn dir etwas Sorgen bereitet.

Woher kommt eine Suchterkrankung?

Sucht ist eine Erkrankung im Gehirn, bei der psychische, soziale und biologische Einflüsse zusammenspielen. Oft gibt es Probleme im Leben der Betroffenen, sie kriegen zum Beispiel wenig Halt von der Familie, haben große Sorgen und Ängste um die Zukunft oder müssen den Verlust von geliebten Menschen verarbeiten. Andere psychische Erkrankungen wie Depressionen, eine Borderline-Erkrankung oder Zwangsstörungen können eine Suchterkrankung zusätzlich fördern. Gene und Vererbung spielen ebenfalls eine Rolle: Die Kinder suchtkranker Eltern sind anfälliger dafür, ebenfalls eine Suchterkrankung zu bekommen.

Wie bei jeder psychischen Erkrankung können Betroffene einer Suchterkrankung nichts dafür, dass sie erkrankt sind. Viele Menschen sind der Meinung, dass Menschen mit Suchterkrankungen keine Disziplin hätten oder selbst Schuld an ihrer Erkrankung seien – das stimmt aber nicht! Jede und jeder von uns kann eine Sucht entwickeln, und deswegen ist es wichtig, dass wir anfangen, offen darüber zu sprechen, wenn es uns nicht gut geht, und dass wir aufmerksam und respektvoll auf die Menschen in unserem Umfeld zugehen, um die wir uns Sorgen machen.

Was passiert bei einer Suchterkrankung?

Suchterkrankungen sind sehr vielfältig und entstehen individuell. Warum es zum Beginn einer Suchterkrankung kommt, ist also von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Suchterkrankungen basieren aber auf dem gleichen Prozess: Das Gehirn lernt, dass das Suchtmittel oder das Verhalten gut tut, bis sich Betroffene ohne diese nicht mehr gut fühlen können. Es entsteht eine Art Zwang, die Sucht aufrechtzuerhalten.

Die Befriedigung der Sucht löst in der Regel positive Gefühle wie Entspannung, Freude und Ausgelassenheit aus – die Betroffenen fühlen sich gut und stark, alle Probleme verfliegen für eine Weile. Der Körper merkt sich dieses Gefühl und bringt es in einen Zusammenhang mit dem Suchtmittel oder dem süchtig machenden Verhalten. Wenn die Wirkung nachlässt, sind die alten Probleme wieder da. Geht es den Betroffenen schlecht, taucht automatisch der Gedanke an die „befreiende“ Wirkung der Sucht auf. Es fällt ihnen schwer, diesen Gedanken zu ignorieren oder etwas anderes zu finden, was ihnen aus der schlechten Situation helfen kann. Es ist wie ein Zwang für sie, die Sucht zu befriedigen – also zum Beispiel weiter zu trinken oder zu spielen –, weil sie sich nur dadurch wieder gut fühlen können. Das ist der Grund, warum Menschen mit Suchterkrankungen auch dann noch trinken oder spielen, wenn das bereits schlimme Folgen für sie hat. Der Gedanke an ein Leben ohne das Suchtmittel oder das süchtig machende Verhalten macht vielen Betroffenen zunächst Angst. Auch wenn sie selbst den Wunsch haben, nicht mehr süchtig zu sein, ist es sehr schwierig für sie, die ersten Schritte auf diesem Weg zu gehen.

Hilfe bei einer Suchterkankung

Das Wichtigste ist: Sei ehrlich zu dir selbst. Hast du selbst die Vermutung, dass du die Kontrolle verlierst, du zu viel trinkst, spielst, kiffst oder ähnliches? Oder beobachtest du dieses Verhalten bei einer Freundin, einem Freund oder einem Familienmitglied? Dann sprich mit jemandem darüber! Es gibt viele Anlaufstellen, bei denen professionell ausgebildete Personen dir zuhören und helfen. Die Angebote sind kostenlos und du kannst anonym bleiben. Außerdem bieten viele Kliniken einen Suchtnotruf an, bei dem man jederzeit anrufen kann.
In größeren Städten gibt es auch spezielle Suchtberatungsstellen. Sie bieten viele Informationen zum Hilfsangebot in deiner Stadt, helfen dir dabei, Anträge zu stellen, die richtige Klinik zu finden oder hören erstmal einfach nur zu und beraten dich.

Das Suchthilfe-Netzwerk in Deutschland ist sehr gut ausgebaut und bietet viele Hilfsmöglichkeiten für Betroffene. Grundsätzlich empfiehlt sich der Schritt in eine Therapie. Diese kann ambulant, teilstationär oder stationär erfolgen. Wenn du mehr über das Thema Therapie erfahren möchtest, haben wir hier alles wichtige für dich zusammengefasst.

Suchterkrankungen sind alleine schwer zu bewältigen. Deshalb ist es wichtig, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen und über die eigenen Probleme und Erfahrungen zu sprechen. Selbsthilfegruppen bieten dabei eine große Unterstützung, denn hier finden Betroffene Verständnis für ihre Situation und können durch die Erfahrungen der anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen, mit der Suchterkrankung umzugehen. Auch für Angehörige von Menschen, die eine Suchterkrankung haben, gibt es Selbsthilfegruppen.

Wenn kann ich ansprechen?

Du hast dich entschlossen, für dich selbst oder einen nahestehenden Menschen Hilfe zu suchen und fragst dich, wo du Unterstützung finden kannst. Vorab: Du solltest wissen, dass es viele unterschiedliche Anlaufstellen gibt und verschiedene Fachleute in Frage kommen. Wichtig ist es also, zuerst herauszufinden, welcher Weg der passende ist.

Eine gute erste Ansprechperson ist deswegen immer die Hausärztin oder der Hausarzt. Übrigens ist bei denen alles, was mit ihnen besprochen wird, gut aufgehoben: Sie dürfen und werden wegen der ärztlichen Schweigepflicht mit niemandem darüber reden, was man ihnen erzählt. Natürlich kann ein Familienmitglied, eine Freundin oder ein Freund mit zum Gespräch kommen.

Essstörungen

Es gibt viele verschiedene Arten von Essstörungen. Aber alle Essstörungen haben zwei Sachen gemeinsam: Der Umgang mit Essen ist ebenso gestört wie die Wahrnehmung des eigenen Körpers. Die Gedanken von Betroffenen kreisen sehr häufig um ihren Körper und ihre Figur. Viele von ihnen fühlen sich nicht wohl mit ihrem Aussehen oder finden sich sogar hässlich. Doch auch das Thema „Essen“ steht fast immer im Mittelpunkt. Betroffene schränken ihr Essverhalten übermäßig stark ein, kontrollieren es dauerhaft oder verlieren die Kontrolle darüber.

Die häufigsten Essstörungen sind:

Es gibt viele verschiedene Arten von Essstörungen. Aber alle Essstörungen haben zwei Sachen gemeinsam: Der Umgang mit Essen ist ebenso gestört wie die Wahrnehmung des eigenen Körpers. Die Gedanken von Betroffenen kreisen sehr häufig um ihren Körper und ihre Figur. Viele von ihnen fühlen sich nicht wohl mit ihrem Aussehen oder finden sich sogar hässlich. Doch auch das Thema „Essen“ steht fast immer im Mittelpunkt. Betroffene schränken ihr Essverhalten übermäßig stark ein, kontrollieren es dauerhaft oder verlieren die Kontrolle darüber.

Die häufigsten Essstörungen sind:

Anorexia nervosa (Magersucht)

Diese Essstörung zeichnet sich vor allem durch eine stark verringerte Essensaufnahme aus. Betroffene haben das Ziel, ihr Gewicht zu reduzieren oder zumindest nicht an Gewicht zuzulegen. Sie beschäftigen sich intensiv mit ihrer Ernährung, entwerfen eigene Diätvorschriften und vermeiden Lebensmittel mit vielen Kalorien, Kohlenhydraten oder Fett. Oft treiben sie auch extrem viel oder intensiv Sport, um dadurch zusätzlich dem vermeintlichen Körperideal näher zu kommen. Weil dieses Verhalten oft – zumindest für kurze Zeit – zu „Erfolg“ führt und schnell Gewicht verloren wird, behalten die betroffenen Personen dieses Verhalten bei. Eine gestörte Wahrnehmung des eigenen Körpers bei den Betroffenen führt dazu, dass sie nicht erkennen, wie viel sie abnehmen und dass dieser Gewichtsverlust nicht mehr gesund ist – selbst, wenn sie bereits untergewichtig sind. Dass sie ihrem idealen Körperbild näher kommen, gibt Betroffenen oft ein Gefühl von Stolz. Dieses Verhalten wird dann oft zu einem Ritual für sie, gleichzeitig entwickeln sie einen starken Kontrollzwang oder Perfektionismus, bei dem sich alles um das Thema „Essen“ und/oder „Sport“ dreht. Wieder an Gewicht zuzunehmen würde für sie bedeuten, dass ihr Plan gescheitert wäre und sie versagt hätten. Deswegen haben Betroffene meistens große Angst davor wieder zuzunehmen.

 

Der starke Gewichtsverlust ist sehr gefährlich für unseren Körper und kann zu bleibenden Schäden führen. Diese Gefahr blenden viele Betroffene aus, genauso wie die Tatsache, dass sie an einer Essstörung erkrankt sind. Auch, wenn man ihnen die Risiken ihres Verhaltens erklärt, halten viele Betroffene daran fest.

Bulimia nervosa (Bulimie)

Auch bei dieser Essstörung zielen Betroffene darauf ab, möglichst wenig Kalorien zu sich zu nehmen und so eine Gewichtszunahme zu vermeiden. Das Essverhalten und die Wahrnehmung des eigenen Körpers ist ähnlich wie bei der Magersucht: Es werden bevorzugt Lebensmittel mit wenigen Kalorien, Kohlenhydraten und Fett gegessen. Betroffene von Bulimia nervosa können diese Ernährung aber nicht aufrechterhalten und es kommt zu regelmäßig auftretenden Essattacken – auch „Fressanfälle“ genannt –, bei denen sie ein Vielfaches der üblichen Menge innerhalb kurzer Zeit essen. Damit sie nicht an Gewicht zunehmen, nutzen Betroffene im Anschluss an die Essattacke häufig Medikamente wie Abführ- oder Brechmittel oder verursachen bei sich selbst Erbrechen, damit die aufgenommene Nahrung unverarbeitet den Körper verlassen kann. Dadurch sollen außerdem die entstehenden Schuldgefühle aufgehalten werden, die Betroffene empfinden, wenn sie sich nicht an ihre Diätvorstellungen halten. Deswegen wird diese Essstörung auch Ess-Brecht-Sucht genannt. Manchmal entwickelt sich eine Ess-Brech-Sucht aus einer vorherigen Erkrankung an Magersucht, sie kann sich aber auch von Beginn an ohne die Symptome einer Magersucht entwickeln.

 

In der Regel finden diese Essattacken heimlich statt, damit sie von keiner außenstehenden Person bemerkt werden. Die Betroffenen spüren nämlich häufig eine große Scham und nehmen sich vor, den Essattacken nicht nachzugeben – können allerdings nicht verhindern, dass sie immer wieder vorkommen. Deswegen passiert es oft, dass Angehörige lange nichts davon bemerken, dass eine Freundin, ein Freund oder ein Familienmitglied an Bulimie erkrankt ist.

Binge-Eating

Betroffene Personen führen ihrem Körper übermäßig viel Essen und damit Kalorien zu, was zu teilweise starkem Übergewicht führt. Aber auch die Organe des Körpers können unter diesem übermäßigen Essen leiden und krank werden. Man spricht von einer Binge-Eating-Störung, wenn die Ess-Anfälle – bei denen innerhalb kurzer Zeit deutlich zu viel gegessen wird – mindestens ein Mal in der Woche stattfinden, und das mindestens drei Monate lang. Oft haben Betroffene das Gefühl die Kontrolle zu verlieren und leiden stark unter dem Übergewicht, das mit längerer Dauer der Essstörung immer stärker wird. Das angewöhnte Essverhalten kann nicht einfach abgelegt werden, wofür die betroffenen Personen nichts können, da es sich um eine Ess-Sucht handelt. Besonders übergewichtigen Menschen wird oft vermittelt, dass sie keine Disziplin hätten oder selbst schuld an ihrer Situation seien – was aber nicht stimmt! Durch den Druck von außen und den Druck, den sich die Betroffenen selbst machen, erscheint es für sie als einzige Möglichkeit, dass sie durch Hungern abnehmen müssen, was die Essstörung nur verschlimmert. Dieser Druck führt außerdem dazu, dass sich betroffene Personen oft schämen und sich nicht trauen, mit jemandem über das gestörte Essverhalten zu sprechen. Ohne professionelle Hilfe und die Unterstützung von Freundinnen, Freunden und der Familie ist es allerdings nur schwer möglich, aus diesem Essverhalten auszubrechen.

Die Entstehung einer Essstörung kann viele Gründe haben, meistens wirken bei den Betroffenen aber mehrere Ursachen zusammen, die zu der Erkrankung führen. Man kann die Erkrankung also nicht immer auf einen bestimmten Grund oder ein Ereignis zurückführen. Oft beginnt eine Essstörung damit, dass wir einem bestimmten Schönheitsideal entsprechen wollen – was meistens damit zu tun hat, schlank zu sein. Besonders junge Menschen orientieren sich häufig an Menschen aus Social Media oder anderen Medien, die sie bewundern und deren Lebensstil sie tagtäglich gezeigt bekommen. Die Fotos, die diese Medienpersönlichkeiten zeigen, sind stark bearbeitet oder inszeniert und entsprechen meist nicht der Realität – trotzdem lösen sie einen Drang in uns aus, uns mit ihnen zu vergleichen und ihrem Aussehen nachzueifern. Wir wollen uns selbst optimieren, um so zu sein wie die Leute, die wir bewundern – und dadurch kommt es oft dazu, dass wir abnehmen wollen und eine Diät beginnen.

Ein weiterer Auslöser kann auch der Verlust von Kontrolle in anderen Lebensbereichen sein. Betroffene haben dann das Gefühl, allem ausgeliefert zu sein und den Halt zu verlieren. Die Nahrungsaufnahme ist aber weiterhin etwas, das sie bewusst kontrollieren und steuern können – auch wenn sie in anderen Bereichen keine Kontrolle mehr haben.

Wie bei anderen Erkrankungen auch, können bei Essstörungen biologische oder genetische Ursachen eine Rolle bei der Entstehung der Erkrankung spielen. Darüber hinaus gibt es noch viele weitere individuelle Aspekte, die die Entstehung beeinflussen können. Dazu gehören zum Beispiel Probleme innerhalb der Familie oder im Freundeskreis oder ein Erlebnis, das uns überfordert. Oft ist es auch der Leistungsdruck, der uns das Gefühl gibt, uns ständig optimieren zu müssen – auch unseren Körper. Wenn wir dann ein falsches Bild von einem „optimalen“ Körper haben, kann aus dem Optimierungswunsch schnell eine Essstörung werden.

Viele Essstörungen fangen klein an. Zum Beispiel beginnen viele Betroffene mit einer normalen Diät, um ihr Gewicht zu reduzieren. Wenn sie erste Erfolge haben – also Gewicht verlieren –, setzt auch ein Belohnungsgefühl ein. Also merken sie sich: Eine Diät führt zu Erfolg. Dieser Erfolg motiviert sie dazu, weiterzumachen, um noch mehr Erfolg zu haben. Mit der Zeit werden die Maßnahmen meist extremer: Die Menge an Essen wird deutlich reduziert und zusätzlich beginnen viele Betroffene, Sport zu treiben, um den Effekt der Gewichtsabnahme zu verstärken. Schließlich gewöhnen sie sich an das neu erlernte Essverhalten und die neue Wahrnehmung des eigenen Körpers und können diese Verhaltensmuster nicht mehr ablegen.
Bei einer Binge-Eating-Störung haben Betroffene oft kein Gefühl mehr dafür, wann sie satt sind. Die Gefühle schwanken dann zwischen Glücksgefühlen darüber, dass das Essen als Belohnung guttut, und Schamgefühlen darüber, dass sie zu viel gegessen haben. Je länger die Erkrankung anhält, desto stärker verspüren Betroffene den Wunsch, mit dem übermäßigen Essen aufzuhören – was aber meistens nicht möglich ist. Personen, die an einer Binge-Eating-Störung erkrankt sind, ziehen sich oft immer weiter zurück, unternehmen weniger und treffen sich weniger mit den Menschen, die ihnen wichtig sind. Das führt dazu, dass Betroffene mehr Zeit alleine sind und dadurch die Ess-Anfälle immer häufiger vorkommen.

Essstörungen können – wenn sie lange andauern – auch schwere Folgen für den Körper und die Psyche haben.
Eine Unterernährung führt zu Muskelschwund, Schwächeanfällen, brüchigen Knochen und im schlimmsten Fall sogar zum Tod. Wiederholtes Erbrechen kann die Speiseröhre und die Zähne schädigen. Außerdem wird in beiden Fällen das Immunsystem geschwächt, weil der Körper nicht mehr genug Nährstoffe aufnehmen kann. 
Übergewicht – das durch eine Binge-Eating-Störung oft verursacht wird – kann zu Problemen mit dem Herz oder dem Kreislauf führen. Außerdem kann länger anhaltendes Übergewicht zu Diabetes, zu Problemen mit den Knochen und den Gelenken sowie zu starker Müdigkeit führen.
Häufig führen Essstörungen dazu, dass sich Betroffene von ihren Freundinnen, Freunden und anderen sozialen Kontakten zurückziehen. Sie vernachlässigen auch die Hobbies und Interessen, die ihnen vorher wichtig waren. Betroffene können darüber hinaus weitere psychische Erkrankungen entwickeln – wie beispielsweise Depressionen, Angststörungen oder Zwangsstörungen –, die sie nochmal zusätzlich beeinträchtigen und belasten.

Essstörungen sind ernstzunehmende Erkrankungen der Psyche, die behandelt werden können und müssen. Für Außenstehende, Freundinnen und Freunde oder die Familie sind Essstörungen aber schwierig zu erkennen und oft nicht von „normalen“ Diäten zu unterscheiden.

Die häufigste Art einer Behandlung ist die Psychotherapie. Diese zielt darauf ab, wieder ein gesundes Essverhalten zu erlernen und auch beizubehalten. Doch auch die Gründe für das gestörte Essverhalten sollen behandelt werden, und manchmal wird hierzu auch das soziale Umfeld oder die Familie einbezogen. Eine solche Therapie kann in einer Klinik (stationär), Tagesklinik (teilstationär) oder im häuslichen Umfeld mit regelmäßigen Behandlungsterminen (ambulant) durchgeführt werden. Allerdings ist es oft am besten, wenn Essstörungen während eines Klinikaufenthalts, also stationär behandelt werden. Das hängt damit zusammen, dass hier das antrainierte, ungesunde Essverhalten am besten angegangen werden kann – Betroffenen fällt es nämlich oft sehr schwer, sich von selbst davon loszulösen. In der Klinik wird zum Beispiel bei der Magersucht langsam, aber kontrolliert darauf geachtet, dass die nötigen Kalorien zu sich genommen werden, damit annähernd ein Normalgewicht und damit mehr Lebensqualität erreicht werden kann. Auch Medikamente können zur Unterstützung der Therapie eingesetzt werden und zum Beispiel dazu beigetragen, dass „extreme“ sportliche Aktivitäten – durch die der Drang verspürt wird, immer weiter und mehr zu leisten – etwas ruhiger angegangen werden und nicht mehr so, dass sich die betroffene Person damit selbst schadet.

Du hast dich entschlossen, für dich selbst oder einen nahestehenden Menschen Hilfe zu suchen und fragst dich, wo du Unterstützung finden kannst. Vorab: Du solltest wissen, dass es viele unterschiedliche Anlaufstellen gibt und verschiedene Fachleute in Frage kommen. Wichtig ist es also, zuerst herauszufinden, welcher Weg der passende ist.

Eine gute erste Ansprechperson ist deswegen immer die Hausärztin oder der Hausarzt. Übrigens ist bei denen alles, was mit ihnen besprochen wird, gut aufgehoben: Sie dürfen und werden wegen der ärztlichen Schweigepflicht mit niemandem darüber reden, was man ihnen erzählt. Natürlich kann ein Familienmitglied, eine Freundin oder ein Freund mit zum Gespräch kommen.

Wie fühlt sich eine Essstörung an?

Es gibt viele verschiedene Arten von Essstörungen. Aber alle Essstörungen haben zwei Sachen gemeinsam: Der Umgang mit Essen ist ebenso gestört wie die Wahrnehmung des eigenen Körpers. Die Gedanken von Betroffenen kreisen sehr häufig um ihren Körper und ihre Figur. Viele von ihnen fühlen sich nicht wohl mit ihrem Aussehen oder finden sich sogar hässlich. Doch auch das Thema „Essen“ steht fast immer im Mittelpunkt. Betroffene schränken ihr Essverhalten übermäßig stark ein, kontrollieren es dauerhaft oder verlieren die Kontrolle darüber.

Die häufigsten Essstörungen sind:

Es gibt viele verschiedene Arten von Essstörungen. Aber alle Essstörungen haben zwei Sachen gemeinsam: Der Umgang mit Essen ist ebenso gestört wie die Wahrnehmung des eigenen Körpers. Die Gedanken von Betroffenen kreisen sehr häufig um ihren Körper und ihre Figur. Viele von ihnen fühlen sich nicht wohl mit ihrem Aussehen oder finden sich sogar hässlich. Doch auch das Thema „Essen“ steht fast immer im Mittelpunkt. Betroffene schränken ihr Essverhalten übermäßig stark ein, kontrollieren es dauerhaft oder verlieren die Kontrolle darüber.

Die häufigsten Essstörungen sind:

Anorexia nervosa (Magersucht)

Diese Essstörung zeichnet sich vor allem durch eine stark verringerte Essensaufnahme aus. Betroffene haben das Ziel, ihr Gewicht zu reduzieren oder zumindest nicht an Gewicht zuzulegen. Sie beschäftigen sich intensiv mit ihrer Ernährung, entwerfen eigene Diätvorschriften und vermeiden Lebensmittel mit vielen Kalorien, Kohlenhydraten oder Fett. Oft treiben sie auch extrem viel oder intensiv Sport, um dadurch zusätzlich dem vermeintlichen Körperideal näher zu kommen. Weil dieses Verhalten oft – zumindest für kurze Zeit – zu „Erfolg“ führt und schnell Gewicht verloren wird, behalten die betroffenen Personen dieses Verhalten bei. Eine gestörte Wahrnehmung des eigenen Körpers bei den Betroffenen führt dazu, dass sie nicht erkennen, wie viel sie abnehmen und dass dieser Gewichtsverlust nicht mehr gesund ist – selbst, wenn sie bereits untergewichtig sind. Dass sie ihrem idealen Körperbild näher kommen, gibt Betroffenen oft ein Gefühl von Stolz. Dieses Verhalten wird dann oft zu einem Ritual für sie, gleichzeitig entwickeln sie einen starken Kontrollzwang oder Perfektionismus, bei dem sich alles um das Thema „Essen“ und/oder „Sport“ dreht. Wieder an Gewicht zuzunehmen würde für sie bedeuten, dass ihr Plan gescheitert wäre und sie versagt hätten. Deswegen haben Betroffene meistens große Angst davor wieder zuzunehmen.

 

Der starke Gewichtsverlust ist sehr gefährlich für unseren Körper und kann zu bleibenden Schäden führen. Diese Gefahr blenden viele Betroffene aus, genauso wie die Tatsache, dass sie an einer Essstörung erkrankt sind. Auch, wenn man ihnen die Risiken ihres Verhaltens erklärt, halten viele Betroffene daran fest.

Bulimia nervosa (Bulimie)

Auch bei dieser Essstörung zielen Betroffene darauf ab, möglichst wenig Kalorien zu sich zu nehmen und so eine Gewichtszunahme zu vermeiden. Das Essverhalten und die Wahrnehmung des eigenen Körpers ist ähnlich wie bei der Magersucht: Es werden bevorzugt Lebensmittel mit wenigen Kalorien, Kohlenhydraten und Fett gegessen. Betroffene von Bulimia nervosa können diese Ernährung aber nicht aufrechterhalten und es kommt zu regelmäßig auftretenden Essattacken – auch „Fressanfälle“ genannt –, bei denen sie ein Vielfaches der üblichen Menge innerhalb kurzer Zeit essen. Damit sie nicht an Gewicht zunehmen, nutzen Betroffene im Anschluss an die Essattacke häufig Medikamente wie Abführ- oder Brechmittel oder verursachen bei sich selbst Erbrechen, damit die aufgenommene Nahrung unverarbeitet den Körper verlassen kann. Dadurch sollen außerdem die entstehenden Schuldgefühle aufgehalten werden, die Betroffene empfinden, wenn sie sich nicht an ihre Diätvorstellungen halten. Deswegen wird diese Essstörung auch Ess-Brecht-Sucht genannt. Manchmal entwickelt sich eine Ess-Brech-Sucht aus einer vorherigen Erkrankung an Magersucht, sie kann sich aber auch von Beginn an ohne die Symptome einer Magersucht entwickeln.

 

In der Regel finden diese Essattacken heimlich statt, damit sie von keiner außenstehenden Person bemerkt werden. Die Betroffenen spüren nämlich häufig eine große Scham und nehmen sich vor, den Essattacken nicht nachzugeben – können allerdings nicht verhindern, dass sie immer wieder vorkommen. Deswegen passiert es oft, dass Angehörige lange nichts davon bemerken, dass eine Freundin, ein Freund oder ein Familienmitglied an Bulimie erkrankt ist.

Binge-Eating

Betroffene Personen führen ihrem Körper übermäßig viel Essen und damit Kalorien zu, was zu teilweise starkem Übergewicht führt. Aber auch die Organe des Körpers können unter diesem übermäßigen Essen leiden und krank werden. Man spricht von einer Binge-Eating-Störung, wenn die Ess-Anfälle – bei denen innerhalb kurzer Zeit deutlich zu viel gegessen wird – mindestens ein Mal in der Woche stattfinden, und das mindestens drei Monate lang. Oft haben Betroffene das Gefühl die Kontrolle zu verlieren und leiden stark unter dem Übergewicht, das mit längerer Dauer der Essstörung immer stärker wird. Das angewöhnte Essverhalten kann nicht einfach abgelegt werden, wofür die betroffenen Personen nichts können, da es sich um eine Ess-Sucht handelt. Besonders übergewichtigen Menschen wird oft vermittelt, dass sie keine Disziplin hätten oder selbst schuld an ihrer Situation seien – was aber nicht stimmt! Durch den Druck von außen und den Druck, den sich die Betroffenen selbst machen, erscheint es für sie als einzige Möglichkeit, dass sie durch Hungern abnehmen müssen, was die Essstörung nur verschlimmert. Dieser Druck führt außerdem dazu, dass sich betroffene Personen oft schämen und sich nicht trauen, mit jemandem über das gestörte Essverhalten zu sprechen. Ohne professionelle Hilfe und die Unterstützung von Freundinnen, Freunden und der Familie ist es allerdings nur schwer möglich, aus diesem Essverhalten auszubrechen.

Woher kommt eine Essstörung?

Die Entstehung einer Essstörung kann viele Gründe haben, meistens wirken bei den Betroffenen aber mehrere Ursachen zusammen, die zu der Erkrankung führen. Man kann die Erkrankung also nicht immer auf einen bestimmten Grund oder ein Ereignis zurückführen. Oft beginnt eine Essstörung damit, dass wir einem bestimmten Schönheitsideal entsprechen wollen – was meistens damit zu tun hat, schlank zu sein. Besonders junge Menschen orientieren sich häufig an Menschen aus Social Media oder anderen Medien, die sie bewundern und deren Lebensstil sie tagtäglich gezeigt bekommen. Die Fotos, die diese Medienpersönlichkeiten zeigen, sind stark bearbeitet oder inszeniert und entsprechen meist nicht der Realität – trotzdem lösen sie einen Drang in uns aus, uns mit ihnen zu vergleichen und ihrem Aussehen nachzueifern. Wir wollen uns selbst optimieren, um so zu sein wie die Leute, die wir bewundern – und dadurch kommt es oft dazu, dass wir abnehmen wollen und eine Diät beginnen.

Ein weiterer Auslöser kann auch der Verlust von Kontrolle in anderen Lebensbereichen sein. Betroffene haben dann das Gefühl, allem ausgeliefert zu sein und den Halt zu verlieren. Die Nahrungsaufnahme ist aber weiterhin etwas, das sie bewusst kontrollieren und steuern können – auch wenn sie in anderen Bereichen keine Kontrolle mehr haben.

Wie bei anderen Erkrankungen auch, können bei Essstörungen biologische oder genetische Ursachen eine Rolle bei der Entstehung der Erkrankung spielen. Darüber hinaus gibt es noch viele weitere individuelle Aspekte, die die Entstehung beeinflussen können. Dazu gehören zum Beispiel Probleme innerhalb der Familie oder im Freundeskreis oder ein Erlebnis, das uns überfordert. Oft ist es auch der Leistungsdruck, der uns das Gefühl gibt, uns ständig optimieren zu müssen – auch unseren Körper. Wenn wir dann ein falsches Bild von einem „optimalen“ Körper haben, kann aus dem Optimierungswunsch schnell eine Essstörung werden.

Was passiert bei einer Essstörung?

Viele Essstörungen fangen klein an. Zum Beispiel beginnen viele Betroffene mit einer normalen Diät, um ihr Gewicht zu reduzieren. Wenn sie erste Erfolge haben – also Gewicht verlieren –, setzt auch ein Belohnungsgefühl ein. Also merken sie sich: Eine Diät führt zu Erfolg. Dieser Erfolg motiviert sie dazu, weiterzumachen, um noch mehr Erfolg zu haben. Mit der Zeit werden die Maßnahmen meist extremer: Die Menge an Essen wird deutlich reduziert und zusätzlich beginnen viele Betroffene, Sport zu treiben, um den Effekt der Gewichtsabnahme zu verstärken. Schließlich gewöhnen sie sich an das neu erlernte Essverhalten und die neue Wahrnehmung des eigenen Körpers und können diese Verhaltensmuster nicht mehr ablegen.
Bei einer Binge-Eating-Störung haben Betroffene oft kein Gefühl mehr dafür, wann sie satt sind. Die Gefühle schwanken dann zwischen Glücksgefühlen darüber, dass das Essen als Belohnung guttut, und Schamgefühlen darüber, dass sie zu viel gegessen haben. Je länger die Erkrankung anhält, desto stärker verspüren Betroffene den Wunsch, mit dem übermäßigen Essen aufzuhören – was aber meistens nicht möglich ist. Personen, die an einer Binge-Eating-Störung erkrankt sind, ziehen sich oft immer weiter zurück, unternehmen weniger und treffen sich weniger mit den Menschen, die ihnen wichtig sind. Das führt dazu, dass Betroffene mehr Zeit alleine sind und dadurch die Ess-Anfälle immer häufiger vorkommen.

Essstörungen können – wenn sie lange andauern – auch schwere Folgen für den Körper und die Psyche haben.
Eine Unterernährung führt zu Muskelschwund, Schwächeanfällen, brüchigen Knochen und im schlimmsten Fall sogar zum Tod. Wiederholtes Erbrechen kann die Speiseröhre und die Zähne schädigen. Außerdem wird in beiden Fällen das Immunsystem geschwächt, weil der Körper nicht mehr genug Nährstoffe aufnehmen kann. 
Übergewicht – das durch eine Binge-Eating-Störung oft verursacht wird – kann zu Problemen mit dem Herz oder dem Kreislauf führen. Außerdem kann länger anhaltendes Übergewicht zu Diabetes, zu Problemen mit den Knochen und den Gelenken sowie zu starker Müdigkeit führen.
Häufig führen Essstörungen dazu, dass sich Betroffene von ihren Freundinnen, Freunden und anderen sozialen Kontakten zurückziehen. Sie vernachlässigen auch die Hobbies und Interessen, die ihnen vorher wichtig waren. Betroffene können darüber hinaus weitere psychische Erkrankungen entwickeln – wie beispielsweise Depressionen, Angststörungen oder Zwangsstörungen –, die sie nochmal zusätzlich beeinträchtigen und belasten.

Hilfe bei einer Essstörung

Essstörungen sind ernstzunehmende Erkrankungen der Psyche, die behandelt werden können und müssen. Für Außenstehende, Freundinnen und Freunde oder die Familie sind Essstörungen aber schwierig zu erkennen und oft nicht von „normalen“ Diäten zu unterscheiden.

Die häufigste Art einer Behandlung ist die Psychotherapie. Diese zielt darauf ab, wieder ein gesundes Essverhalten zu erlernen und auch beizubehalten. Doch auch die Gründe für das gestörte Essverhalten sollen behandelt werden, und manchmal wird hierzu auch das soziale Umfeld oder die Familie einbezogen. Eine solche Therapie kann in einer Klinik (stationär), Tagesklinik (teilstationär) oder im häuslichen Umfeld mit regelmäßigen Behandlungsterminen (ambulant) durchgeführt werden. Allerdings ist es oft am besten, wenn Essstörungen während eines Klinikaufenthalts, also stationär behandelt werden. Das hängt damit zusammen, dass hier das antrainierte, ungesunde Essverhalten am besten angegangen werden kann – Betroffenen fällt es nämlich oft sehr schwer, sich von selbst davon loszulösen. In der Klinik wird zum Beispiel bei der Magersucht langsam, aber kontrolliert darauf geachtet, dass die nötigen Kalorien zu sich genommen werden, damit annähernd ein Normalgewicht und damit mehr Lebensqualität erreicht werden kann. Auch Medikamente können zur Unterstützung der Therapie eingesetzt werden und zum Beispiel dazu beigetragen, dass „extreme“ sportliche Aktivitäten – durch die der Drang verspürt wird, immer weiter und mehr zu leisten – etwas ruhiger angegangen werden und nicht mehr so, dass sich die betroffene Person damit selbst schadet.

Wenn kann ich ansprechen?

Du hast dich entschlossen, für dich selbst oder einen nahestehenden Menschen Hilfe zu suchen und fragst dich, wo du Unterstützung finden kannst. Vorab: Du solltest wissen, dass es viele unterschiedliche Anlaufstellen gibt und verschiedene Fachleute in Frage kommen. Wichtig ist es also, zuerst herauszufinden, welcher Weg der passende ist.

Eine gute erste Ansprechperson ist deswegen immer die Hausärztin oder der Hausarzt. Übrigens ist bei denen alles, was mit ihnen besprochen wird, gut aufgehoben: Sie dürfen und werden wegen der ärztlichen Schweigepflicht mit niemandem darüber reden, was man ihnen erzählt. Natürlich kann ein Familienmitglied, eine Freundin oder ein Freund mit zum Gespräch kommen.

Zwangsstörungen

Zwangsstörungen können sehr verschieden sein, aber sie zeichnen sich alle durch sogenannte Zwangsgedanken oder Zwangshandlungen aus.

Zwangsgedanken sind Bilder, Impulse oder Überlegungen, die der betroffenen Person immer wieder und sehr plötzlich in den Sinn kommen, und die sie nicht so einfach ignorieren oder unterdrücken kann. Diese Gedanken müssen nicht mit der eigenen Meinung übereinstimmen, sondern drängen sich den Betroffenen auf – häufig kommt es sogar vor, dass die betroffene Person selbst diese Gedanken abstoßend oder beängstigend findet.
Zwangshandlungen sind dagegen konkrete Verhaltensweisen oder Rituale, die die betroffene Person immer wieder ausüben „muss“. Diese Handlungen sind meistens unfreiwillig und erscheinen den Betroffenen im Nachhinein selbst als übertrieben oder sinnlos. In dem Moment selbst allerdings fühlt es sich für sie so an, als müssten sie diese Handlungen unbedingt ausführen, um schlimme Konsequenzen oder „Katastrophen“ zu verhindern. Wenn sie den Zwang unterdrücken und die Handlungen sein lassen, tauchen oft Gefühle wie Angst, Ekel, Leere oder Schuld bei den Betroffenen auf.

Grundsätzlich können jeder Gedanke und jede Handlung zwanghaft werden. Es gibt jedoch bestimmte Zwänge, die bei einer Vielzahl von Menschen auftreten und besonders verbreitet sind:

Zwangsstörungen können sehr verschieden sein, aber sie zeichnen sich alle durch sogenannte Zwangsgedanken oder Zwangshandlungen aus.
Zwangsgedanken sind Bilder, Impulse oder Überlegungen, die der betroffenen Person immer wieder und sehr plötzlich in den Sinn kommen, und die sie nicht so einfach ignorieren oder unterdrücken kann. Diese Gedanken müssen nicht mit der eigenen Meinung übereinstimmen, sondern drängen sich den Betroffenen auf – häufig kommt es sogar vor, dass die betroffene Person selbst diese Gedanken abstoßend oder beängstigend findet.
Zwangshandlungen sind dagegen konkrete Verhaltensweisen oder Rituale, die die betroffene Person immer wieder ausüben „muss“. Diese Handlungen sind meistens unfreiwillig und erscheinen den Betroffenen im Nachhinein selbst als übertrieben oder sinnlos. In dem Moment selbst allerdings fühlt es sich für sie so an, als müssten sie diese Handlungen unbedingt ausführen, um schlimme Konsequenzen oder „Katastrophen“ zu verhindern. Wenn sie den Zwang unterdrücken und die Handlungen sein lassen, tauchen oft Gefühle wie Angst, Ekel, Leere oder Schuld bei den Betroffenen auf.

 

Grundsätzlich können jeder Gedanke und jede Handlung zwanghaft werden. Es gibt jedoch bestimmte Zwänge, die bei einer Vielzahl von Menschen auftreten und besonders verbreitet sind:

Wasch- und Reinigungszwänge

Betroffene empfinden Angst oder Ekel vor Verschmutzung und Dreck, vor Keimen und anderen „Ansteckungsquellen“. Deswegen waschen sie sich häufig und vor allem mehrmals die Hände sehr gründlich oder gehen öfter duschen als gewöhnlich. Manchmal reinigen sie auch bestimmte Dinge im Haushalt in übertriebener Art und Weise, selbst wenn gar keine Verunreinigungen zu erkennen sind. Diese Waschvorgänge – ob am eigenen Körper oder in der Umgebung – nehmen viel Zeit in Anspruch und können zu Hautschäden führen. Außerdem entstehen durch sie oft Konflikte, weil die Betroffenen sich in ihrem Alltag stark einschränken oder zum Beispiel im Zusammenleben mit anderen das Bad außergewöhnlich lange besetzen.

Kontrollzwänge

Hierbei kontrollieren Betroffene bestimmte Dinge immer wieder – wie Elektrogeräte und Schlösser –, obwohl sie schon wissen, dass alles in Ordnung ist. Das machen sie aus Angst davor, dass etwas Schlimmes passieren könnte: Es könnte sein, dass jemand in die Wohnung einbricht, wenn nicht alle Schlösser genauestens verschlossen sind oder ein Elektrogerät Feuer fängt, wenn man es zuvor nicht überprüft hat. Die Betroffenen haben eine starke Angst davor, Fehler zu begehen, für die ihnen die Schuld zugewiesen werden könnte. Deswegen versuchen sie, solche Fehler durch verstärkte Kontrolle zu vermeiden.

Sammel- und Aufbewahrungszwänge

Betroffene sammeln dabei verschiedene Dinge, meist ohne eine wirkliche Verwendung dafür zu haben. Der Besitz dieser Dinge bringt ihnen innere Ruhe und befriedigt den Sammelgedanken. Eine Trennung von diesen Gegenständen hingegen fällt den Betroffenen sehr .

Aggressive, religiöse oder sexuelle Zwangsgedanken

Bei diesen Zwangsgedanken handelt es sich um eine besondere Art, da sie in allen Fällen den Wertvorstellungen der Betroffenen widersprechen und sich dennoch penetrant aufdrängen. So können beispielsweise plötzlich boshafte Impulse und das Verlangen danach auftauchen, anderen Personen weh zu tun – Gedanken, die die Betroffenen quälen, da sie das nicht möchten und dieses Verlangen als moralisch falsch empfinden. Inhalte solcher Gedanken können aber auch sexueller oder religiöser Natur sein.

Weitere Zwänge

Es gibt noch viele weitere Zwänge, die jedoch verglichen mit den anderen Zwängen seltener auftreten. Beispielweise der Zwang, Dinge übertrieben symmetrisch und haargenau anzuordnen (Ordnungszwang), Handlungen mehrmals zu wiederholen und so oft neu auszuführen, bis etwas „richtig gelungen ist“ (Wiederholungszwang) oder den Zwang, bestimmte Dinge im Alltag zu zählen – egal, wie viele es sind (Zählzwang).

Wie du siehst, sind Zwangsstörungen vielfältig, und es gibt noch weitaus mehr, als wir beschrieben haben. Daher ist es wichtig, Handlungen oder Gedanken, die gegen den eigenen Willen und immer wieder auftreten und für die eigene Person unangenehm sind, ernst zu nehmen. Solche Zwangsstörungen können gut therapiert werden. Dafür ist es jedoch wichtig, den ersten Schritt zu gehen und darüber zu reden, statt sich zu schämen. Sprich mit einer Person, der du vertraust. Das kann eine Freundin, ein Freund oder ein Familienmitglied sein. Wenn du lieber erstmal mit einer Person sprechen möchtest, die du nicht kennst und die professionell im psychologischen Bereich arbeitet, kannst du dich an eine der vielen möglichen Anlaufstellen wenden. Wenn du bei dir oder einer nahestehenden Person eines oder mehrere der folgenden Symptome beobachtest, dann solltest du sie ernst nehmen und direkt handeln:
  • Bestimmte Verhaltensweisen treten in verstärktem Ausmaß immer wieder auf – wie zum Beispiel Hände waschen oder Schlösser kontrollieren. Manchmal ergeben diese Handlungen in der Situation auch keinen Sinn – wenn die Person in diesen Fällen bereits frisch gewaschene Hände hat oder das Schloss schon zweimal kontrolliert wurde. Die betroffene Person hat Angst, dass etwas Schlimmes passiert, wenn sie diese Handlungen nicht ausübt.
  • Häufig auftretende, übertriebene Gedanken, die sich nicht oder nur schwer unterdrücken lassen und die als unangenehm empfunden werden.
  • Der Alltag der betroffenen Person wird durch eine Zwangsstörung stark einschränkt: Zum Beispiel vermeidet sie Veranstaltungen, weil sie keine öffentliche Toilette benutzen möchte, oder lädt wegen ihres Sammelzwangs niemanden zu sich nach Hause ein. Diese Einschränkungen sind oft nicht auf den ersten Blick zu erkennen, deswegen sollte man aufpassen, wenn durch die beschriebenen Handlungen oder Gedanken die Lebensfreude einer Person vermindert wird und diese darunter leidet.
Wie du siehst, sind Zwangsstörungen vielfältig, und es gibt noch weitaus mehr, als wir beschrieben haben. Daher ist es wichtig, Handlungen oder Gedanken, die gegen den eigenen Willen und immer wieder auftreten und für die eigene Person unangenehm sind, ernst zu nehmen. Solche Zwangsstörungen können gut therapiert werden. Dafür ist es jedoch wichtig, den ersten Schritt zu gehen und darüber zu reden, statt sich zu schämen. Sprich mit einer Person, der du vertraust. Das kann eine Freundin, ein Freund oder ein Familienmitglied sein. Wenn du lieber erstmal mit einer Person sprechen möchtest, die du nicht kennst und die professionell im psychologischen Bereich arbeitet, kannst du dich an eine der vielen möglichen Anlaufstellen wenden. Wenn du bei dir oder einer nahestehenden Person eines oder mehrere der folgenden Symptome beobachtest, dann solltest du sie ernst nehmen und direkt handeln:
  • Bestimmte Verhaltensweisen treten in verstärktem Ausmaß immer wieder auf – wie zum Beispiel Hände waschen oder Schlösser kontrollieren. Manchmal ergeben diese Handlungen in der Situation auch keinen Sinn – wenn die Person in diesen Fällen bereits frisch gewaschene Hände hat oder das Schloss schon zweimal kontrolliert wurde. Die betroffene Person hat Angst, dass etwas Schlimmes passiert, wenn sie diese Handlungen nicht ausübt.
  • Häufig auftretende, übertriebene Gedanken, die sich nicht oder nur schwer unterdrücken lassen und die als unangenehm empfunden werden.
  • Der Alltag der betroffenen Person wird durch eine Zwangsstörung stark einschränkt: Zum Beispiel vermeidet sie Veranstaltungen, weil sie keine öffentliche Toilette benutzen möchte, oder lädt wegen ihres Sammelzwangs niemanden zu sich nach Hause ein. Diese Einschränkungen sind oft nicht auf den ersten Blick zu erkennen, deswegen sollte man aufpassen, wenn durch die beschriebenen Handlungen oder Gedanken die Lebensfreude einer Person vermindert wird und diese darunter leidet.

Es ist bisher nicht eindeutig geklärt, wieso Zwangsstörungen auftreten. In jedem Fall handelt es sich aber um eine psychische, also seelische Erkrankung, die das Leben von Betroffenen enorm einschränken kann. Eine Zwangsstörung ist auch kein antrainiertes Verhalten, das durch „falsche Gewohnheiten“ oder ähnliches hervorgerufen wird. Viele verschiedene Faktoren können eine Rolle bei der Ausbildung von Zwängen spielen. In manchen Fällen kann man Ursachen für die Entstehung in besonders belastenden oder prägenden Lebensereignissen finden oder auf einen Zusammenhang mit den Lebensumständen der betroffenen Person schließen.

Im Gehirn kommunizieren die Nervenzellen über sogenannte Botenstoffe, die präzise aufeinander abgestimmt sind, damit sie so gut funktionieren. Bei Zwangsstörungen kommt es aber zu einem Ungleichgewicht dieser Botenstoffe, und dadurch wird die Kommunikation zwischen den Zellen im Gehirn verändert. Welche Botenstoffe genau und in welcher Weise betroffen sind, ist noch nicht eindeutig untersucht. Außerdem kann dieser Zusammenhang auch von Zwang zu Zwang anders ausgeprägt und individuell verschieden sein.

Der Verlauf von Zwangsstörungen ist ebenfalls sehr vielfältig, weshalb es schwer zu beschreiben ist, was bei einer Zwangsstörung genau passiert. Auch die Symptome können sich mit der Zeit verändern. So kann es passieren, dass die Symptome insgesamt schwächer werden oder aber neue Gedanken und Handlungen hinzukommen, während andere verschwinden. Auch die Inhalte der Zwänge unterscheiden sich sehr stark und können sich mit der Zeit verändern. Allgemein lässt sich aber sagen, dass Zwangsstörungen schon früh den Alltag von Betroffenen beeinträchtigen können: Wenn Zwangshandlungen oder -gedanken anderen Tätigkeiten gegenüber Vorrang haben und zum Beispiel im sozialen, beruflichen oder schulischen Alltag dazu führen, dass Pflichten und Bedürfnisse vernachlässigt werden.

Es kann passieren, dass Betroffene ungerne über ihre Zwänge reden, da sie sich nicht verstanden fühlen und sich für ihr „abnormales“ Verhalten schämen. Als angehörige Person ist es dann wichtig, sehr einfühlsam und verständnisvoll zu sein. Es sollte ein sicherer Raum geschaffen werden, in dem die betroffene Person offen über ihre Gedanken und Handlungen sprechen kann, ohne verurteilt zu werden. Das kann dabei helfen, betroffenen Personen eine mögliche Psychotherapie näher zu bringen, da sie mehr und mehr dazu bereit sind, sich anderen anzuvertrauen und über ihre Erkrankung zu sprechen.

Eine Psychotherapie kann dabei helfen, Zwänge zu überwinden. Dabei werden unter anderem Strategien für den Alltag erarbeitet, die dabei helfen sollen, Zwangshandlungen und -gedanken langsam zu verringern. Angehörige können hier Hilfestellungen leisten, indem sie Betroffene bei der Umsetzung dieser Strategien unterstützen und ermutigen. Wichtig ist jedoch, Betroffene nicht unter Druck zu setzen und ihnen nicht zu viel abzuverlangen, da es sich um einen längerfristigen Prozess handeln kann. Auch Medikamente können bei der Behandlung von Zwangsstörungen hilfreich sein und werden manchmal zum Beginn der Erkrankung begleitend eingesetzt.

Du hast dich entschlossen, für dich selbst oder einen nahestehenden Menschen Hilfe zu suchen und fragst dich, wo du Unterstützung finden kannst. Vorab: Du solltest wissen, dass es viele unterschiedliche Anlaufstellen gibt und verschiedene Fachleute in Frage kommen. Wichtig ist es also, zuerst herauszufinden, welcher Weg der passende ist.

Eine gute erste Ansprechperson ist deswegen immer die Hausärztin oder der Hausarzt. Übrigens ist bei denen alles, was mit ihnen besprochen wird, gut aufgehoben: Sie dürfen und werden wegen der ärztlichen Schweigepflicht mit niemandem darüber reden, was man ihnen erzählt. Natürlich kann ein Familienmitglied, eine Freundin oder ein Freund mit zum Gespräch kommen.

Wie fühlt sich eine Zwangsstörung an?

Zwangsstörungen können sehr verschieden sein, aber sie zeichnen sich alle durch sogenannte Zwangsgedanken oder Zwangshandlungen aus.

Zwangsgedanken sind Bilder, Impulse oder Überlegungen, die der betroffenen Person immer wieder und sehr plötzlich in den Sinn kommen, und die sie nicht so einfach ignorieren oder unterdrücken kann. Diese Gedanken müssen nicht mit der eigenen Meinung übereinstimmen, sondern drängen sich den Betroffenen auf – häufig kommt es sogar vor, dass die betroffene Person selbst diese Gedanken abstoßend oder beängstigend findet.
Zwangshandlungen sind dagegen konkrete Verhaltensweisen oder Rituale, die die betroffene Person immer wieder ausüben „muss“. Diese Handlungen sind meistens unfreiwillig und erscheinen den Betroffenen im Nachhinein selbst als übertrieben oder sinnlos. In dem Moment selbst allerdings fühlt es sich für sie so an, als müssten sie diese Handlungen unbedingt ausführen, um schlimme Konsequenzen oder „Katastrophen“ zu verhindern. Wenn sie den Zwang unterdrücken und die Handlungen sein lassen, tauchen oft Gefühle wie Angst, Ekel, Leere oder Schuld bei den Betroffenen auf.

Grundsätzlich können jeder Gedanke und jede Handlung zwanghaft werden. Es gibt jedoch bestimmte Zwänge, die bei einer Vielzahl von Menschen auftreten und besonders verbreitet sind:

Zwangsstörungen können sehr verschieden sein, aber sie zeichnen sich alle durch sogenannte Zwangsgedanken oder Zwangshandlungen aus.
Zwangsgedanken sind Bilder, Impulse oder Überlegungen, die der betroffenen Person immer wieder und sehr plötzlich in den Sinn kommen, und die sie nicht so einfach ignorieren oder unterdrücken kann. Diese Gedanken müssen nicht mit der eigenen Meinung übereinstimmen, sondern drängen sich den Betroffenen auf – häufig kommt es sogar vor, dass die betroffene Person selbst diese Gedanken abstoßend oder beängstigend findet.
Zwangshandlungen sind dagegen konkrete Verhaltensweisen oder Rituale, die die betroffene Person immer wieder ausüben „muss“. Diese Handlungen sind meistens unfreiwillig und erscheinen den Betroffenen im Nachhinein selbst als übertrieben oder sinnlos. In dem Moment selbst allerdings fühlt es sich für sie so an, als müssten sie diese Handlungen unbedingt ausführen, um schlimme Konsequenzen oder „Katastrophen“ zu verhindern. Wenn sie den Zwang unterdrücken und die Handlungen sein lassen, tauchen oft Gefühle wie Angst, Ekel, Leere oder Schuld bei den Betroffenen auf.

 

Grundsätzlich können jeder Gedanke und jede Handlung zwanghaft werden. Es gibt jedoch bestimmte Zwänge, die bei einer Vielzahl von Menschen auftreten und besonders verbreitet sind:

Wasch- und Reinigungszwänge

Betroffene empfinden Angst oder Ekel vor Verschmutzung und Dreck, vor Keimen und anderen „Ansteckungsquellen“. Deswegen waschen sie sich häufig und vor allem mehrmals die Hände sehr gründlich oder gehen öfter duschen als gewöhnlich. Manchmal reinigen sie auch bestimmte Dinge im Haushalt in übertriebener Art und Weise, selbst wenn gar keine Verunreinigungen zu erkennen sind. Diese Waschvorgänge – ob am eigenen Körper oder in der Umgebung – nehmen viel Zeit in Anspruch und können zu Hautschäden führen. Außerdem entstehen durch sie oft Konflikte, weil die Betroffenen sich in ihrem Alltag stark einschränken oder zum Beispiel im Zusammenleben mit anderen das Bad außergewöhnlich lange besetzen.

Kontrollzwänge

Hierbei kontrollieren Betroffene bestimmte Dinge immer wieder – wie Elektrogeräte und Schlösser –, obwohl sie schon wissen, dass alles in Ordnung ist. Das machen sie aus Angst davor, dass etwas Schlimmes passieren könnte: Es könnte sein, dass jemand in die Wohnung einbricht, wenn nicht alle Schlösser genauestens verschlossen sind oder ein Elektrogerät Feuer fängt, wenn man es zuvor nicht überprüft hat. Die Betroffenen haben eine starke Angst davor, Fehler zu begehen, für die ihnen die Schuld zugewiesen werden könnte. Deswegen versuchen sie, solche Fehler durch verstärkte Kontrolle zu vermeiden.

Sammel- und Aufbewahrungszwänge

Betroffene sammeln dabei verschiedene Dinge, meist ohne eine wirkliche Verwendung dafür zu haben. Der Besitz dieser Dinge bringt ihnen innere Ruhe und befriedigt den Sammelgedanken. Eine Trennung von diesen Gegenständen hingegen fällt den Betroffenen sehr .

Aggressive, religiöse oder sexuelle Zwangsgedanken

Bei diesen Zwangsgedanken handelt es sich um eine besondere Art, da sie in allen Fällen den Wertvorstellungen der Betroffenen widersprechen und sich dennoch penetrant aufdrängen. So können beispielsweise plötzlich boshafte Impulse und das Verlangen danach auftauchen, anderen Personen weh zu tun – Gedanken, die die Betroffenen quälen, da sie das nicht möchten und dieses Verlangen als moralisch falsch empfinden. Inhalte solcher Gedanken können aber auch sexueller oder religiöser Natur sein.

Weitere Zwänge

Es gibt noch viele weitere Zwänge, die jedoch verglichen mit den anderen Zwängen seltener auftreten. Beispielweise der Zwang, Dinge übertrieben symmetrisch und haargenau anzuordnen (Ordnungszwang), Handlungen mehrmals zu wiederholen und so oft neu auszuführen, bis etwas „richtig gelungen ist“ (Wiederholungszwang) oder den Zwang, bestimmte Dinge im Alltag zu zählen – egal, wie viele es sind (Zählzwang).

Wie du siehst, sind Zwangsstörungen vielfältig, und es gibt noch weitaus mehr, als wir beschrieben haben. Daher ist es wichtig, Handlungen oder Gedanken, die gegen den eigenen Willen und immer wieder auftreten und für die eigene Person unangenehm sind, ernst zu nehmen. Solche Zwangsstörungen können gut therapiert werden. Dafür ist es jedoch wichtig, den ersten Schritt zu gehen und darüber zu reden, statt sich zu schämen. Sprich mit einer Person, der du vertraust. Das kann eine Freundin, ein Freund oder ein Familienmitglied sein. Wenn du lieber erstmal mit einer Person sprechen möchtest, die du nicht kennst und die professionell im psychologischen Bereich arbeitet, kannst du dich an eine der vielen möglichen Anlaufstellen wenden. Wenn du bei dir oder einer nahestehenden Person eines oder mehrere der folgenden Symptome beobachtest, dann solltest du sie ernst nehmen und direkt handeln:
  • Bestimmte Verhaltensweisen treten in verstärktem Ausmaß immer wieder auf – wie zum Beispiel Hände waschen oder Schlösser kontrollieren. Manchmal ergeben diese Handlungen in der Situation auch keinen Sinn – wenn die Person in diesen Fällen bereits frisch gewaschene Hände hat oder das Schloss schon zweimal kontrolliert wurde. Die betroffene Person hat Angst, dass etwas Schlimmes passiert, wenn sie diese Handlungen nicht ausübt.
  • Häufig auftretende, übertriebene Gedanken, die sich nicht oder nur schwer unterdrücken lassen und die als unangenehm empfunden werden.
  • Der Alltag der betroffenen Person wird durch eine Zwangsstörung stark einschränkt: Zum Beispiel vermeidet sie Veranstaltungen, weil sie keine öffentliche Toilette benutzen möchte, oder lädt wegen ihres Sammelzwangs niemanden zu sich nach Hause ein. Diese Einschränkungen sind oft nicht auf den ersten Blick zu erkennen, deswegen sollte man aufpassen, wenn durch die beschriebenen Handlungen oder Gedanken die Lebensfreude einer Person vermindert wird und diese darunter leidet.
Wie du siehst, sind Zwangsstörungen vielfältig, und es gibt noch weitaus mehr, als wir beschrieben haben. Daher ist es wichtig, Handlungen oder Gedanken, die gegen den eigenen Willen und immer wieder auftreten und für die eigene Person unangenehm sind, ernst zu nehmen. Solche Zwangsstörungen können gut therapiert werden. Dafür ist es jedoch wichtig, den ersten Schritt zu gehen und darüber zu reden, statt sich zu schämen. Sprich mit einer Person, der du vertraust. Das kann eine Freundin, ein Freund oder ein Familienmitglied sein. Wenn du lieber erstmal mit einer Person sprechen möchtest, die du nicht kennst und die professionell im psychologischen Bereich arbeitet, kannst du dich an eine der vielen möglichen Anlaufstellen wenden. Wenn du bei dir oder einer nahestehenden Person eines oder mehrere der folgenden Symptome beobachtest, dann solltest du sie ernst nehmen und direkt handeln:
  • Bestimmte Verhaltensweisen treten in verstärktem Ausmaß immer wieder auf – wie zum Beispiel Hände waschen oder Schlösser kontrollieren. Manchmal ergeben diese Handlungen in der Situation auch keinen Sinn – wenn die Person in diesen Fällen bereits frisch gewaschene Hände hat oder das Schloss schon zweimal kontrolliert wurde. Die betroffene Person hat Angst, dass etwas Schlimmes passiert, wenn sie diese Handlungen nicht ausübt.
  • Häufig auftretende, übertriebene Gedanken, die sich nicht oder nur schwer unterdrücken lassen und die als unangenehm empfunden werden.
  • Der Alltag der betroffenen Person wird durch eine Zwangsstörung stark einschränkt: Zum Beispiel vermeidet sie Veranstaltungen, weil sie keine öffentliche Toilette benutzen möchte, oder lädt wegen ihres Sammelzwangs niemanden zu sich nach Hause ein. Diese Einschränkungen sind oft nicht auf den ersten Blick zu erkennen, deswegen sollte man aufpassen, wenn durch die beschriebenen Handlungen oder Gedanken die Lebensfreude einer Person vermindert wird und diese darunter leidet.
Woher kommt eine Zwangsstörung?

Es ist bisher nicht eindeutig geklärt, wieso Zwangsstörungen auftreten. In jedem Fall handelt es sich aber um eine psychische, also seelische Erkrankung, die das Leben von Betroffenen enorm einschränken kann. Eine Zwangsstörung ist auch kein antrainiertes Verhalten, das durch „falsche Gewohnheiten“ oder ähnliches hervorgerufen wird. Viele verschiedene Faktoren können eine Rolle bei der Ausbildung von Zwängen spielen. In manchen Fällen kann man Ursachen für die Entstehung in besonders belastenden oder prägenden Lebensereignissen finden oder auf einen Zusammenhang mit den Lebensumständen der betroffenen Person schließen.

Was passiert bei einer Zwangsstörung?

Im Gehirn kommunizieren die Nervenzellen über sogenannte Botenstoffe, die präzise aufeinander abgestimmt sind, damit sie so gut funktionieren. Bei Zwangsstörungen kommt es aber zu einem Ungleichgewicht dieser Botenstoffe, und dadurch wird die Kommunikation zwischen den Zellen im Gehirn verändert. Welche Botenstoffe genau und in welcher Weise betroffen sind, ist noch nicht eindeutig untersucht. Außerdem kann dieser Zusammenhang auch von Zwang zu Zwang anders ausgeprägt und individuell verschieden sein.

 

Der Verlauf von Zwangsstörungen ist ebenfalls sehr vielfältigAuch die Symptome können sich mit der Zeit verändern. So kann es passieren, dass die Symptome insgesamt schwächer werden oder aber neue Gedanken und Handlungen hinzukommen, während andere verschwinden. Auch die Inhalte der Zwänge unterscheiden sich sehr stark und können sich mit der Zeit verändern. Allgemein lässt sich aber sagen, dass Zwangsstörungen schon früh den Alltag von Betroffenen beeinträchtigen können: Wenn Zwangshandlungen oder -gedanken anderen Tätigkeiten gegenüber Vorrang haben und zum Beispiel im sozialen, beruflichen oder schulischen Alltag dazu führen, dass Pflichten und Bedürfnisse vernachlässigt werden.

Hilfe bei einer Zwangsstörung

Es kann passieren, dass Betroffene ungerne über ihre Zwänge reden, da sie sich nicht verstanden fühlen und sich für ihr „abnormales“ Verhalten schämen. Als angehörige Person ist es dann wichtig, sehr einfühlsam und verständnisvoll zu sein. Es sollte ein sicherer Raum geschaffen werden, in dem die betroffene Person offen über ihre Gedanken und Handlungen sprechen kann, ohne verurteilt zu werden. Das kann dabei helfen, betroffenen Personen eine mögliche Psychotherapie näher zu , da sie mehr und mehr dazu bereit sind, sich anderen anzuvertrauen und über ihre Erkrankung zu sprechen.

 

Eine Psychotherapie kann dabei helfen, Zwänge zu überwinden. Dabei werden unter anderem Strategien für den Alltag erarbeitet, die dabei helfen sollen, Zwangshandlungen und -gedanken langsam zu verringern. Angehörige können hier Hilfestellungen leisten, indem sie Betroffene bei der Umsetzung dieser Strategien unterstützen und ermutigen. Wichtig ist jedoch, Betroffene nicht unter Druck zu setzen und ihnen nicht zu viel abzuverlangen, da es sich um einen längerfristigen Prozess handeln kann. Auch Medikamente können bei der Behandlung von Zwangsstörungen hilfreich sein und werden manchmal zum Beginn der Erkrankung begleitend eingesetzt.

Wen kann ich ansprechen?

Du hast dich entschlossen, für dich selbst oder einen nahestehenden Menschen Hilfe zu suchen und fragst dich, wo du Unterstützung finden kannst. Vorab: Du solltest wissen, dass es viele unterschiedliche Anlaufstellen gibt und verschiedene Fachleute in Frage kommen. Wichtig ist es also, zuerst herauszufinden, welcher Weg der passende ist.

Eine gute erste Ansprechperson ist deswegen immer die Hausärztin oder der Hausarzt. Übrigens ist bei denen alles, was mit ihnen besprochen wird, gut aufgehoben: Sie dürfen und werden wegen der ärztlichen Schweigepflicht mit niemandem darüber reden, was man ihnen erzählt. Natürlich kann ein Familienmitglied, eine Freundin oder ein Freund mit zum Gespräch kommen.

Psychosen

Beim Beginn einer Psychose bemerken die betroffenen Personen meist erst später als ihre Angehörigen, dass sie sich anders verhalten als zuvor. Das liegt daran, dass für die betroffene Person Wirklichkeit und Einbildung oft nicht mehr zu unterscheiden sind. Menschen, die an einer Psychose erkrankt sind, haben auch häufig das Gefühl, dass sie verfolgt werden oder niemand sie versteht ­– sie sind schwieriger zu erreichen und wehren sich gegen Gespräche über ihr Verhalten.

Psychotische Erkrankungen können unterschiedliche Ausprägungen haben und werden entsprechenden Krankheitsbildern zugeordnet, wie etwa der Schizophrenie oder der wahnhaften Störung. Die Symptome – also Anzeichen, die auf eine psychotische Erkrankung hinweisen – sind aber zu Beginn die gleichen:

Beim Beginn einer Psychose bemerken die betroffenen Personen meist erst später als ihre Angehörigen, dass sie sich anders verhalten als zuvor. Das liegt daran, dass für die betroffene Person Wirklichkeit und Einbildung oft nicht mehr zu unterscheiden sind. Menschen, die an einer Psychose erkrankt sind, haben auch häufig das Gefühl, dass sie verfolgt werden oder niemand sie versteht – sie sind schwieriger zu erreichen und wehren sich gegen Gespräche über ihr Verhalten.

 

Psychotische Erkrankungen können unterschiedliche Ausprägungen haben und werden entsprechenden Krankheitsbildern zugeordnet, wie etwa der Schizophrenie oder der wahnhaften Störung. Die Symptome – also Anzeichen, die auf eine psychotische Erkrankung hinweisen – sind aber zu Beginn die gleichen:

Halluzinationen

Die betroffene Person nimmt etwas wahr, was gar nicht da ist. Sie hört zum Beispiel Stimmen oder Musik, ohne dass jemand spricht oder ein Radio läuft. Oder sie sieht Dinge oder Menschen, die nicht real sind. Manchmal bildet man sich auch Gerüche oder Berührungen ein – zum Beispiel, dass einem kleine Insekten über die Haut laufen.

Wahnvorstellungen

Die betroffene Person ist von einer Tatsache fest überzeugt, obwohl diese realistisch gesehen nicht möglich ist oder es sogar Beweise dafür gibt, dass diese Tatsache nur in der Vorstellung der betroffenen Person existiert. Dazu kann zum Beispiel die Überzeugung gehören, dass Freunde der betroffenen Person sie ständig beobachten oder ihr sogar etwas Böses wollen. Oder dass etwas, was im Fernsehen gesagt wird, gegen sie persönlich gerichtet ist und andere Personen auf sie hetzt.

Ich-Störung

Die betroffene Person verliert die bisherige Beziehung zu sich selbst und zur Außenwelt. Das kann sich darin äußern, dass sie sich von anderen gesteuert fühlt oder sich sicher ist, dass ihr Gedanken eingepflanzt werden. Oder sie empfindet sich selbst oder die Umgebung als immer weniger realistisch und ist sich sicher, dass andere Menschen ihre Gedanken lesen können oder sie ihr sogar wegnehmen.

Seltsam wirkende Bewegungen oder Sprache

Die betroffene Person bewegt sich anders als bisher oder spricht in unvollständigen Sätzen, die keinen Sinn ergeben.

Starke Konzentrationsschwierigkeiten

Die betroffene Person wird schnell abgelenkt, springt von einem Gedanken zum nächsten und ist sehr schreckhaft.

Diese Symptome nennt man Positivsymptomehier bedeutet „positiv“: etwas kommt dazu, wie beim „Plus“ in der Mathematik 

Positivsymptome sind neue Verhaltensmuster oder Auffälligkeiten, die nicht zur bisherigen Art der Person gehören, also neu dazugekommen sind.

Andere Symptome können sein:

    • Die betroffene Person zeigt kein Interesse mehr an Dingen und Aktivitäten, die ihr bisher wichtig gewesen sind.
    • Dementsprechend ist sie unmotiviert oder zieht sich komplett aus ihrem sozialen Umfeld zurück.
    • Sprache und Bewegung nehmen stark ab – die betroffene Person antwortet beispielsweise nur noch mit den nötigsten Worten oder bewegt sich deutlich langsamer als bisher.
    • Es ist auch möglich, dass sie weder positive noch negative Gefühle verspüren kann – man spricht dann von einer „emotionalen Verflachung“.

Diese Symptome nennt man Negativsymptome – hier bedeutet „negativ“: etwas wird weniger, wie beim „Minus“ in der Mathematik

Negativsymptome bestehen, wenn bisher normale Verhaltensmuster oder Eigenschaften der betroffenen Person weniger werden oder ganz verschwinden.

Nicht bei jedem Menschen, der mal für eine Weile „seltsam“ wirkt oder sich zurückzieht, muss man sich Sorgen über eine psychotische Erkrankung machen. Allerdings sind besonders die Symptome einer psychotischen Erkrankung dadurch geprägt, dass sie die Lebensqualität, den Alltag und die sozialen Beziehungen der betroffenen Person stark einschränken. Menschen, die an einer Psychose leiden, werden schnell als „verrückt“ verurteilt – deswegen solltest du sensibel auf die Person zugehen, um die du dir Sorgen machst. Besonders bei Menschen mit einer psychotischen Erkrankung kann es schwierig sein, an sie heran zu kommen. Wenn eine dir nahestehende Person davon überzeugt ist, dass sich Freundinnen, Freunde und Familie gegen sie verschworen haben, dann wird sie sich wahrscheinlich nicht von euch helfen lassen wollen. Das solltest du nicht persönlich nehmen, sondern verstehen, dass diese Wahnvorstellung Teil der Krankheit ist. Beobachte dich selbst, deine Freundinnen, Freunde und Familienmitglieder, und nimm Verhaltensveränderungen ernst. Reden und helfen ist immer besser als wegschauen! Sich durcheinander zu fühlen, ängstlich zu sein oder sich in eingebildeten Realitäten zu verlieren, ist für niemanden schön – ob es nun mit einer Erkrankung zu tun hat oder nicht. Doch es gibt sicherlich eine Möglichkeit, das Problem anzugehen.

Wenn du bei dir oder einer nahestehenden Person eines oder mehrere der folgenden Symptome beobachtest, dann solltest du sie ernst nehmen und direkt handeln:

    • Auftreten von wahnhaften Vorstellungen, durch die man sich bedroht fühlt
    • Abneigung gegenüber Freundinnen, Freunden und der Familie, bis hin zu Wut und Kontaktabbruch
    • Androhungen von Gewalt gegenüber sich selbst oder anderen (auch unbekannten) Personen
    • Gedanken und Gespräche über den Tod oder Suizid

Diese Symptome nennt man Positivsymptome
hier bedeutet „positiv“: etwas kommt dazu, wie beim „Plus“ in der Mathematik 

 

Positivsymptome sind neue Verhaltensmuster oder Auffälligkeiten, die nicht zur bisherigen Art der Person gehören, also neu dazugekommen sind.

 

Andere Symptome können sein:

    • Die betroffene Person zeigt kein Interesse mehr an Dingen und Aktivitäten, die ihr bisher wichtig gewesen sind.
    • Dementsprechend ist sie unmotiviert oder zieht sich komplett aus ihrem sozialen Umfeld zurück.
    • Sprache und Bewegung nehmen stark ab – die betroffene Person antwortet beispielsweise nur noch mit den nötigsten Worten oder bewegt sich deutlich langsamer als bisher.
    • Es ist auch möglich, dass sie weder positive noch negative Gefühle verspüren kann – man spricht dann von einer „emotionalen Verflachung“.

Diese Symptome nennt man Negativsymptome –
hier bedeutet „negativ“: etwas wird weniger, wie beim „Minus“ in der Mathematik

 

Negativsymptome bestehen, wenn bisher normale Verhaltensmuster oder Eigenschaften der betroffenen Person weniger werden oder ganz verschwinden.

 

Nicht bei jedem Menschen, der mal für eine Weile „seltsam“ wirkt oder sich zurückzieht, muss man sich Sorgen über eine psychotische Erkrankung machen. Allerdings sind besonders die Symptome einer psychotischen Erkrankung dadurch geprägt, dass sie die Lebensqualität, den Alltag und die sozialen Beziehungen der betroffenen Person stark einschränken. Menschen, die an einer Psychose leiden, werden schnell als „verrückt“ verurteilt – deswegen solltest du sensibel auf die Person zugehen, um die du dir Sorgen machst. Besonders bei Menschen mit einer psychotischen Erkrankung kann es schwierig sein, an sie heran zu kommen. Wenn eine dir nahestehende Person davon überzeugt ist, dass sich Freundinnen, Freunde und Familie gegen sie verschworen haben, dann wird sie sich wahrscheinlich nicht von euch helfen lassen wollen. Das solltest du nicht persönlich nehmen, sondern verstehen, dass diese Wahnvorstellung Teil der Krankheit ist. Beobachte dich selbst, deine Freundinnen, Freunde und Familienmitglieder, und nimm Verhaltensveränderungen ernst. Reden und helfen ist immer besser als wegschauen! Sich durcheinander zu fühlen, ängstlich zu sein oder sich in eingebildeten Realitäten zu verlieren, ist für niemanden schön – ob es nun mit einer Erkrankung zu tun hat oder nicht. Doch es gibt sicherlich eine Möglichkeit, das Problem anzugehen.

 

Wenn du bei dir oder einer nahestehenden Person eines oder mehrere der folgenden Symptome beobachtest, dann solltest du sie ernst nehmen und direkt handeln:

    • Auftreten von wahnhaften Vorstellungen, durch die man sich bedroht fühlt
    • Abneigung gegenüber Freundinnen, Freunden und der Familie, bis hin zu Wut und Kontaktabbruch
    • Androhungen von Gewalt gegenüber sich selbst oder anderen (auch unbekannten) Personen
    • Gedanken und Gespräche über den Tod oder Suizid

Eine Psychose ist eine seelische, also psychische Krankheit. Wie bei einer körperlichen Krankheit haben wir keinen Einfluss darauf, ob wir an einer Psychose erkranken oder nicht. Oft hängt der Ausbruch einer psychotischen Krankheit mit einem besonders belastenden Ereignis oder einer schwierigen Lebensphase zusammen. Bei psychotischen Erkrankungen kann allerdings auch der Missbrauch von Drogen eine Rolle spielen – manchmal reicht der einmalige Konsum von Drogen aus, um eine Psychose auszulösen.

Das liegt zum Beispiel an immer stärkeren Dosen gefährlicher Stoffe in Drogen – auch in denen, die als „harmlos“ gelten.

Aber Vorsicht: Wie bei allen anderen psychischen Erkrankungen auch, hat eine an einer Psychose erkrankte Person nicht „selbst Schuld“ daran, dass sie erkrankt ist – auch nicht, wenn sie zum Beispiel Drogen konsumiert hat. Manche von uns sind vorbelastet –zum Beispiel dadurch, dass jemand in der Familie bereits an einer Psychose erkrankt ist. Für andere kommt die Erkrankung wie „aus dem Nichts“. Auch eine Psychose hängt mit den Botenstoffen im Gehirn zusammen – ein komplexes Zusammenspiel, das wir von außen weder sehen noch steuern können. Fest steht also: Es gibt einige Ursachen und Einflüsse, die den Ausbruch einer Psychose begünstigen oder ihm entgegenwirken, und an manchen können wir selbst arbeiten, während wir auf andere keinen Einfluss haben. Bei vielen Menschen beginnt eine psychotische Krankheit mit einer Phase, die von Depressionen geprägt ist. Häufig sind erste Anzeichen einer Psychose bereits im Jugendalter erkennbar, werden dann aber als „typisches Teenagerverhalten“ abgestempelt. Deswegen suchen sich leider viele betroffene Personen erst sehr spät Hilfe – doch gerade bei einer Psychose sind die Erfolgschancen einer Therapie dann am größten, wenn diese frühzeitig begonnen wird.

Dass wir täglichen Herausforderungen und Schwierigkeiten unterschiedlich begegnen, hängt von unserer persönlichen Widerstandskraft ab – der sogenannten Resilienz. Sie wird zum Beispiel dadurch gestärkt, dass wir ein Gefühl von Sicherheit und allgemeiner Zufriedenheit verspüren, unsere sozialen Kontakte pflegen und uns angemessen um uns selbst kümmern. Weitere Informationen findest du unter Unsere Psyche und ihre Widerstandskraft.

Expertinnen und Experten vergleichen den Ausbruch einer Psychose häufig mit einem „Teufelskreis“. Denn besonders Menschen, die sich nicht wohl fühlen oder wenig Unterstützung von der Familie, Freundinnen und Freunden bekommen, sind anfällig für Psychosen. Genau diese Dinge – das Wohlbefinden und die sozialen Kontakte – nehmen beim Ausbruch einer psychotischen Erkrankung meist als erstes ab. Wenn also ein Mensch, der anfällig für eine psychotische Krankheit ist, über einen längeren Zeitraum extremem Stress ausgesetzt ist, eine schwierige Phase durchstehen muss oder seine sozialen Kontakte wegbrechen, kann irgendwann der Punkt erreicht sein, an dem er nicht mehr aus eigener Kraft mit diesen Herausforderungen umgehen kann. Auch plötzliche Veränderungen können einen zu stark belasten, wie zum Beispiel der Verlust einer wichtigen Person oder wenn eine Freundin, ein Freund oder Familienmitglied erkrankt. Diese zu große Belastung kann der Auslöser für die ersten Symptome einer Psychose sein.

Es gibt unterschiedliche Formen psychotischer Erkrankungen, die zwar meist ähnlich beginnen, sich dann aber in unterschiedliche Richtungen entwickelt. Die Formen unterscheiden sich auch in der Dauer, die die Symptome anhalten. Manche Formen sind davon geprägt, dass die Symptome wiederholt und für kurze Zeiträume auftreten, andere davon, dass eine Person über einen langen Zeitraum hinweg immer stärker ausgeprägte Symptome aufzeigt.

So gibt es beispielsweise die Form „Wahnhafte Störung“, bei der die betroffene Person eine neue Realität erlebt. Sie ist vollkommen überzeugt davon, dass das, was nur in ihrer Einbildung existiert, die wahre Realität ist. Es kann sogar passieren, dass sie Verständnis dafür hat, dass andere ihre Realität nicht nachvollziehen können – aber das gegenseitige Unverständnis kann auch zu Wut und Aggressionen führen.
Zu der Wahnhaften Störung gehört unter anderem der Liebeswahn, bei dem die betroffene Person davon überzeugt ist, dass eine bestimmte Person in sie verliebt ist. Oder der Verfolgungswahn: Hier ist die betroffene Person davon überzeugt, ständig beobachtet zu werden – zum Beispiel von den Nachbarn oder sogar im eigenen Badezimmer.

Eine andere Form ist die Schizophrenie, bei der die betroffene Person über einen längeren Zeitraum hinweg einen Wahn erlebt oder halluziniert. Dadurch können ihr Verhalten und ihre Sprache zusammenhangslos oder wirr wirken, was dazu führt, dass sie sich in ihrem gewohnten sozialen Umfeld nicht mehr wohl fühlt oder vielleicht sogar nicht mehr akzeptiert wird. Bei dieser Form der Erkrankung können die Symptome zwar schwanken – also ab- und wieder zunehmen –, auf Dauer verursachen sie trotzdem große Veränderungen im Leben der betroffenen Person: Sie ist nicht in der Lage, ihre Leistungen in der Schule oder auf der Arbeit wie gewohnt zu erbringen, verliert den Anschluss zu Freundinnen, Freunden und der Familie oder kümmert sich nicht mehr wie bisher um ihre eigenen alltäglichen Bedürfnisse wie etwa Essen, Bewegung und Körperpflege.

Diese beiden Formen sind nur Beispiele für mögliche Richtungen, in die sich eine psychotische Erkrankung entwickeln kann. Wie bei vielen anderen psychischen Erkrankungen kann auch eine psychotische Erkrankung in Kombination mit einer weiteren psychischen Erkrankung auftreten – dann spricht man von einer affektiven Störung.

Um welche Form einer psychotischen Erkrankung es sich bei dir oder einer nahestehenden Person handelt, das ist eine Frage, mit der ihr am besten bei einer professionellen Ansprechperson aufgehoben seid. Sie kann eine Diagnose stellen und mit euch zusammen herausfinden, welche Therapie am besten funktionieren kann, damit die Lebensqualität im Alltag zurückgewonnen wird.

Bei psychotischen Erkrankungen passiert es häufig, dass betroffene Personen das Gefühl haben, von niemandem verstanden zu werden. Sie sehen gar nicht erst, dass ein Problem vorliegen könnte, da sie ihre erlebte Realität und auch Überzeugungen als die „richtige“ ansehen. Trotzdem ist es wichtig, dass Personen, die an einer Psychose erkranken, ernst genommen werden, von Freundinnen, Freunden und der Familie unterstützt werden und professionelle Hilfe bekommen.

Brauchst du Hilfe beim ersten Schritt? Egal, ob du selbst betroffen bist und dich jemandem anvertrauen möchtest, oder ob du einer Freundin, einem Freund oder jemandem aus deiner Familie helfen möchtest: Hier findest du Tipps dafür, wie ihr euer Gespräch starten und gestalten könnt.

Und dann – Therapie? Wie eine Therapie verlaufen kann, was sie dir oder einer betroffenen Person bringt und wie viel Zeit sie in Anspruch nimmt, haben wir hier für dich zusammengefasst.

Du hast dich entschlossen, für dich selbst oder einen nahestehenden Menschen Hilfe zu suchen und fragst dich, wo du Unterstützung finden kannst. Vorab: Du solltest wissen, dass es viele unterschiedliche Anlaufstellen gibt und verschiedene Fachleute in Frage kommen. Wichtig ist es also, zuerst herauszufinden, welcher Weg der passende ist.

Eine gute erste Ansprechperson ist deswegen immer die Hausärztin oder der Hausarzt. Übrigens ist bei denen alles, was mit ihnen besprochen wird, gut aufgehoben: Sie dürfen und werden wegen der ärztlichen Schweigepflicht mit niemandem darüber reden, was man ihnen erzählt. Natürlich kann ein Familienmitglied, eine Freundin oder ein Freund mit zum Gespräch kommen.

Wie fühlt sich eine Psychose an?

Beim Beginn einer Psychose bemerken die betroffenen Personen meist erst später als ihre Angehörigen, dass sie sich anders verhalten als zuvor. Das liegt daran, dass für die betroffene Person Wirklichkeit und Einbildung oft nicht mehr zu unterscheiden sind. Menschen, die an einer Psychose erkrankt sind, haben auch häufig das Gefühl, dass sie verfolgt werden oder niemand sie versteht ­– sie sind schwieriger zu erreichen und wehren sich gegen Gespräche über ihr Verhalten.

Psychotische Erkrankungen können unterschiedliche Ausprägungen haben und werden entsprechenden Krankheitsbildern zugeordnet, wie etwa der Schizophrenie oder der wahnhaften Störung. Die Symptome – also Anzeichen, die auf eine psychotische Erkrankung hinweisen – sind aber zu Beginn die gleichen:

Beim Beginn einer Psychose bemerken die betroffenen Personen meist erst später als ihre Angehörigen, dass sie sich anders verhalten als zuvor. Das liegt daran, dass für die betroffene Person Wirklichkeit und Einbildung oft nicht mehr zu unterscheiden sind. Menschen, die an einer Psychose erkrankt sind, haben auch häufig das Gefühl, dass sie verfolgt werden oder niemand sie versteht – sie sind schwieriger zu erreichen und wehren sich gegen Gespräche über ihr Verhalten.

 

Psychotische Erkrankungen können unterschiedliche Ausprägungen haben und werden entsprechenden Krankheitsbildern zugeordnet, wie etwa der Schizophrenie oder der wahnhaften Störung. Die Symptome – also Anzeichen, die auf eine psychotische Erkrankung hinweisen – sind aber zu Beginn die gleichen:

Halluzinationen

Die betroffene Person nimmt etwas wahr, was gar nicht da ist. Sie hört zum Beispiel Stimmen oder Musik, ohne dass jemand spricht oder ein Radio läuft. Oder sie sieht Dinge oder Menschen, die nicht real sind. Manchmal bildet man sich auch Gerüche oder Berührungen ein – zum Beispiel, dass einem kleine Insekten über die Haut laufen.

Wahnvorstellungen

Die betroffene Person ist von einer Tatsache fest überzeugt, obwohl diese realistisch gesehen nicht möglich ist oder es sogar Beweise dafür gibt, dass diese Tatsache nur in der Vorstellung der betroffenen Person existiert. Dazu kann zum Beispiel die Überzeugung gehören, dass Freunde der betroffenen Person sie ständig beobachten oder ihr sogar etwas Böses wollen. Oder dass etwas, was im Fernsehen gesagt wird, gegen sie persönlich gerichtet ist und andere Personen auf sie hetzt.

Ich-Störung

Die betroffene Person verliert die bisherige Beziehung zu sich selbst und zur Außenwelt. Das kann sich darin äußern, dass sie sich von anderen gesteuert fühlt oder sich sicher ist, dass ihr Gedanken eingepflanzt werden. Oder sie empfindet sich selbst oder die Umgebung als immer weniger realistisch und ist sich sicher, dass andere Menschen ihre Gedanken lesen können oder sie ihr sogar wegnehmen.

Seltsam wirkende Bewegungen oder Sprache

Die betroffene Person bewegt sich anders als bisher oder spricht in unvollständigen Sätzen, die keinen Sinn ergeben.

Starke Konzentrationsschwierigkeiten

Die betroffene Person wird schnell abgelenkt, springt von einem Gedanken zum nächsten und ist sehr schreckhaft.

Diese Symptome nennt man Positivsymptomehier bedeutet „positiv“: etwas kommt dazu, wie beim „Plus“ in der Mathematik 

Positivsymptome sind neue Verhaltensmuster oder Auffälligkeiten, die nicht zur bisherigen Art der Person gehören, also neu dazugekommen sind.

Andere Symptome können sein:

    • Die betroffene Person zeigt kein Interesse mehr an Dingen und Aktivitäten, die ihr bisher wichtig gewesen sind.
    • Dementsprechend ist sie unmotiviert oder zieht sich komplett aus ihrem sozialen Umfeld zurück.
    • Sprache und Bewegung nehmen stark ab – die betroffene Person antwortet beispielsweise nur noch mit den nötigsten Worten oder bewegt sich deutlich langsamer als bisher.
    • Es ist auch möglich, dass sie weder positive noch negative Gefühle verspüren kann – man spricht dann von einer „emotionalen Verflachung“.

Diese Symptome nennt man Negativsymptome – hier bedeutet „negativ“: etwas wird weniger, wie beim „Minus“ in der Mathematik

Negativsymptome bestehen, wenn bisher normale Verhaltensmuster oder Eigenschaften der betroffenen Person weniger werden oder ganz verschwinden.

Nicht bei jedem Menschen, der mal für eine Weile „seltsam“ wirkt oder sich zurückzieht, muss man sich Sorgen über eine psychotische Erkrankung machen. Allerdings sind besonders die Symptome einer psychotischen Erkrankung dadurch geprägt, dass sie die Lebensqualität, den Alltag und die sozialen Beziehungen der betroffenen Person stark einschränken. Menschen, die an einer Psychose leiden, werden schnell als „verrückt“ verurteilt – deswegen solltest du sensibel auf die Person zugehen, um die du dir Sorgen machst. Besonders bei Menschen mit einer psychotischen Erkrankung kann es schwierig sein, an sie heran zu kommen. Wenn eine dir nahestehende Person davon überzeugt ist, dass sich Freundinnen, Freunde und Familie gegen sie verschworen haben, dann wird sie sich wahrscheinlich nicht von euch helfen lassen wollen. Das solltest du nicht persönlich nehmen, sondern verstehen, dass diese Wahnvorstellung Teil der Krankheit ist. Beobachte dich selbst, deine Freundinnen, Freunde und Familienmitglieder, und nimm Verhaltensveränderungen ernst. Reden und helfen ist immer besser als wegschauen! Sich durcheinander zu fühlen, ängstlich zu sein oder sich in eingebildeten Realitäten zu verlieren, ist für niemanden schön – ob es nun mit einer Erkrankung zu tun hat oder nicht. Doch es gibt sicherlich eine Möglichkeit, das Problem anzugehen.

Wenn du bei dir oder einer nahestehenden Person eines oder mehrere der folgenden Symptome beobachtest, dann solltest du sie ernst nehmen und direkt handeln:

    • Auftreten von wahnhaften Vorstellungen, durch die man sich bedroht fühlt
    • Abneigung gegenüber Freundinnen, Freunden und der Familie, bis hin zu Wut und Kontaktabbruch
    • Androhungen von Gewalt gegenüber sich selbst oder anderen (auch unbekannten) Personen
    • Gedanken und Gespräche über den Tod oder Suizid

Diese Symptome nennt man Positivsymptome
hier bedeutet „positiv“: etwas kommt dazu, wie beim „Plus“ in der Mathematik 

 

Positivsymptome sind neue Verhaltensmuster oder Auffälligkeiten, die nicht zur bisherigen Art der Person gehören, also neu dazugekommen sind.

 

Andere Symptome können sein:

    • Die betroffene Person zeigt kein Interesse mehr an Dingen und Aktivitäten, die ihr bisher wichtig gewesen sind.
    • Dementsprechend ist sie unmotiviert oder zieht sich komplett aus ihrem sozialen Umfeld zurück.
    • Sprache und Bewegung nehmen stark ab – die betroffene Person antwortet beispielsweise nur noch mit den nötigsten Worten oder bewegt sich deutlich langsamer als bisher.
    • Es ist auch möglich, dass sie weder positive noch negative Gefühle verspüren kann – man spricht dann von einer „emotionalen Verflachung“.

Diese Symptome nennt man Negativsymptome –
hier bedeutet „negativ“: etwas wird weniger, wie beim „Minus“ in der Mathematik

 

Negativsymptome bestehen, wenn bisher normale Verhaltensmuster oder Eigenschaften der betroffenen Person weniger werden oder ganz verschwinden.

 

Nicht bei jedem Menschen, der mal für eine Weile „seltsam“ wirkt oder sich zurückzieht, muss man sich Sorgen über eine psychotische Erkrankung machen. Allerdings sind besonders die Symptome einer psychotischen Erkrankung dadurch geprägt, dass sie die Lebensqualität, den Alltag und die sozialen Beziehungen der betroffenen Person stark einschränken. Menschen, die an einer Psychose leiden, werden schnell als „verrückt“ verurteilt – deswegen solltest du sensibel auf die Person zugehen, um die du dir Sorgen machst. Besonders bei Menschen mit einer psychotischen Erkrankung kann es schwierig sein, an sie heran zu kommen. Wenn eine dir nahestehende Person davon überzeugt ist, dass sich Freundinnen, Freunde und Familie gegen sie verschworen haben, dann wird sie sich wahrscheinlich nicht von euch helfen lassen wollen. Das solltest du nicht persönlich nehmen, sondern verstehen, dass diese Wahnvorstellung Teil der Krankheit ist. Beobachte dich selbst, deine Freundinnen, Freunde und Familienmitglieder, und nimm Verhaltensveränderungen ernst. Reden und helfen ist immer besser als wegschauen! Sich durcheinander zu fühlen, ängstlich zu sein oder sich in eingebildeten Realitäten zu verlieren, ist für niemanden schön – ob es nun mit einer Erkrankung zu tun hat oder nicht. Doch es gibt sicherlich eine Möglichkeit, das Problem anzugehen.

 

Wenn du bei dir oder einer nahestehenden Person eines oder mehrere der folgenden Symptome beobachtest, dann solltest du sie ernst nehmen und direkt handeln:

    • Auftreten von wahnhaften Vorstellungen, durch die man sich bedroht fühlt
    • Abneigung gegenüber Freundinnen, Freunden und der Familie, bis hin zu Wut und Kontaktabbruch
    • Androhungen von Gewalt gegenüber sich selbst oder anderen (auch unbekannten) Personen
    • Gedanken und Gespräche über den Tod oder Suizid
Woher kommt eine Psychose?

Eine Psychose ist eine seelische, also psychische Krankheit. Wie bei einer körperlichen Krankheit haben wir keinen Einfluss darauf, ob wir an einer Psychose erkranken oder nicht. Oft hängt der Ausbruch einer psychotischen Krankheit mit einem besonders belastenden Ereignis oder einer schwierigen Lebensphase zusammen. Bei psychotischen Erkrankungen kann allerdings auch der Missbrauch von Drogen eine Rolle spielen – manchmal reicht der einmalige Konsum von Drogen aus, um eine Psychose auszulösen.

Das liegt zum Beispiel an immer stärkeren Dosen gefährlicher Stoffe in Drogen – auch in denen, die als „harmlos“ gelten. Einen Überblick darüber, welchen Einfluss Drogen auf unsere Psyche haben, bekommst du hier.

Aber Vorsicht: Wie bei allen anderen psychischen Erkrankungen auch, hat eine an einer Psychose erkrankte Person nicht „selbst Schuld“ daran, dass sie erkrankt ist – auch nicht, wenn sie zum Beispiel Drogen konsumiert hat. Manche von uns sind vorbelastet, zum Beispiel dadurch, dass jemand in der Familie bereits an einer Psychose erkrankt ist. Für andere kommt die Erkrankung wie „aus dem Nichts“.

Auch eine Psychose hängt mit den Botenstoffen im Gehirn zusammen – ein komplexes Zusammenspiel, das wir von außen weder sehen oder steuern können.

Fest steht also: Es gibt einige Ursachen und Einflüsse, die den Ausbruch einer Psychose begünstigen oder ihm entgegenwirken, und an manchen können wir selbst arbeiten, während wir auf andere keinen Einfluss haben.

Bei vielen Menschen beginnt eine psychotische Krankheit mit einer Phase, die von Depressionen geprägt ist. Häufig sind erste Anzeichen einer Psychose bereits im Jugendalter erkennbar, werden dann aber als „typisches Teenagerverhalten“ abgestempelt. Deswegen suchen sich leider viele betroffene Personen erst sehr spät Hilfe – doch gerade bei einer Psychose sind die Erfolgschancen einer Therapie dann am größten, wenn diese frühzeitig begonnen wird.

Dass wir täglichen Herausforderungen und Schwierigkeiten unterschiedlich begegnen, hängt von unserer persönlichen Widerstandskraft ab – der sogenannten Resilienz. Sie wird zum Beispiel dadurch gestärkt, dass wir ein Gefühl von Sicherheit und allgemeiner Zufriedenheit verspüren, unsere sozialen Kontakte pflegen und uns angemessen um uns selbst kümmern. Weitere Informationen findest du unter Unsere Psyche und ihre Widerstandskraft.

Was passiert bei einer Psychose?

Experten vergleichen den Ausbruch einer Psychose häufig mit einem „Teufelskreis“. Denn besonders Menschen, die sich nicht wohl fühlen oder Unterstützung von der Familie, Freundinnen und Freunden bekommen, sind anfällig für Psychosen. Genau diese Dinge – das Wohlbefinden und die sozialen Kontakte – nehmen beim Ausbruch einer psychotischen Erkrankung meist als erstes ab. Wenn also ein Mensch, der anfällig für eine psychotische Krankheit ist, über einen längeren Zeitraum extremem Stress ausgesetzt ist, eine schwierige Phase durchstehen muss oder seine sozialen Kontakte wegbrechen, kann irgendwann der Punkt erreicht sein, an dem er nicht mehr aus eigener Kraft mit diesen Herausforderungen umgehen kann. Auch plötzliche Veränderungen können einen zu stark belasten, wie zum Beispiel der Verlust einer wichtigen Person oder wenn eine Freundin, ein Freund oder Familienmitglied erkrankt. Diese zu große Belastung kann der Auslöser für die ersten Symptome einer Psychose sein.

Es gibt unterschiedliche Formen psychotischer Erkrankungen, die zwar meist ähnlich beginnen, sich dann aber in unterschiedliche Richtungen entwickeln. Die Formen unterscheiden sich auch in der Dauer, die die Symptome anhalten. Manche Formen sind davon geprägt, dass die Symptome wiederholt und für kurze Zeiträume auftreten, andere davon, dass eine Person über einen langen Zeitraum hinweg immer stärker ausgeprägte Symptome aufzeigt.

So gibt es beispielsweise die Form „Wahnhafte Störung“, bei der die betroffene Person eine neue Realität erlebt. Sie ist vollkommen überzeugt davon, dass das, was nur in ihrer Einbildung existiert, die wahre Realität ist. Es kann sogar passieren, dass sie Verständnis dafür hat, dass andere ihre Realität nicht nachvollziehen können – aber das gegenseitige Unverständnis kann auch zu Wut und Aggressionen führen.

Zu der Wahnhaften Störung gehört unter anderem der Liebeswahn, bei dem die betroffene Person davon überzeugt ist, dass eine bestimmte Person in sie verliebt ist. Oder der Verfolgungswahn: Hier ist die betroffene Person davon überzeugt, ständig beobachtet zu werden – zum Beispiel von den Nachbarn oder sogar im eigenen Badezimmer.

Eine andere Form ist die Schizophrenie, bei der die betroffene Person über einen längeren Zeitraum hinweg einen Wahn erlebt oder halluziniert. Dadurch können ihr Verhalten und ihre Sprache zusammenhangslos oder wirr wirken, was dazu führt, dass sie sich in ihrem gewohnten sozialen Umfeld nicht mehr wohl fühlt oder vielleicht sogar nicht mehr akzeptiert wird. Bei dieser Form der Erkrankung können die Symptome zwar schwanken – also ab- und wieder zunehmen –, auf Dauer verursachen sie trotzdem große Veränderungen im Leben der betroffenen Person: Sie ist nicht in der Lage, ihre Leistungen in der Schule oder auf der Arbeit wie gewohnt zu erbringen, verliert den Anschluss zu Freundinnen, Freunden und der Familie oder kümmert sich nicht mehr wie bisher um ihre eigenen alltäglichen Bedürfnisse wie etwa Essen, Bewegung und Körperpflege.

Diese beiden Formen sind nur Beispiele für mögliche Richtungen, in die sich eine psychotische Erkrankung entwickeln kann. Wie bei vielen anderen psychischen Erkrankungen kann auch eine psychotische Erkrankung in Kombination mit einer weiteren psychischen Erkrankung auftreten – dann spricht man von einer affektiven Störung.

Um welche Form einer psychotischen Erkrankung es sich bei dir oder einer nahestehenden Person handelt, das ist eine Frage, mit der ihr am besten bei einer professionellen Ansprechperson aufgehoben seid. Neben der richtigen Diagnose kann sie mit euch zusammen herausfinden, welche Therapie am besten funktionieren kann, damit die Lebensqualität im Alltag zurückgewonnen wird.

Hilfe bei einer Psychose

Bei psychotischen Erkrankungen passiert es häufig, dass betroffene Personen das Gefühl haben, von niemandem verstanden zu werden. Sie sehen gar nicht erst, dass ein Problem vorliegen könnte, da sie ihre erlebte Realität und auch Überzeugungen als die „richtige“ ansehen. Trotzdem ist es wichtig, dass Personen, die an einer Psychose erkranken, ernst genommen werden, von Freundinnen, Freunden und der Familie unterstützt werden und professionelle Hilfe bekommen.

Brauchst du Hilfe beim ersten Schritt? Egal, ob du selbst betroffen bist und dich jemandem anvertrauen möchtest, oder ob du einer Freundin, einem Freund oder jemandem aus deiner Familie helfen möchtest: Hier findest du Tipps dafür, wie ihr euer Gespräch starten und gestalten könnt.

Und dann – Therapie? Wie eine Therapie verlaufen kann, was sie dir oder einer betroffenen Person bringt und wie viel Zeit sie in Anspruch nimmt, haben wir hier für dich zusammengefasst.

Wen kann ich ansprechen?

Du hast dich entschlossen, für dich selbst oder einen nahestehenden Menschen Hilfe zu suchen und fragst dich, wo du Unterstützung finden kannst. Vorab: Du solltest wissen, dass es viele unterschiedliche Anlaufstellen gibt und verschiedene Fachleute in Frage kommen. Wichtig ist es also, zuerst herauszufinden, welcher Weg der passende ist.

 

Eine gute erste Ansprechperson ist deswegen immer die Hausärztin oder der Hausarzt. Übrigens ist bei denen alles, was mit ihnen besprochen wird, gut aufgehoben: Sie dürfen und werden wegen der ärztlichen Schweigepflicht mit niemandem darüber reden, was man ihnen erzählt. Natürlich kann ein Familienmitglied, eine Freundin oder ein Freund mit zum Gespräch kommen.

 

Angststörungen

Es gibt unterschiedliche Arten von Angststörungen. Alle haben aber gemeinsam, dass das Gefühl, das die Betroffenen empfinden, oft nicht direkt mit „Angst“ in Verbindung gebracht wird. Denn Angststörungen fühlen sich auch häufig wie eine körperliche Erkrankung an: Bauchschmerzen, Herzrasen, Ohnmachtsgefühle – eine Angststörung kann sich im ganzen Körper äußern. Deswegen ist es besonders bei Symptomen einer Angststörung – also Anzeichen, die auf eine Erkrankung hinweisen – wichtig, dass auch die körperliche Gesundheit der betroffenen Person abgecheckt wird.

Angststörungen werden in fünf verschiedene Arten eingeteilt, die sich sowohl in ihren Symptomen als auch in ihren Behandlungsmöglichkeiten unterscheiden:

Es gibt unterschiedliche Arten von Angststörungen. Alle haben aber gemeinsam, dass das Gefühl, das die Betroffenen empfinden, oft nicht direkt mit „Angst“ in Verbindung gebracht wird. Denn Angststörungen fühlen sich auch häufig wie eine körperliche Erkrankung an: Bauchschmerzen, Herzrasen, Ohnmachtsgefühle – eine Angststörung kann sich im ganzen Körper äußern. Deswegen ist es besonders bei Symptomen einer Angststörung – also Anzeichen, die auf eine Erkrankung hinweisen – wichtig, dass auch die körperliche Gesundheit der betroffenen Person abgecheckt wird.

 

Angststörungen werden in fünf verschiedene Arten eingeteilt, die sich sowohl in ihren Symptomen als auch in ihren Behandlungsmöglichkeiten unterscheiden:

Panikstörung – die Angst vor einer Panikattacke

  • Die betroffene Person hat bereits eine oder mehrere Panikattacken in der Vergangenheit erlebt und weiß, wie sie sich anfühlen: Schweißausbrüche, Schwindel, Herzrasen und das Gefühl, keine Luft zu bekommen. Eine Panikattacke kommt meist plötzlich und bleibt für einige Minuten bestehen.
  • Die betroffene Person hat Angst davor, erneut eine Panikattacke zu bekommen – egal, ob sie sich gerade in einer angsteinflößenden Situation befindet oder die Panikattacke auch für sie unerwartet kommt.
  • Normale körperliche Reaktionen, die aber auch der Beginn einer Panikattacke sein könnten, verschlimmern die Angst zusätzlich – wie etwa ein erhöhter Puls nach dem Treppensteigen, ein Schwindelgefühl beim Zugfahren oder wenn sich die betroffene Person in einer Situation unwohl fühlt.

Agoraphobie, auch Platzangst – die Angst vor Situationen ohne sicheren Halt

  • Die betroffene Person hat Angst vor Situationen, in denen es schwierig wäre, schnell „wegzukommen“ – wie etwa öffentliche Orte, an denen sich viele Menschen befinden, Warteschlangen oder geschlossene Räume.
  • Auch möglich ist die Angst vor einem bestimmten Ort, an dem sie sich in der Vergangenheit unwohl oder hilflos gefühlt hat.
  • Für den Fall, dass sich eine unangenehme oder sogar gefährliche Situation ergibt, möchte sie schnell entfliehen können oder eine vertraute Person als Halt bei sich haben.
  • Deswegen kommt die Agoraphobie auch häufig in Kombination mit der Panikstörung vor: Die betroffene Person hat Angst davor, eine Panikattacke zu entwickeln und nicht weg zu können. Sie denkt, dass das unangenehm oder sogar gefährlich werden könnte, weil sie von fremden Menschen angestarrt würde oder hilflos ihre Panikattacke durchstehen müsste.

Oft zusammen mit der Platzangst genannt, aber nicht das gleiche: die Klaustrophobie. Hier hat die betroffene Person Angst vor engen, geschlossenen Räumen – unabhängig davon, wie viele Menschen mit ihr an diesem Ort sind.

Generalisierte Angststörung – das ständige Angstgefühl

  • Die betroffene Person spürt ein dauerhaftes Gefühl von Angst oder Sorge. Sie sorgt sich um sich und um Menschen, die ihr wichtig sind – dabei sind ihre Ängste aber größer, als sie die meisten von uns verspüren oder als sie in der Regel „nötig“ oder nützlich sind.
  • Sie verspürt schwer zu kontrollierende Ängste in unterschiedlichen Lebensbereichen.
  • Manchmal ist die betroffene Person selbst bedrückt darüber, dass sie so viele Ängste hat und sich Sorgen macht.
  • Auch Rastlosigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten oder Schlafstörungen gehören zu den Anzeichen einer generalisierten Angststörung.

Soziale Phobie – die Angst, sich zu blamieren

  • Die betroffene Person hat Angst vor Situationen, in denen sie von anderen Menschen beurteilt werden könnte.
  • Das führt dazu, dass sie sozialen Situationen aus dem Weg geht.
  • Menschen mit einer Sozialen Phobie haben zum Beispiel Schwierigkeiten, vor Gruppen von Menschen zu sprechen – auch, wenn es nur wenige sind –, jemanden nach dem Weg zu fragen oder in der Öffentlichkeit zu essen.

Spezifische Phobie – die Angst vor einer bestimmten Sache

  • Die betroffene Person hat Angst vor konkreten Situationen oder Dingen, allerdings unverhältnismäßig zur tatsächlichen Gefahr, die von ihnen ausgeht – sie hat also mehr Angst, als die meisten anderen vor diesen Situationen oder Dingen haben.
  • Die Person vermeidet die Konfrontation mit der angstauslösenden Situation – zum Beispiel fährt sie wegen ihrer Flugangst mit dem Auto weite Wege in den Urlaub oder vermeidet wegen ihrer Spritzen-Phobie Arztbesuche.
  • Im Alltag ist die Angst meist kontrollierbar. Wenn sich aber eine Konfrontation mit dem Objekt der Angst anbahnt oder sie schon stattgefunden hat, ist die Angst sehr stark und unkontrollierbar.

Wie du siehst, kann sich eine Angststörung auf viele Arten äußern – und verstecken. Deswegen ist es wichtig, bei sich und Angehörigen zu beobachten, ob das Vermeiden einer bestimmten Situation aus Überzeugung stattfindet (z.B. „Ich nehme die Treppe, weil das gesund ist!“) oder aus Angst (hier wäre es die Angst vor Fahrstühlen oder engen Räumen). Und es ist wichtig, auch jede Angst, die du vielleicht nicht nachvollziehen kannst, ernst zu nehmen. Niemand kann sich aussuchen, wovor sie oder er Angst hat.

Reden und helfen ist immer besser als wegschauen! So normal und wichtig es für uns alle ist, Angst zu haben, sie sollte uns nicht in unserem Alltag einschränken. Egal, ob eine Angststörung noch leicht oder schon stark ausgeprägt ist: Es gibt sicherlich eine Möglichkeit, etwas gegen die Beschwerden zu tun.

Wenn du bei dir oder einer nahestehenden Person eines oder mehrere der folgenden Symptome beobachtest, dann solltest du sie ernst nehmen und direkt handeln:

    • Man vermeidet soziale Aktivitäten – bis hin zum dauerhaften Abkapseln vom Freundeskreis und der Familie.
    • Das Erledigen der alltäglichen Aufgaben fällt einem sehr schwer oder bereitet große Sorgen.
    • Man versucht, die Angst durch Konsum von Drogen, Alkohol, oder Medikamenten, die dafür nicht vorgesehen sind, zu unterdrücken.
    • Selbstverletzendes Verhalten oder Verhalten, durch das andere Personen bedroht oder in Gefahr gebracht werden.

Wie du siehst, kann sich eine Angststörung auf viele Arten äußern – und verstecken. Deswegen ist es wichtig, bei sich und Angehörigen zu beobachten, ob das Vermeiden einer bestimmten Situation aus Überzeugung stattfindet (z.B. „Ich nehme die Treppe, weil das gesund ist!“) oder aus Angst (hier wäre es die Angst vor Fahrstühlen oder engen Räumen). Und es ist wichtig, auch jede Angst, die du vielleicht nicht nachvollziehen kannst, ernst zu nehmen. Niemand kann sich aussuchen, wovor sie oder er Angst hat.

Reden und helfen ist immer besser als wegschauen! So normal und wichtig es für uns alle ist, Angst zu haben, sie sollte uns nicht in unserem Alltag einschränken. Egal, ob eine Angststörung noch leicht oder schon stark ausgeprägt ist: Es gibt sicherlich eine Möglichkeit, etwas gegen die Beschwerden zu tun.

Wenn du bei dir oder einer nahestehenden Person eines oder mehrere der folgenden Symptome beobachtest, dann solltest du sie ernst nehmen und direkt handeln:

    • Man vermeidet soziale Aktivitäten – bis hin zum dauerhaften Abkapseln vom Freundeskreis und der Familie.
    • Das Erledigen der alltäglichen Aufgaben fällt einem sehr schwer oder bereitet große Sorgen.
    • Man versucht, die Angst durch Konsum von Drogen, Alkohol, oder Medikamenten, die dafür nicht vorgesehen sind, zu unterdrücken.
    • Selbstverletzendes Verhalten oder Verhalten, durch das andere Personen bedroht oder in Gefahr gebracht werden.

Eine Angststörung ist eine seelische, also psychische Krankheit, die aber auch einen starken Einfluss auf den Körper der betroffenen Person hat.

Es gibt viele Gründe, warum eine Angststörung bei uns entstehen kann. Oft hängt ihre Entwicklung mit traumatischen Erlebnissen zusammen. Manchmal ist der Auslöser eine neurobiologische Veränderung im Gehirn, die dafür sorgt, dass die Kommunikation im Gehirn anders abläuft als sonst – ähnlich wie bei einer Depression. In manchen Fällen lässt sich aber auch gar nicht klar definieren, wodurch die Krankheit ausgelöst wurde. Fakt ist: Wie bei einer körperlichen Erkrankung hat die betroffene Person keinen Einfluss darauf, ob sie an einer Angststörung erkrankt und wie gut sie mit der neuen Situation zurechtkommt. Grundsätzlich offene und mutige Menschen sind von Angststörungen genauso betroffen wie eher schüchterne, zurückhaltende. Wir alle können aber besser darin werden, uns selbst, unsere Bekannten und Familienmitglieder zu beobachten, die Gefühle zu beachten und darüber zu reden, wie es uns geht.

Die Angst ist fest in unseren Körpern verankert. Sie erfüllt eine wichtige Funktion, die für Menschen schon immer überlebenswichtig war und immer noch ist: Angst bereitet uns darauf vor, in einer sich anbahnenden gefährlichen Situation richtig zu handeln. Konkret heißt das – wenn auch auf etwas altmodische Art: kämpfen oder fliehen. Denn viele Prozesse, die bei Angst in unserem Körper ablaufen, haben unsere Vorfahren davor bewahrt, gejagt und gefressen zu werden. Die Sinne sind geschärft – wir sind in Alarmbereitschaft und riechen, sehen und hören besser. Der Verdauungstrakt macht eine Pause, ebenso wie alle anderen physischen Aktivitäten, die beim Kämpfen und Fliehen keine Rolle spielen. Das Herz schlägt schneller, die Atmung wird flacher und der ganze Körper wird angespannt, um kurzfristig leistungsfähiger zu sein.

Das sind alles körperliche Reaktionen, die in der „Kämpfen oder Fliehen“-Situation wichtig, aber auch sehr anstrengend und ermüdend für den Körper sind. Werden sie in echten Gefahrensituationen ausgelöst, erholen wir uns relativ schnell wieder davon. Wenn man aber an einer Angststörung erkrankt, dann treten diese körperlichen Angstsymptome häufig, unkontrollierbar und ohne reale Gefahr auf. Klar, dass eine davon betroffene Person von diesen Körperreaktionen überfordert ist und dieses Gefühl so gut wie möglich vermeiden möchte.

Es kann passieren, dass Menschen, die an einer Angststörung erkrankt sind, sich von Bezugspersonen zurückziehen. Sie möchten alleine gelassen werden oder haben die Sorge, aufgrund ihrer Erkrankung und Gefühlswelt nicht mehr akzeptiert zu werden. Deswegen ist es wichtig, sie nicht unter Druck zu setzen oder ihre Ängste klein zu reden. Was ihnen wirklich hilft, ist die Unterstützung von Freundinnen, Freunden und der Familie – Menschen, die zuhören, die für sie da sind und sie ermutigen, sich durch eine professionelle Therapie helfen zu lassen und selbst zu helfen.

Brauchst du Hilfe beim ersten Schritt? Egal, ob du selbst betroffen bist und dich jemandem anvertrauen möchtest, oder ob du einer Freundin, einem Freund oder jemandem aus deiner Familie helfen möchtest: Hier findest du Tipps dafür, wie ihr euer Gespräch starten und gestalten könnt.

Und dann – Therapie? Wie eine Therapie verlaufen kann, was sie dir oder einer betroffenen Person bringt und wie viel Zeit sie in Anspruch nimmt, haben wir hier für dich zusammengefasst.

Du hast dich entschlossen, für dich selbst oder einen nahestehenden Menschen Hilfe zu suchen und fragst dich, wo du Unterstützung finden kannst. Vorab: Du solltest wissen, dass es viele unterschiedliche Anlaufstellen gibt und verschiedene Fachleute in Frage kommen. Wichtig ist es also, zuerst herauszufinden, welcher Weg der passende ist – und besonders bei Angststörungen gibt es viele unterschiedliche, je nach Art der Angststörung.

Eine gute erste Ansprechperson ist deswegen immer die Hausärztin oder der Hausarzt. Übrigens ist bei denen alles, was mit ihnen besprochen wird, gut aufgehoben: Sie dürfen und werden wegen der ärztlichen Schweigepflicht mit niemandem darüber reden, was man ihnen erzählt. Natürlich kann ein Familienmitglied, eine Freundin oder ein Freund mit zum Gespräch kommen.

Wie fühlt sich eine Angststörung an?

Es gibt unterschiedliche Arten von Angststörungen. Alle haben aber gemeinsam, dass das Gefühl, das die Betroffenen empfinden, oft nicht direkt mit „Angst“ in Verbindung gebracht wird. Denn Angststörungen fühlen sich auch häufig wie eine körperliche Erkrankung an: Bauchschmerzen, Herzrasen, Ohnmachtsgefühle – eine Angststörung kann sich im ganzen Körper äußern. Deswegen ist es besonders bei Symptomen einer Angststörung – also Anzeichen, die auf eine Erkrankung hinweisen – wichtig, dass auch die körperliche Gesundheit der betroffenen Person abgecheckt wird.

Angststörungen werden in fünf verschiedene Arten eingeteilt, die sich sowohl in ihren Symptomen als auch in ihren Behandlungsmöglichkeiten unterscheiden:

Es gibt unterschiedliche Arten von Angststörungen. Alle haben aber gemeinsam, dass das Gefühl, das die Betroffenen empfinden, oft nicht direkt mit „Angst“ in Verbindung gebracht wird. Denn Angststörungen fühlen sich auch häufig wie eine körperliche Erkrankung an: Bauchschmerzen, Herzrasen, Ohnmachtsgefühle – eine Angststörung kann sich im ganzen Körper äußern. Deswegen ist es besonders bei Symptomen einer Angststörung – also Anzeichen, die auf eine Erkrankung hinweisen – wichtig, dass auch die körperliche Gesundheit der betroffenen Person abgecheckt wird.

 

Angststörungen werden in fünf verschiedene Arten eingeteilt, die sich sowohl in ihren Symptomen als auch in ihren Behandlungsmöglichkeiten unterscheiden:

Panikstörung – die Angst vor einer Panikattacke

  • Die betroffene Person hat bereits eine oder mehrere Panikattacken in der Vergangenheit erlebt und weiß, wie sie sich anfühlen: Schweißausbrüche, Schwindel, Herzrasen und das Gefühl, keine Luft zu bekommen. Eine Panikattacke kommt meist plötzlich und bleibt für einige Minuten bestehen.
  • Die betroffene Person hat Angst davor, erneut eine Panikattacke zu bekommen – egal, ob sie sich gerade in einer angsteinflößenden Situation befindet oder die Panikattacke auch für sie unerwartet kommt.
  • Normale körperliche Reaktionen, die aber auch der Beginn einer Panikattacke sein könnten, verschlimmern die Angst zusätzlich – wie etwa ein erhöhter Puls nach dem Treppensteigen, ein Schwindelgefühl beim Zugfahren oder wenn sich die betroffene Person in einer Situation unwohl fühlt.

Agoraphobie, auch Platzangst – die Angst vor Situationen ohne sicheren Halt

  • Die betroffene Person hat Angst vor Situationen, in denen es schwierig wäre, schnell „wegzukommen“ – wie etwa öffentliche Orte, an denen sich viele Menschen befinden, Warteschlangen oder geschlossene Räume.
  • Auch möglich ist die Angst vor einem bestimmten Ort, an dem sie sich in der Vergangenheit unwohl oder hilflos gefühlt hat.
  • Für den Fall, dass sich eine unangenehme oder sogar gefährliche Situation ergibt, möchte sie schnell entfliehen können oder eine vertraute Person als Halt bei sich haben.
  • Deswegen kommt die Agoraphobie auch häufig in Kombination mit der Panikstörung vor: Die betroffene Person hat Angst davor, eine Panikattacke zu entwickeln und nicht weg zu können. Sie denkt, dass das unangenehm oder sogar gefährlich werden könnte, weil sie von fremden Menschen angestarrt würde oder hilflos ihre Panikattacke durchstehen müsste.

Oft zusammen mit der Platzangst genannt, aber nicht das gleiche: die Klaustrophobie. Hier hat die betroffene Person Angst vor engen, geschlossenen Räumen – unabhängig davon, wie viele Menschen mit ihr an diesem Ort sind.

Generalisierte Angststörung – das ständige Angstgefühl

  • Die betroffene Person spürt ein dauerhaftes Gefühl von Angst oder Sorge. Sie sorgt sich um sich und um Menschen, die ihr wichtig sind – dabei sind ihre Ängste aber größer, als sie die meisten von uns verspüren oder als sie in der Regel „nötig“ oder nützlich sind.
  • Sie verspürt schwer zu kontrollierende Ängste in unterschiedlichen Lebensbereichen.
  • Manchmal ist die betroffene Person selbst bedrückt darüber, dass sie so viele Ängste hat und sich Sorgen macht.
  • Auch Rastlosigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten oder Schlafstörungen gehören zu den Anzeichen einer generalisierten Angststörung.

Soziale Phobie – die Angst, sich zu blamieren

  • Die betroffene Person hat Angst vor Situationen, in denen sie von anderen Menschen beurteilt werden könnte.
  • Das führt dazu, dass sie sozialen Situationen aus dem Weg geht.
  • Menschen mit einer Sozialen Phobie haben zum Beispiel Schwierigkeiten, vor Gruppen von Menschen zu sprechen – auch, wenn es nur wenige sind –, jemanden nach dem Weg zu fragen oder in der Öffentlichkeit zu essen.

Spezifische Phobie – die Angst vor einer bestimmten Sache

  • Die betroffene Person hat Angst vor konkreten Situationen oder Dingen, allerdings unverhältnismäßig zur tatsächlichen Gefahr, die von ihnen ausgeht – sie hat also mehr Angst, als die meisten anderen vor diesen Situationen oder Dingen haben.
  • Die Person vermeidet die Konfrontation mit der angstauslösenden Situation – zum Beispiel fährt sie wegen ihrer Flugangst mit dem Auto weite Wege in den Urlaub oder vermeidet wegen ihrer Spritzen-Phobie Arztbesuche.
  • Im Alltag ist die Angst meist kontrollierbar. Wenn sich aber eine Konfrontation mit dem Objekt der Angst anbahnt oder sie schon stattgefunden hat, ist die Angst sehr stark und unkontrollierbar.

Wie du siehst, kann sich eine Angststörung auf viele Arten äußern – und verstecken. Deswegen ist es wichtig, bei sich und Angehörigen zu beobachten, ob das Vermeiden einer bestimmten Situation aus Überzeugung stattfindet (z.B. „Ich nehme die Treppe, weil das gesund ist!“) oder aus Angst (hier wäre es die Angst vor Fahrstühlen oder engen Räumen). Und es ist wichtig, auch jede Angst, die du vielleicht nicht nachvollziehen kannst, ernst zu nehmen. Niemand kann sich aussuchen, wovor sie oder er Angst hat.

Reden und helfen ist immer besser als wegschauen! So normal und wichtig es für uns alle ist, Angst zu haben, sie sollte uns nicht in unserem Alltag einschränken. Egal, ob eine Angststörung noch leicht oder schon stark ausgeprägt ist: Es gibt sicherlich eine Möglichkeit, etwas gegen die Beschwerden zu tun.

Wenn du bei dir oder einer nahestehenden Person eines oder mehrere der folgenden Symptome beobachtest, dann solltest du sie ernst nehmen und direkt handeln:

    • Man vermeidet soziale Aktivitäten – bis hin zum dauerhaften Abkapseln vom Freundeskreis und der Familie.
    • Das Erledigen der alltäglichen Aufgaben fällt einem sehr schwer oder bereitet große Sorgen.
    • Man versucht, die Angst durch Konsum von Drogen, Alkohol, oder Medikamenten, die dafür nicht vorgesehen sind, zu unterdrücken.
    • Selbstverletzendes Verhalten oder Verhalten, durch das andere Personen bedroht oder in Gefahr gebracht werden.

Wie du siehst, kann sich eine Angststörung auf viele Arten äußern – und verstecken. Deswegen ist es wichtig, bei sich und Angehörigen zu beobachten, ob das Vermeiden einer bestimmten Situation aus Überzeugung stattfindet (z.B. „Ich nehme die Treppe, weil das gesund ist!“) oder aus Angst (hier wäre es die Angst vor Fahrstühlen oder engen Räumen). Und es ist wichtig, auch jede Angst, die du vielleicht nicht nachvollziehen kannst, ernst zu nehmen. Niemand kann sich aussuchen, wovor sie oder er Angst hat.

Reden und helfen ist immer besser als wegschauen! So normal und wichtig es für uns alle ist, Angst zu haben, sie sollte uns nicht in unserem Alltag einschränken. Egal, ob eine Angststörung noch leicht oder schon stark ausgeprägt ist: Es gibt sicherlich eine Möglichkeit, etwas gegen die Beschwerden zu tun.

Wenn du bei dir oder einer nahestehenden Person eines oder mehrere der folgenden Symptome beobachtest, dann solltest du sie ernst nehmen und direkt handeln:

    • Man vermeidet soziale Aktivitäten – bis hin zum dauerhaften Abkapseln vom Freundeskreis und der Familie.
    • Das Erledigen der alltäglichen Aufgaben fällt einem sehr schwer oder bereitet große Sorgen.
    • Man versucht, die Angst durch Konsum von Drogen, Alkohol, oder Medikamenten, die dafür nicht vorgesehen sind, zu unterdrücken.
    • Selbstverletzendes Verhalten oder Verhalten, durch das andere Personen bedroht oder in Gefahr gebracht werden.
Woher kommt eine Angststörung?

Eine Angststörung ist eine seelische, also psychische Krankheit, die aber auch einen starken Einfluss auf den Körper der betroffenen Person hat.

 

Es gibt viele Gründe, warum eine Angststörung bei uns entstehen kann. Oft hängt ihre Entwicklung mit traumatischen Erlebnissen zusammen. Manchmal ist der Auslöser eine neurobiologische Veränderung im Gehirn, die dafür sorgt, dass die Kommunikation im Gehirn anders abläuft als sonst – ähnlich wie bei einer Depression. In manchen Fällen lässt sich aber auch gar nicht klar definieren, wodurch die Krankheit ausgelöst wurde. Fakt ist: Wie bei einer körperlichen Erkrankung hat die betroffene Person keinen Einfluss darauf, ob sie an einer Angststörung erkrankt und wie gut sie mit der neuen Situation zurechtkommt. Grundsätzlich offene und mutige Menschen sind von Angststörungen genauso betroffen wie eher schüchterne, zurückhaltende. Wir alle können aber besser darin werden, uns selbst, unsere Bekannten und Familienmitglieder zu beobachten, die Gefühle zu beachten und darüber zu reden, wie es uns geht.

Was passiert bei einer Angststörung?

Die Angst ist fest in unseren Körpern verankert. Sie erfüllt eine wichtige Funktion, die für Menschen schon immer überlebenswichtig war und immer noch ist: Angst bereitet uns darauf vor, in einer sich anbahnenden gefährlichen Situation richtig zu handeln. Konkret heißt das – wenn auch auf etwas altmodische Art: kämpfen oder fliehen. Denn viele Prozesse, die bei Angst in unserem Körper ablaufen, haben unsere Vorfahren davor bewahrt, gejagt und gefressen zu werden. Die Sinne sind geschärft – wir sind in Alarmbereitschaft und riechen, sehen und hören besser. Der Verdauungstrakt macht eine Pause, ebenso wie alle anderen physischen Aktivitäten, die beim Kämpfen und Fliehen keine Rolle spielen. Das Herz schlägt schneller, die Atmung wird flacher und der ganze Körper wird angespannt, um kurzfristig leistungsfähiger zu sein.

 

Das sind alles körperliche Reaktionen, die in der „Kämpfen oder Fliehen“-Situation wichtig, aber auch sehr anstrengend und ermüdend für den Körper sind. Werden sie in echten Gefahrensituationen ausgelöst, erholen wir uns relativ schnell wieder davon. Wenn man aber an einer Angststörung erkrankt, dann treten diese körperlichen Angstsymptome häufig, unkontrollierbar und ohne reale Gefahr auf. Klar, dass eine davon betroffene Person von diesen Körperreaktionen überfordert ist und dieses Gefühl so gut wie möglich vermeiden möchte.

Hilfe bei einer Angststörung

Es kann passieren, dass Menschen, die an einer Angststörung erkrankt sind, sich von Bezugspersonen zurückziehen. Sie möchten alleine gelassen werden oder haben die Sorge, aufgrund ihrer Erkrankung und Gefühlswelt nicht mehr akzeptiert zu werden. Deswegen ist es wichtig, sie nicht unter Druck zu setzen oder ihre Ängste klein zu reden. Was ihnen wirklich hilft, ist die Unterstützung von Freundinnen, Freunden und der Familie – Menschen, die zuhören, die für sie da sind und sie ermutigen, sich durch eine professionelle Therapie helfen zu lassen und selbst zu helfen.

Brauchst du Hilfe beim ersten Schritt? Egal, ob du selbst betroffen bist und dich jemandem anvertrauen möchtest, oder ob du einer Freundin, einem Freund oder jemandem aus deiner Familie helfen möchtest: Hier findest du Tipps dafür, wie ihr euer Gespräch starten und gestalten könnt.

Und dann – Therapie? Wie eine Therapie verlaufen kann, was sie dir oder einer betroffenen Person bringt und wie viel Zeit sie in Anspruch nimmt, haben wir hier für dich zusammengefasst.

Wen kann ich ansprechen?

Du hast dich entschlossen, für dich selbst oder einen nahestehenden Menschen Hilfe zu suchen und fragst dich, wo du Unterstützung finden kannst. Vorab: Du solltest wissen, dass es viele unterschiedliche Anlaufstellen gibt und verschiedene Fachleute in Frage kommen. Wichtig ist es also, zuerst herauszufinden, welcher Weg der passende ist – und besonders bei Angststörungen gibt es viele unterschiedliche, je nach Art der Angststörung.

 

Eine gute erste Ansprechperson ist deswegen immer die Hausärztin oder der Hausarzt. Übrigens ist bei denen alles, was mit ihnen besprochen wird, gut aufgehoben: Sie dürfen und werden wegen der ärztlichen Schweigepflicht mit niemandem darüber reden, was man ihnen erzählt. Natürlich kann ein Familienmitglied, eine Freundin oder ein Freund mit zum Gespräch kommen.

 

Depressionen

Wie jede andere Krankheit auch fühlt sich eine Depression nicht für jeden Menschen gleich an.

Folgende Beschwerden können aber auf eine Depression hinweisen – besonders, wenn sie länger als zwei Wochen anhalten:

    • gedrückte Stimmung oder anhaltende Traurigkeit, vielleicht sogar ohne einen bestimmten Grund – oder das Gefühl, nichts zu fühlen
    • kein Interesse mehr an sonst wichtigen Dingen – wie Hobbies, Freundschaften, Lieblingsmusik
    • Antriebslosigkeit oder ständige Müdigkeit, die dazu führen, dass selbst alltägliche Aufgaben schwer fallen
    • Probleme, sich zu konzentrieren
    • Überforderung mit Aufgaben oder sonst normalen sozialen Situationen, bis hin zu Ängsten vor diesen Situationen oder vor der Zukunft allgemein
    • das Gefühl, wertlos oder nutzlos zu sein
    • mangelndes Selbstvertrauen in Bereichen, in denen man sonst eher selbstsicher war
    • Appetitlosigkeit oder andere Veränderungen im Essverhalten
    • Schwierigkeiten, ein- oder durchzuschlafen

Übrigens sind auch bei Menschen, die an einer Depression erkrankt sind, Stimmungsschwankungen möglich, sodass sie zwischendurch wieder „wie immer“ wirken. Typisch ist zum Beispiel eine bessere Stimmung am Abend. Solche Schwankungen bedeuten aber nicht, dass die schlimmeren Phasen ignoriert werden können!

Nicht jeder Mensch, der eins oder mehrere dieser Symptome aufzeigt, ist depressiv. Und wie du siehst, können die Beschwerden sehr unterschiedlich sein. Wichtig ist aber grundsätzlich: Beobachte dich selbst, deine Freundinnen, Freunde und Familienmitglieder, und nimm Verhaltensveränderungen, die andauern, ernst. Reden und helfen ist immer besser als wegschauen! Traurig, müde oder appetitlos zu sein, ist für niemanden schön – ob es nun mit einer Erkrankung zu tun hat oder nicht. Doch es gibt sicherlich eine Möglichkeit, das Problem anzugehen.

Wenn du bei dir oder einer nahestehenden Person eines oder mehrere der folgenden Symptome beobachtest, dann solltest du sie sehr ernst nehmen und direkt handeln:

    • längere Abgeschiedenheit oder fehlende Energie, das Bett zu verlassen und den Alltag zu meistern
    • starke Schuldgefühle bis hin zu Selbsthass
    • Gedanken und Gespräche über den Tod oder Suizid

Eine Depression ist eine seelische, also psychische Krankheit. Doch sie passiert im Körper – genauer gesagt im Gehirn.

Was genau dort passiert, erfährst du gleich!

Genau wie bei einer körperlichen Krankheit hat die betroffene Person keinen Einfluss darauf, ob sie erkrankt und wie gut sie mit dieser neuen Situation zurechtkommt. Oft hängt die Entstehung einer Depression mit einem besonders belastenden Ereignis oder einer schwierigen Lebensphase zusammen. Auch Stress ist ein häufiger Auslöser – besonders, wenn er lange anhält und man ihm nicht aus dem Weg gehen kann. Bei manchen Personen tritt die Depression aber auch „einfach so“ auf, obwohl eigentlich alles in Ordnung ist. Niemand kann sich also vollkommen vor einer Depression schützen. Wir alle können aber besser darin werden, uns selbst, unsere Freundinnen, Freunde und Familienmitglieder zu beobachten, den Gefühlen Beachtung zu schenken und darüber zu reden, wie es uns geht.

Die Wahrnehmung und Verarbeitung von Geschehnissen in unserem Leben hängt stark von der Kommunikation der einzelnen Zellen im Gehirn ab. Für diese Kommunikation sind unter anderem die sogenannten Botenstoffe zuständig: Sie ermöglichen eine Informationsübertragung von einer Nervenzelle im Gehirn zur nächsten. Bei einer Depression finden neurobiologische Veränderungen statt, die dafür sorgen, dass diese Botenstoffe nicht mehr richtig arbeiten. Dadurch können die Nervenzellen im Gehirn nicht mehr wie gewohnt miteinander kommunizieren – und das Gefühlsleben der betroffenen Person steht Kopf. Sie verspürt ein inneres Chaos und hat das Gefühl, überfordert zu sein. Natürlich wirkt sich das auf ihre Reaktionen aus, auch im Freundeskreis und im Umgang mit der Familie: Vielleicht nimmt die erkrankte Person eine abgeneigte Haltung ein, verhält sich ungeduldig oder wirkt unzufrieden.

Mithilfe einer professionellen Therapie kann ein richtiger Umgang mit den Symptomen erlernt oder mithilfe von Medikamenten die Funktionen im Körper und Gehirn unterstützt werden. Trotzdem gibt es unterschiedliche Formen der Depression, die sich besonders in ihrem Verlauf unterscheiden:

    1. Die Depression tritt einmalig auf, und nach der erfolgreichen Therapie ist die betroffene Person geheilt
    2. Nachdem die Depression therapiert wurde, ist sie zwar abgeschwächt, aber noch leicht vorhanden
    3. Die Depression kehrt nach erfolgreicher Therapie wieder so stark zurück, wie sie beim ersten Mal war
    4. Die betroffene Person ist dauerhaft leicht depressiv, ist aber nicht an einer Depression erkrankt
    5. Die Depression tritt einmalig auf, und zwar bei einer Person, die dauerhaft leicht depressiv ist – durch eine Therapie kann nur der vorherige „Normalzustand“ erreicht werden
    6. Hier spricht man von einer chronischen Depression, da sie nicht Phasenweise auftritt, sondern dauerhaft vorhanden ist

Zu verstehen, dass es unterschiedliche Verläufe gibt, kann dabei helfen, die richtige Therapie zu finden und sich selbst besser zu verstehen. Außerdem ist es wichtig zu wissen, dass – wie bei jeder anderen Krankheit auch – die Behandlung einer Depression viel Geduld und Unterstützung erfordert und Rückschläge genauso dazu gehören wie jeder kleine Erfolg.

Es kann passieren, dass Menschen, die an einer Depression erkrankt sind, sich von Bezugspersonen zurückziehen. Sie möchten alleine gelassen werden oder haben Angst davor, aufgrund ihrer Erkrankung und Gefühlswelt nicht mehr akzeptiert zu werden. Deswegen ist es wichtig, sie nicht unter Druck zu setzen oder ihre Krankheit klein zu reden. Was ihnen wirklich hilft, ist die Unterstützung von Freundinnen, Freunden und der Familie – Menschen, die zuhören, für sie da sind und sie ermutigen, die Symptome abzuklären und sich gegebenenfalls durch eine professionelle Therapie helfen zu lassen und selbst zu helfen.

Brauchst du Hilfe beim ersten Schritt? Egal, ob du selbst betroffen bist und dich jemandem anvertrauen möchtest, oder ob du einer Freundin, einem Freund oder jemandem aus deiner Familie helfen möchtest: Hier findest du Tipps dafür, wie ihr euer Gespräch starten und gestalten könnt.

Und dann – Therapie? Wie eine Therapie verlaufen kann, was sie dir oder einer betroffenen Person bringt und wie viel Zeit sie in Anspruch nimmt, haben wir hier für dich zusammengefasst.

Du hast dich entschlossen, für dich selbst oder einen nahestehenden Menschen Hilfe zu suchen und fragst dich, wo du Unterstützung finden kannst. Vorab: Du solltest wissen, dass es viele unterschiedliche Anlaufstellen gibt und verschiedene Fachleute in Frage kommen. Wichtig ist es also, zuerst herauszufinden, welcher Weg der passende ist.

Eine gute erste Ansprechperson ist deswegen immer die Hausärztin oder der Hausarzt. Übrigens ist bei denen alles, was mit ihnen besprochen wird, gut aufgehoben: Sie dürfen und werden wegen der ärztlichen Schweigepflicht mit niemandem darüber reden, was man ihnen erzählt. Natürlich kann ein Familienmitglied, eine Freundin oder ein Freund mit zum Gespräch kommen.

Wie fühlt sich eine Depression an?

Wie jede andere Krankheit auch fühlt sich eine Depression nicht für jeden Menschen gleich an.

Folgende Beschwerden können aber auf eine Depression hinweisen – besonders, wenn sie länger als zwei Wochen anhalten:

    • gedrückte Stimmung oder anhaltende Traurigkeit, vielleicht sogar ohne einen bestimmten Grund – oder das Gefühl, nichts zu fühlen
    • kein Interesse mehr an sonst wichtigen Dingen – wie Hobbies, Freundschaften, Lieblingsmusik
    • Antriebslosigkeit oder ständige Müdigkeit, die dazu führen, dass selbst alltägliche Aufgaben schwer fallen
    • Probleme, sich zu konzentrieren
    • Überforderung mit Aufgaben oder sonst normalen sozialen Situationen, bis hin zu Ängsten vor diesen Situationen oder vor der Zukunft allgemein
    • das Gefühl, wertlos oder nutzlos zu sein
    • mangelndes Selbstvertrauen in Bereichen, in denen man sonst eher selbstsicher war
    • Appetitlosigkeit oder andere Veränderungen im Essverhalten
    • Schwierigkeiten, ein- oder durchzuschlafen

Übrigens sind auch bei Menschen, die an einer Depression erkrankt sind, Stimmungsschwankungen möglich, sodass sie zwischendurch wieder „wie immer“ wirken. Typisch ist zum Beispiel eine bessere Stimmung am Abend. Solche Schwankungen bedeuten aber nicht, dass die schlimmeren Phasen ignoriert werden können!

Nicht jeder Mensch, der eins oder mehrere dieser Symptome aufzeigt, ist depressiv. Und wie du siehst, können die Beschwerden sehr unterschiedlich sein. Wichtig ist aber grundsätzlich: Beobachte dich selbst, deine Freundinnen, Freunde und Familienmitglieder, und nimm Verhaltensveränderungen, die andauern, ernst. Reden und helfen ist immer besser als wegschauen! Traurig, müde oder appetitlos zu sein, ist für niemanden schön – ob es nun mit einer Erkrankung zu tun hat oder nicht. Doch es gibt sicherlich eine Möglichkeit, das Problem anzugehen.

Wenn du bei dir oder einer nahestehenden Person eines oder mehrere der folgenden Symptome beobachtest, dann solltest du sie sehr ernst nehmen und direkt handeln:

    • längere Abgeschiedenheit oder fehlende Energie, das Bett zu verlassen und den Alltag zu meistern
    • starke Schuldgefühle bis hin zu Selbsthass
    • Gedanken und Gespräche über den Tod oder Suizid

Woher kommt eine Depression?

Eine Depression ist eine seelische, also psychische Krankheit. Doch sie passiert im Körper – genauer gesagt im Gehirn.

Was genau dort passiert, erfährst du gleich!

Genau wie bei einer körperlichen Krankheit hat die betroffene Person keinen Einfluss darauf, ob sie erkrankt und wie gut sie mit dieser neuen Situation zurechtkommt. Oft hängt die Entstehung einer Depression mit einem besonders belastenden Ereignis oder einer schwierigen Lebensphase zusammen. Auch Stress ist ein häufiger Auslöser – besonders, wenn er lange anhält und man ihm nicht aus dem Weg gehen kann. Bei manchen Personen tritt die Depression aber auch „einfach so“ auf, obwohl eigentlich alles in Ordnung ist. Niemand kann sich also vollkommen vor einer Depression schützen. Wir alle können aber besser darin werden, uns selbst, unsere Freundinnen, Freunde und Familienmitglieder zu beobachten, den Gefühlen Beachtung zu schenken und darüber zu reden, wie es uns geht.

Was passiert bei einer Depression?

Die Wahrnehmung und Verarbeitung von Geschehnissen in unserem Leben hängt stark von der Kommunikation der einzelnen Zellen im Gehirn ab. Für diese Kommunikation sind unter anderem die sogenannten Botenstoffe zuständig: Sie ermöglichen eine Informationsübertragung von einer Nervenzelle im Gehirn zur nächsten. Bei einer Depression finden neurobiologische Veränderungen statt, die dafür sorgen, dass diese Botenstoffe nicht mehr richtig arbeiten. Dadurch können die Nervenzellen im Gehirn nicht mehr wie gewohnt miteinander kommunizieren – und das Gefühlsleben der betroffenen Person steht Kopf. Sie verspürt ein inneres Chaos und hat das Gefühl, überfordert zu sein. Natürlich wirkt sich das auf ihre Reaktionen aus, auch im Freundeskreis und im Umgang mit der Familie: Vielleicht nimmt die erkrankte Person eine abgeneigte Haltung ein, verhält sich ungeduldig oder wirkt unzufrieden.

Mithilfe einer professionellen Therapie kann ein richtiger Umgang mit den Symptomen erlernt oder mithilfe von Medikamenten die Funktionen im Körper und Gehirn unterstützt werden. Trotzdem gibt es unterschiedliche Formen der Depression, die sich besonders in ihrem Verlauf

unterscheiden:

    1. Die Depression tritt einmalig auf, und nach der erfolgreichen Therapie ist die betroffene Person geheilt
    2. Nachdem die Depression therapiert wurde, ist sie zwar abgeschwächt, aber noch leicht vorhanden
    3. Die Depression kehrt nach erfolgreicher Therapie wieder so stark zurück, wie sie beim ersten Mal war
    4. Die betroffene Person ist dauerhaft leicht depressiv, ist aber nicht an einer Depression erkrankt
    5. Die Depression tritt einmalig auf, und zwar bei einer Person, die dauerhaft leicht depressiv ist – durch eine Therapie kann nur der vorherige „Normalzustand“ erreicht werden
    6. Hier spricht man von einer chronischen Depression, da sie nicht Phasenweise auftritt, sondern dauerhaft vorhanden ist

Zu verstehen, dass es unterschiedliche Verläufe gibt, kann dabei helfen, die richtige Therapie zu finden und sich selbst besser zu verstehen. Außerdem ist es wichtig zu wissen, dass – wie bei jeder anderen Krankheit auch – die Behandlung einer Depression viel Geduld und Unterstützung erfordert und Rückschläge genauso dazu gehören wie jeder kleine Erfolg.

Hilfe bei einer Depression

Es kann passieren, dass Menschen, die an einer Depression erkrankt sind, sich von Bezugspersonen zurückziehen. Sie möchten alleine gelassen werden oder haben Angst davor, aufgrund ihrer Erkrankung und Gefühlswelt nicht mehr akzeptiert zu werden. Deswegen ist es wichtig, sie nicht unter Druck zu setzen oder ihre Krankheit klein zu reden. Was ihnen wirklich hilft, ist die Unterstützung von Freundinnen, Freunden und der Familie – Menschen, die zuhören, für sie da sind und sie ermutigen, die Symptome abzuklären und sich gegebenenfalls durch eine professionelle Therapie helfen zu lassen und selbst zu helfen.

Brauchst du Hilfe beim ersten Schritt? Egal, ob du selbst betroffen bist und dich jemandem anvertrauen möchtest, oder ob du einer Freundin, einem Freund oder jemandem aus deiner Familie helfen möchtest: Hier findest du Tipps dafür, wie ihr euer Gespräch starten und gestalten könnt.

Und dann – Therapie? Wie eine Therapie verlaufen kann, was sie dir oder einer betroffenen Person bringt und wie viel Zeit sie in Anspruch nimmt, haben wir hier für dich zusammengefasst.

Wen kann ich ansprechen?

Du hast dich entschlossen, für dich selbst oder einen nahestehenden Menschen Hilfe zu suchen und fragst dich, wo du Unterstützung finden kannst. Vorab: Du solltest wissen, dass es viele unterschiedliche Anlaufstellen gibt und verschiedene Fachleute in Frage kommen. Wichtig ist es also, zuerst herauszufinden, welcher Weg der passende ist.

 

Eine gute erste Ansprechperson ist deswegen immer die Hausärztin oder der Hausarzt. Übrigens ist bei denen alles, was mit ihnen besprochen wird, gut aufgehoben: Sie dürfen und werden wegen der ärztlichen Schweigepflicht mit niemandem darüber reden, was man ihnen erzählt. Natürlich kann ein Familienmitglied, eine Freundin oder ein Freund mit zum Gespräch kommen.

 

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