agisra e.V. Köln

Hier gibt´s den Überblick über die Einrichtung

Die agisra e.V. ist eine autonome, feministische Informations- und Beratungsstelle von und für Migrantinnen, geflüchtete Frauen, Schwarze Frauen und all diejenigen, die von Rassismus betroffen sind. Die Einrichtung positioniert sich klar gegen jede Form von Diskriminierung wie zum Beispiel Antisemitismus, Islamophobie, Antiziganismus, Rassismus und Sexismus.

Kontakt und Terminvereinbarung

Vereinbaren Sie mit uns einen Termin unter der Telefonnummer: 0221 – 124019/ 1390392

oder per E-Mail: info@agisra.org

 

Telefonische Sprechstunde: Mo, Di und Do von 10:00-15:00 Uhr

An wen richtet sich das Angebot genau?

Das Angebot richtet sich an Migrantinnen, geflüchtete Frauen, Schwarze Frauen und all diejenigen, die von Rassismus betroffen sind.

Die Beratung und Begleitung ist unabhängig von sozialer und ethnischer Herkunft, Religion, Alter, sexueller Orientierung, Sprachkenntnissen und Aufenthaltsstatus.

Was kann dort genau für mich gemacht werden?

Bei agisra wird sich dafür eingesetzt, Frauen über ihre Rechte und Möglichkeiten zu informieren und kämpft gegen jede Form von Diskriminierung. Sie unterstützt Migrantinnen, die sich in Gewaltverhältnissen befinden und von Sexismus, Rassismus und anderen Unterdrückungsformen betroffen sind.

Die Themenbereiche auf die sich die Beratung bezieht sind

 

  • Traumasensible Beratung und Stabilisierung
  • Psychosoziale Beratung und Begleitung
  • Psychosoziale Unterstützung für Betroffene von Frauenhandel, Zwangsverheiratung, Genitalbeschneidung und anderer Formen geschlechtsspezifischer Gewalt
  • aufsuchende Sozialarbeit/Streetwork im Rotlichtmilieu
  • Informationen zu spezifischen sozialrechtlichen Fragen
  • Informationen zu Bildungs- und Hilfsangeboten anderer Einrichtungen
  • Begleitung zu Behörden und Hilfestellung im Umgang mit Behörden
  • Unterbringung von schutzsuchenden Frauen unter anderem in Frauenhäusern
  • Beratung zu aufenthaltsrechtlichen Fragen

 

Es fließen kulturelle und migrationsspezifische Aspekte in die Beratung ein. Beraten wird in der Muttersprache der Ratsuchenden (wenn nötig mit Hilfe Dolmetscherinnen).

Es wird sich an den Sichtweisen, Bedürfnissen und Stärken der Frau orientiert. Die ratsuchenden Frauen sollen über ihre Rechte informiert werden, emotional gestärkt werden sowie bei der Entscheidungsfindung und Entwicklung neuer Lebensperspektiven unterstützt werden.

Datenschutz – kann ich anonym bleiben?

Das Beratungsangebot ist anonym und findet auf freiwilliger Basis statt.

Kann ich jemanden mitbringen und wer berät mich denn dort überhaupt?

Das Team bei agisra besteht aus 16 Frauen, überwiegend mit Migrationshintergrund. Die Frauen sind Sozialarbeiterinnen, Diplom-Pädagoginnen und Beratungsassistentinnen.

Gesundheitszentrum für Migrantinnen und Migranten

Hier gibt´s den Überblick über die Einrichtung

Im Gesundheitszentrum für Migrantinnen und Migranten können Menschen mit Migrationshintergrund Informationen und Beratung erhalten oder weitervermittelt werden, wenn sie erkrankt oder gesundheitlich gefährdet sind und nicht weiterwissen.

Kontakt und Terminvereinbarung

Adresse:

Gesundheitszentrum für Migrantinnen und Migranten

Schaafenstr. 7

50676 Köln

 

Telefonnummer:

0221 42 03 98 0

 

E-Mail:
gesundheitszentrum@parisozial-koeln.de

 

Hier geht es zur Website! Auf der Website können auch die genauen Ansprechpartner entnommen werden.

 

Öffnungszeiten:

Montag – Donnerstag: 08:30 -17:00 Uhr

Freitag: 08:30 Uhr – 15:00 Uhr

 

Psychologische Beratung in russischer Sprache:

Dienstag und Donnerstag 14:00 – 16:00 Uhr

An wen richtet sich das Angebot genau?

Das Gesundheitszentrum hat sich auf die Hilfe für Menschen mit Migrationshintergrund spezialisiert. Ein Hauptaspekt des Angebots ist die psychische und körperliche Hilfe nach belastenden Migrationserfahrungen. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit in verschiedenen Sprachen über die in Deutschland verfügbaren Gesundheitsdienste und -angebote informieren zu werden.

Was kann dort genau für mich gemacht werden?

Für Migrantinnen und Migranten werden in dem Gesundheitszentrum Beratungen zu Fragen über das deutsche Gesundheits- und Sozialsystem angeboten. Bei Bedarf an einer Selbsthilfegruppe zu verschiedenen Themen, können dich die Mitarbeitenden vermitteln oder dir beim Aufbau einer neuen Gruppe helfen. Außerdem gibt es für türkisch- und russischsprachige Menschen ein Angebot für ambulant betreutes Wohnen bei psychischen Erkrankungen.

Wie viel Zeit vergeht bis zum ersten Termin und wie ist der Ablauf?

Unter der Woche erhältst du relativ kurzfristig einen Termin für die Beratung. In jedem Fall solltest du aber telefonisch oder per Mail einen Termin vereinbaren, bevor du das Gesundheitszentrum besuchst.

Datenschutz – kann ich anonym bleiben?

Die Beratung kann anonym erfolgen und natürlich werden alle Informationen vertraulich behandelt.

Kann ich jemanden mitbringen und wer berät mich denn dort überhaupt?

Du musst nicht allein zu dem Termin kommen. Du kannst gerne jemanden als Unterstützung mitbringen.

Ambulante Jugendhilfe des Diakonischen Werks Bonn

Hier gibt´s den Überblick über die Einrichtung

Das Angebot der Ambulanten Jugendhilfe reicht von der Situations- und Ressourcenanalyse über die regelmäßigen Besuche und Beratungsgespräche bis zur Förderung der schulischen oder beruflichen Entwicklung und Freizeitangeboten.

Kontakt und Terminvereinbarung

Adresse:
Ambulante Jugendhilfe des Diakonischen Werks Bonn 

Hohe Straße 65, 53119 Bonn

Ansprechpartner: Eva-Maria Schulz

 

Telefonnummer:
0228 22 72 19-12 

 

E-Mail:
eva-maria.schulz@dw-bonn.de

 

Hier geht es zur Website! Auf der Website können auch die genauen Ansprechpartner entnommen werden.

 

Anfahrt:

ÖPNV: Haltestelle Tannenbusch Süd (Bahn-Linien: 16, 63 und Bus-Linie 601)

Parkplätze sind vorhanden (evtl. fallen hierfür Parkkosten an)

An wen richtet sich das Angebot genau?

Angebote richten sich an Kinder, Jugendliche, junge Volljährige und Familien. Es werden auch Menschen mit körperlicher oder geistiger Behinderung, drohender Behinderung oder psychischen Erkrankungen angesprochen.

Was kann dort genau für mich gemacht werden?

Das Diakonische Werk hat noch weitere Angebote für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Familien auf die in einer Beratung weiter verwiesen werden kann. Diese können auch ohne vorige Beratung besucht werden.

 

  • Ambulante Suchthilfe
  • Integrationsassistenz (für Schülerinnen und Schüler mit besonderem Förderbedarf)
  • Interkulturelles Frühstückscafé (insb. für Mütter in schwierigen Verhältnissen)
  • Gruppenangebote für Menschen mit Behinderungen

 

Weitere psychiatrische Hilfen umfassen:

  • Heil- und Sozialpädagogische Familienhilfe
  • Intensive sozialpädagogische Einzelfallhilfe
  • Erziehungsbeistand
  • Marie-Baum-Haus (Stationäre Rehabilitation für Jugendliche und junge Erwachsene mit psychischen Störungen und Erkrankungen)

Datenschutz – kann ich anonym bleiben?

Persönliche Daten werden nicht weitergegeben und unterliegen einer Schweigepflicht

Kann ich jemanden mitbringen und wer berät mich denn dort überhaupt?

Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind pädagogische Fachkräfte (Sozialarbeit oder Sozialpädagogik)

Evangelische Beratungsstelle Bonn

Hier gibt´s den Überblick über die Einrichtung

Psychologisch-therapeutische Beratung und Hilfestellung in Bonn, Siegburg und Euskirchen

Kontakt und Terminvereinbarung

Adresse:
Evangelische Beratungsstelle Bonn 

Adenauerallee 37, 53113 Bonn

 

Telefonnummer:
0228 6880150

 

E-Mail:
beratungsstelle@bonn-evangelisch.de

 

Terminvereinbarung telefonisch (Mo, Mi, Fr: 8 bis 14 Uhr / Di, Do: 8 bis 16:30 Uhr) oder per Mail

 

Hier geht es zur Website! Auf der Website können auch die genauen Ansprechpartner entnommen werden.

 

Anfahrt:

ÖPNV: Hbf Bonn ca. 15 min, U-Bhf. Juridicum ca. 5 min, Beueler Fähre ca. 3 min

 

Träger:

Evangelische Kirche im Rheinland

An wen richtet sich das Angebot genau?

Menschen aller Konfessionen, Nationalitäten und jeden Alters und Geschlechts

 

Beratung in Fremdsprachen erfolgt durch die Unterstützung von Dolmetscher*innen (v.a. Arabisch, Kurdisch und afghanische Dialekte)

Was kann dort genau für mich gemacht werden?

Folgende Beratungsangebote werden angeboten:

  • Erziehungs- und Familienberatung
  • Jugendberatung
  • Paarberatung
  • Lebensberatung
  • Beratung für Geflüchtete

 

Es gibt folgende Gruppenangebote:

  • Gruppen für Eltern pubertierender Kinder
  • Gruppe für Kinder zwischen 8 und 10 deren Eltern sich getrennt haben

 

Es besteht die Möglichkeit sich auch online beraten zu lassen

 

Alle Angebote sind kostenfrei

Wie viel Zeit vergeht bis zum ersten Termin und wie ist der Ablauf?

Beratungstermine werden in der Regel innerhalb der kommenden 14 Tage angeboten

 

Jugendliche haben in der Anmeldung Vorrang, um so kurzfristig wie möglich einen Beratungstermin zu bekommen

 

Im ersten Gespräch geht es darum das Anliegen zu besprechen und zu bestimmen, ob es eine geeignete Anlaufstelle ist.

 

Termine einer Folgeberatung können länger dauern aufgrund hoher Nachfrage

Datenschutz – kann ich anonym bleiben?

Alle Angaben werden vertraulich behandelt und eine Beratung kann auf Wunsch anonym behandelt werden

 

Die Angebote sind alle freiwillig

Kann ich jemanden mitbringen und wer berät mich denn dort überhaupt?

Psycholog*innen, Sozialarbeiter*innen, (Sozial-) pädagog*innen

Knotenpunkt 27

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Niederschwelliges Beratungsangebot für junge Menschen

Kontakt und Terminvereinbarung

Adresse:

Knotenpunkt U 27

in der Beratungsstelle Proberaum

Ringstraße 49-55, 50996 Köln

 

Ansprechpartner:

Kirsten Lindemann

Telefon: 0171 – 291 19 43

kirsten.lindemann@alexianer.de

 

Hier geht es zur Website! Auf der Website können auch die genauen Ansprechpartner entnommen werden.

 

Terminvereinbarung per Mail oder Telefon dann persönliche Vorsprache

 

Keine Dokumente, Diagnose oder sonstigen speziellen Informationen werden benötigt

 

Anfahrt:

Haltestelle Rodenkirchen Bahnhof, (KVB-Linie 16 und 17; Bus-Linien 130, 131, 135)

 

Begrenzte Möglichkeit öffentlicher Parkplätze in der Umgebung (ggf. kostenpflichtig)

An wen richtet sich das Angebot genau?

Menschen von 17 bis 27 Jahre egal welchen Geschlechts, Sexualität, Herkunft, Religion etc.

 

Dolmetscher*innenarbeit möglich

Was kann dort genau für mich gemacht werden?

Alle Angebote sind kostenfrei

 

Angebote:

  • Individuelle Beratung
  • Analyse der aktuellen Lebens- und Entwicklungssituation
  • Unterstützung bei der Weiterentwicklung vorhandener Fähigkeiten
  • Hilfe beim Umgang mit unterschiedlichen Anforderungssituationen (z.B. Schule, (Fach)Hochschule)
  • Halt in der Krise
  • Stärkung der Resilienz
  • Gespräche mit Angehörigen und Lehrenden
  • Vermittlung von weiteren Unterstützungsmöglichkeiten (z.B. Psychotherapie, Ambulanz, Psychiatrie)
  • Information und Psychoedukation (zum besseren Verständnis der Behandlungsmaßnahmen)

 

Keine maximale Anzahl, Dauer einer Sitzung ca. zwischen 30-60 Minuten

 

Vertrauenspersonen sind erlaubt (Betreuer*innen, Eltern)

Wie viel Zeit vergeht bis zum ersten Termin und wie ist der Ablauf?

Grundsätzlich wird versucht Termine möglichst schnell vereinbaren, i.d.R. wird versucht innerhalb der nächsten 14 Tagen einen Termin zu vereinbaren.

Bei Termin keine Wartezeiten

Datenschutz – kann ich anonym bleiben?

Es muss eine Datenschutzerklärung aufgenommen werden (d.h. Name, Geb.-Datum)

 

Schweigepflicht (gegeben ähnlich wie im psychotherapeutischen Rahmen)

Kann ich jemanden mitbringen und wer berät mich denn dort überhaupt?

Diplom-Pädagogin, Hypnosystemische Beraterin und Coach (Milden-Erikson-Gesellschaft), Fachberaterin für Psychotraumatologie

Sozialpsychiatrische Zentren Bonn

Hier gibt´s den Überblick über die Einrichtung

Sozialpsychiatrische Zentren (SPZ) finden sich in den Stadtteilen Bonn-Duisdorf, Bonn-Zentrum und Bonn- Bad Godesberg. Sie unterstützen psychisch erkrankte Menschen, ihre Angehörigen und Freunde und Freundinnen bei der Organisation ihres täglichen Lebens

 

Weitere Informationen unter:

https://www.gemeindepsychiatrie.de

und 

https://caritas-bonn.de/sozialpsychiatrie/

Kontakt und Terminvereinbarung

 

SPZ Bonn Beuel-Duisdorf/Hardtberg

Adresse:

SPZ Bonn Beuel-Duisdorf/Hardtberg Caritasverband für die Stadt Bonn e.V. Neustraße 16, 53225 Bonn

Telefonnummer:
0228 6 88 26-0

E-Mail:

spz@caritas-bonn.de

SPZ Bonn Stadt

Adresse:

Bonner Verein für gemeindenahe Psychiatrie e.V.

Bonner Talweg 33, 53113 Bonn

Telefonnummer:
0228 21 49 90

E-Mail:

tageszentrum-bonn-mitte@bonnerverein.de

 

Außenstelle: Bad Godesberg 

Adresse:

Augustastr. 19, 53173 Bonn

Telefonnummer:
0228 35 65 84

E-Mail:

tageszentrum-bonn-sued@bonner-verein.de

 

 

Die Kontaktaufnahme kann entweder direkt persönlich vor Ort, per Telefon oder per E-Mail erfolgen. Je nach Angebot kann ein Beratungstermin vereinbart werden oder man kann sich beispielsweise bei Kontaktstellen aufhalten, unterhalten oder an Freizeitaktivitäten teilnehmen.

 

Häufig werden offene Beratungen angeboten, eine Terminvereinbarung ist dafür nicht notwendig. Über die genauen Öffnungszeiten kannst Du Dich auf den jeweiligen Internetseiten informieren.

 

Hier geht es zur Website! Auf der Website können auch die genauen Ansprechpartner entnommen werden.

An wen richtet sich das Angebot genau?

Das Angebot aller SPZ in Köln richtet sich an Menschen, die von psychischer Erkrankung, Behinderung oder Krisen betroffen sind sowie an deren Angehörige

Was kann dort genau für mich gemacht werden?

SPZ bieten verschiedene Angebote an

    • Kontakt- und Beratungsstelle: Möglichkeit für psychisch erkrankte Menschen und deren Angehörige, die Informationen und Hilfen zu Themen rund um psychische und seelische Erkrankungen zu suchen sowie Beratung zu verschiedenen Problemen, die damit zusammenhängen und die Hilfestellung / Begleitung bei der Vermittlung von Hilfsangeboten
    • Tagesstätte: Möglichkeit zwangloser Treffen zur strukturierten Tagesgestaltung mit gemeinsamen Aktivitäten (z.B. Kreative und künstlerische Angebote, Sport und Bewegung, Singen). Ziel ist es den Tag zu strukturieren, Kontakte zu knüpfen und Zeit sinnvoll zu gestalten.
    • Sozialpsychiatrischer Dienst: Hilfe in Krisensituationen, Klärung, Beratung und Hilfe bei psychischen Erkrankungen oder Suchterkrankungen, Beratung und Unterstützung von Angehörigen und des sozialen Umfelds, Vermittlung weitergehender therapeutischer, begleitender oder pflegerischer Hilfen, Beratung bei sozialrechtlichen Fragen, die im Zusammenhang mit einer psychischen Erkrankung stehen, Hausbesuche nach Vereinbarung (wenn nötig auch kurzfristig)
    • Betreutes Wohnen: ermöglicht psychisch erkrankten Menschen ein Leben außerhalb psychiatrischer Einrichtungen (allein, mit Partner*in, der Familie, einer Wohngemeinschaft), Angebote beinhalten: Betreuung in der eigenen Wohnung oder einer Wohngemeinschaft, aber auch die Unterbringung in eigenen Wohnräumen der Anlaufstelle. Es gibt regelmäßigen Kontakt zu einer Bezugsperson sowie Unterstützung bei der Hilfebeantragung, bei Behörden- und Ämterangelegenheiten und beim Aufbau sozialer Kontakte
    • Psychiatrische Pflege: Stellt ein unterstützendes Angebot zusätzlich zur ärztlichen Betreuung dar und hilft bei Vermeidung bzw. Verkürzung von Klinikaufenthalten. Es soll die Eigentverantwortlichkeit steigern, Kontaktaufnahme zu weiteren Institutionen unterstützen, die Tagesstruktur, Freizeitgestaltung verbessern und beim Aufbau sozialer Kontakte helfen. Zu den Angeboten gehören zum Beispiel: Betreuung im häuslichen Bereich durch Bezugspersonen, Unterstützung bei der Alltagsbewältigung, Motivation und Begleitung zum Arztbesuch, Aktivierende pflegerische Hilfen, Unterstützung in Krisensituationen, Beratung und Begleitung zu weiterführenden Hilfsangeboten, Gespräche mit Betroffenen und Angehörigen

Wie viel Zeit vergeht bis zum ersten Termin und wie ist der Ablauf?

Es gibt die Möglichkeit ohne Termin zu offenen Beratungen zu kommen. Für eine individuelle Beratung ist meistens eine Terminvereinbarung notwendig. Die Öffnungszeiten können den jeweiligen Internetseiten entnommen werden

Datenschutz – kann ich anonym bleiben?

Die meisten Sozialpsychiatrischen Zentren unterliegen der Schweigepflicht oder halten diese auf Wunsch von Personen ein. Deine Informationen werden vertraulich behandelt. Wenn Du Dir unsicher bist, kannst Du Dich bezüglich des Datenschutzes speziell bei den einzelnen Einrichtungen erkunden.

Kann ich jemanden mitbringen und wer berät mich denn dort überhaupt?

Alle Berater*innen sind in entsprechenden Bereichen geschult und/oder ausgebildet (z.B. Pädagog*innen, Sozialarbeiter*innen, Psycholog*innen)

Caritas Therapiezentrum für Menschen nach Folter und Flucht der Stadt Köln e.V.

Hier gibt´s den Überblick über die Einrichtung

Psychozoiale Anlaufstelle: Beratungen und Behandlungen für schwer traumatisierte Flüchtlinge

Kontakt und Terminvereinbarung

Adresse:
Caritas Therapiezentrum für Menschen nach Folter und Flucht der Stadt Köln e.V.

Spiesergasse 12, 50670 Köln

 

Telefonnummer:

0221 160740

 

E-Mail:
therapiezentrum@caritas-koeln.de

 

Hier geht es zur Website! Auf der Website können auch die genauen Ansprechpartner entnommen werden.

 

Anfahrt:

KVB-Linie 3, 4, 5 (Friesenplatz)

Ab U-Bahn Friesenplatz: Ausgang Friesenstraße, geradeaus weiter entlang „Hohenzollernring“ dann 1. Straße rechts abbiegen „Im Klapperhof“, 2. Straße links „Spiesergasse“

An wen richtet sich das Angebot genau?

Flüchtlinge aller Altersklassen (Kinder, Jugendliche, Erwachsene) und jeden Geschlechts

 

Bei Bedarf wird mit speziell geschulten Dolmetscher*innen gearbeitet

Was kann dort genau für mich gemacht werden?

Diagnostik von psychischen Problemen sowie Erfassen von sonstigen Anliegen, Bedarfe und Ziele

Anschließend: Psychotherapie im Therapiezentrum möglich (insb. für posttraumatische Belastungsstörungen, depressive Erkrankungen und somatoforme Störungen)

Durchführung der Therapie als Einzel- und Gruppentherapie

 

Alle Angebote sind kostenlos

 

Insofern benötigt: Unterstützung von Dolmetscher*innen

Wie viel Zeit vergeht bis zum ersten Termin und wie ist der Ablauf?

Anmeldung für Beratungstermine nach einem Erstgespräch in der telefonischen Sprechstunde

Datenschutz – kann ich anonym bleiben?

Alle Angebote sind vertraulich.

 

Es werden keine Dokumente benötigt (ausdrücklich: „Auch Menschen ohne Papiere können sich an uns wenden“)

Kann ich jemanden mitbringen und wer berät mich denn dort überhaupt?

Psychotherapeut*innen, Sozialarbeiter*innen und Pädagogische Fachkräfte

Beratungsstelle gegen sexualisierte Gewalt Bonn

Hier gibt´s den Überblick über die Einrichtung

Beratungsangebot für Betroffene sowie deren Bezugspersonen. Es wird Aufklärung und Unterstützung bei Problemen und Fragen rund um das Thema sexuelle Gewalt, Missbrauch sowie sexuelle Nötigungen und Übergriffe gegeben

Webseite: https://beratung-bonn.de

Kontakt und Terminvereinbarung

Adresse:

Beratungsstelle gegen sexualisierte Gewalt

Wilhelmstraße 27

53111 Bonn

Telefonnummer:
0228 635524

(Mo: 11 bis 12 Uhr; Di bis Fr: 10 bis 12 Uhr; Mi: 18 bis 20 Uhr)

E-Mail:
info@beratung-bonn.de

 

Hier geht es zur Website! Auf der Website können auch die genauen Ansprechpartner entnommen werden.

Als Notfallkontakte werden folgende Notfallnummern angegeben:
Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen (0800 0116 016)

Hilfetelefon Sexueller Missbrauch (0800 2255530)

 

Anfahrt:

ÖPNV: Haltestelle Bonn Wilhelmsplatz (Bahn-Linien 61, 65; Bus-Linien 550, 632)

Der Hauptbahnhof Bonn ist fußläufig in ca. 10 Minuten zu erreichen

 

In der näheren Umgebung sind öffentliche Parkhäuser (ggf. kostenpflichtig)

An wen richtet sich das Angebot genau?

Personen jeden Alters und Geschlechts (also nicht ausschließlich weibliche Personen). Dazu zählen sowohl Betroffene als auch Bezugspersonen

Was kann dort genau für mich gemacht werden?

Angebote sind konkret:

  • Beratung, Krisenhilfe und Unterstützung für betroffene Personen oder Bezugspersonen
  • Begleitung von Betroffenen
  • Beratung von Opfern und Angehörigen im Rahmen eines Strafverfahrens
  • Psychosoziale Prozessbegleitung

Wie viel Zeit vergeht bis zum ersten Termin und wie ist der Ablauf?

Beratungstermine können individuell vereinbart werden. Am besten sollten Beratungsgespräche telefonisch vereinbart werden. Alternativ kann auch eine Kontaktaufnahme per Mail erfolgen.

Datenschutz – kann ich anonym bleiben?

Die Beratung unterliegt der Schweigepflicht und kann auf Wunsch anonym ohne die Angabe eines Namens erfolgen. Alleinige Besuche sind möglich ebenso wie die Besuche unter Begleitung einer Bezugsperson

Kann ich jemanden mitbringen und wer berät mich denn dort überhaupt?

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben einen beruflichen Hintergrund aus dem Bereich: Psychologie, Soziologie, Soziale Arbeit, Sonder- und Heilpädagogik, Pädagogik

 

Einige haben auch eine Ausbildung als (Kinder- und Jugend-) Psychotherapeut bzw. Psychotherapeutinnen

Suchterkrankungen

Süchte gibt es in unterschiedlichen Ausprägungen, und sie beziehen sich entweder auf ein bestimmtes Mittel oder ein Verhalten. Sie alle haben gemeinsam, dass im Gehirn starke Glücks- und Belohnungsgefühle durch dieses Mittel oder Verhalten ausgelöst werden. Der sogenannte Belohnungseffekt verleitet dazu, die Sucht erneut zu befriedigen, also das Mittel erneut einzunehmen oder das Verhalten zu wiederholen. Der Wunsch nach Belohnung durch diese Sucht ist besonders dann groß, wenn es der betroffenen Person gerade nicht gut geht – zum Beispiel, wenn sie Sorgen oder Ängste hat. Viele Betroffene haben das Gefühl, die Kontrolle über die Sucht zu verlieren. Das heißt, sie können ihr Verhalten in Bezug auf ihre Sucht nicht mehr steuern, und sie wird für sie zu einer Art Zwang.

Folgende Beschwerden können auf eine Abhängigkeit hinweisen – besonders, wenn sie ständig da sind:

  • ein sehr starker Wunsch danach, Alkohol, Tabletten oder andere Drogen einzunehmen – auch wenn dieses Verhalten schädlich ist
  • dieser Wunsch kann sich auch auf ein bestimmtes Verhalten beziehen, wie Glücksspiel, Online-Shopping oder Computerspielen
  • keine Kontrolle mehr darüber, ob und wieviel Alkohol, Tabletten oder andere Drogen eingenommen werden oder wann sie eingenommen werden
  • es muss immer mehr konsumiert werden, um die gleiche Wirkung zu erzielen
  • körperliche Beschwerden wie Unruhe, Zittern oder Schmerzen, wenn die Sucht nicht befriedigt werden kann
  • die Gedanken kreisen ständig um die Sucht und es fällt sehr schwer, sich auf etwas Anderes zu konzentrieren
  • kein Interesse mehr an Dingen, die einem vorher Freude bereitet haben, wie Freundschaften oder Hobbies
  • Heimlichkeiten in Bezug auf den Konsum oder das Verhalten

Der andauernde Zustand in einer Sucht hat schädliche Folgen – aber Personen, die an einer Sucht erkrankt sind, können ihr Verhalten nicht steuern, obwohl ihnen diese Folgen bewusst sind.

Was ist ein Suchtmittel?

Ein Suchtmittel ist ein Stoff, der mit hoher Wahrscheinlichkeit abhängig macht. Es gibt legale Suchtmittel wie Alkohol, Medikamente oder Zigaretten, und illegale Suchtmittel wie Cannabis, Speed, Kokain, Ecstasy oder Heroin. Suchtmittel unterscheiden sich außerdem in ihrer Wirkung und darin, wie schädlich sie sind und wie schnell sie abhängig machen.

Was sind Verhaltenssüchte?

Verhaltenssüchte beziehen sich auf ein bestimmtes Verhalten, das nicht mehr kontrolliert werden kann und so viel Raum im Leben der Betroffenen einnimmt, dass es ihnen sehr schadet. Wie bei den Suchtmitteln gibt es auch bestimmte Verhaltensweisen, die eher süchtig machen als andere. Glücksspielsucht und Internetsucht sind weit verbreitete Verhaltenssüchte, ebenso wie Kaufsucht, Sexsucht oder Arbeitssucht. Sie alle haben gemeinsam, dass das Verhalten starke Glücks- und Belohnungsgefühle im Gehirn auslöst – zum Beispiel, wenn man sich etwas Schönes gekauft hat oder am Spielautomaten Geld gewonnen hat. Das ruft bei den Betroffenen den Drang hervor, dieses Verhalten immer öfter zu wiederholen. Dass wir Dinge tun, die uns ein gutes Gefühl geben, ist grundsätzlich toll. Bei einer Verhaltenssucht wird dieses Wiederholen aber zu einer Art Zwang.

Ein paar Beispiele:

Süchte gibt es in unterschiedlichen Ausprägungen, und sie beziehen sich entweder auf ein bestimmtes Mittel oder ein Verhalten. Sie alle haben gemeinsam, dass im Gehirn starke Glücks- und Belohnungsgefühle durch dieses Mittel oder Verhalten ausgelöst werden. Der sogenannte Belohnungseffekt verleitet dazu, die Sucht erneut zu befriedigen, also das Mittel erneut einzunehmen oder das Verhalten zu wiederholen. Der Wunsch nach Belohnung durch diese Sucht ist besonders dann groß, wenn es der betroffenen Person gerade nicht gut geht – zum Beispiel, wenn sie Sorgen oder Ängste hat. Viele Betroffene haben das Gefühl, die Kontrolle über die Sucht zu verlieren. Das heißt, sie können ihr Verhalten in Bezug auf ihre Sucht nicht mehr steuern, und sie wird für sie zu einer Art Zwang.

Folgende Beschwerden können auf eine Abhängigkeit hinweisen – besonders, wenn sie ständig da sind:

  • ein sehr starker Wunsch danach, Alkohol, Tabletten oder andere Drogen einzunehmen – auch wenn dieses Verhalten schädlich ist
  • dieser Wunsch kann sich auch auf ein bestimmtes Verhalten beziehen, wie Glücksspiel, Online-Shopping oder Computerspielen
  • keine Kontrolle mehr darüber, ob und wieviel Alkohol, Tabletten oder andere Drogen eingenommen werden oder wann sie eingenommen werden
  • es muss immer mehr konsumiert werden, um die gleiche Wirkung zu erzielen
  • körperliche Beschwerden wie Unruhe, Zittern oder Schmerzen, wenn die Sucht nicht befriedigt werden kann
  • die Gedanken kreisen ständig um die Sucht und es fällt sehr schwer, sich auf etwas Anderes zu konzentrieren
  • kein Interesse mehr an Dingen, die einem vorher Freude bereitet haben, wie Freundschaften oder Hobbies
  • Heimlichkeiten in Bezug auf den Konsum oder das Verhalten

Der andauernde Zustand in einer Sucht hat schädliche Folgen – aber Personen, die an einer Sucht erkrankt sind, können ihr Verhalten nicht steuern, obwohl ihnen diese Folgen bewusst sind.

Was ist ein Suchtmittel?

Ein Suchtmittel ist ein Stoff, der mit hoher Wahrscheinlichkeit abhängig macht. Es gibt legale Suchtmittel wie Alkohol, Medikamente oder Zigaretten, und illegale Suchtmittel wie Cannabis, Speed, Kokain, Ecstasy oder Heroin. Suchtmittel unterscheiden sich außerdem in ihrer Wirkung und darin, wie schädlich sie sind und wie schnell sie abhängig machen.

Was sind Verhaltenssüchte?

Verhaltenssüchte beziehen sich auf ein bestimmtes Verhalten, das nicht mehr kontrolliert werden kann und so viel Raum im Leben der Betroffenen einnimmt, dass es ihnen sehr schadet. Wie bei den Suchtmitteln gibt es auch bestimmte Verhaltensweisen, die eher süchtig machen als andere. Glücksspielsucht und Internetsucht sind weit verbreitete Verhaltenssüchte, ebenso wie Kaufsucht, Sexsucht oder Arbeitssucht. Sie alle haben gemeinsam, dass das Verhalten starke Glücks- und Belohnungsgefühle im Gehirn auslöst – zum Beispiel, wenn man sich etwas Schönes gekauft hat oder am Spielautomaten Geld gewonnen hat. Das ruft bei den Betroffenen den Drang hervor, dieses Verhalten immer öfter zu wiederholen. Dass wir Dinge tun, die uns ein gutes Gefühl geben, ist grundsätzlich toll. Bei einer Verhaltenssucht wird dieses Wiederholen aber zu einer Art Zwang.

Ein paar Beispiele:

 

Glücksspielsucht

Glücksspielsucht ist eine Krankheit, bei der die Betroffenen hohe Mengen an Geld verspielen – an Automaten in Spielotheken, in Online-Casinos, bei Online-Wetten oder in Wettbüros. Erst machen diese Spiele Spaß und lösen Glücksgefühle aus, aber dann wird der Weg in die Spielothek schnell zum Zwang: Betroffene werden unruhig und reizbar, wenn sie nicht spielen können. Sie spielen mit immer höheren Einsätzen, um Verluste auszugleichen, und spielen auch dann weiter, wenn sie ihr gesetztes Limit erreicht haben. Das hat sehr oft vor allem finanzielle Folgen im Leben der Betroffenen: Sie haben kein Geld mehr für Rechnungen, Reparaturen im Haushalt, für Essen, Strom oder die Miete. Oft verschulden Betroffene sich im Freundes- und Bekanntenkreis oder nehmen teure Kredite auf, um weiter spielen zu können. Gleichzeitig verlieren sie Beziehungen zu Menschen, die ihnen wichtig sind. Das kann daran liegen, dass die Betroffenen das Vertrauen der Menschen in ihrem Umfeld verlieren, oder auch daran, dass sie sich selbst aus ihrem gewohnten Umfeld zurück ziehen.

 

Wichtige Anzeichen für eine Spielsucht sind:

 

Starkes Verlangen: Bei Spielsüchtigen wird das Spielen zum wichtigsten Lebensinhalt. Das Denken und Handeln kreist immer mehr um die Fragen: „Wann kann ich wieder spielen? Ist genug Geld da, um Spielen zu können?“.

 

Kontrollverlust: Spielsüchtige können ihr Verhalten in Bezug auf das Spielen nicht mehr steuern. Sie spielen einfach weiter, solange es geht – auch bei großen Verlusten oder bis kein Geld mehr da ist. Das macht eine Spielsucht so gefährlich, denn daraus können hohe Verschuldungen entstehen.

 

Toleranzentwicklung: Bei vielen Spielsüchtigen stehen am Anfang große Gewinne, die einen großen Reiz ausüben und das Gefühl vermitteln, dass es immer so weiter geht. Das Gegenteil ist aber der Fall: Das Glück lässt schnell nach, und um verlorene Summen wieder zu bekommen, muss man weiter spielen. Das Glücksgefühl vom Anfang kommt erst dann wieder hoch, wenn höhere Summen gewonnen werden – schließlich müssen die Verluste wieder eingeholt werden.

 

Entzugssymptome: Wie bei anderen Süchten auch fühlen sich Spielsüchtige nervös, unruhig oder gereizt, wenn sie nicht spielen können.

 

Vernachlässigen von Freundschaften und Hobbies: Der Spieldruck führt dazu, dass Betroffene viel Zeit in Spielotheken oder mit dem Spielen verbringen. Auch die Geldbeschaffung, zum Beispiel durch den Verkauf von Einrichtungsgegenständen, nimmt zunehmend Zeit in Anspruch. Freundschaften und Hobbies geraten in den Hintergrund, auch, weil niemand etwas von dem schädlichen Verhalten mitbekommen soll.

 

Weiterspielen trotz schädlicher Folgen: Süchtige nehmen die schädlichen Folgen ihres Verhaltens oft sehr lange in Kauf. Der Drang zu spielen ist so stark, das auch hohe Verschuldungen, der Verlust von Freundschaften oder Probleme im Beruf daran nichts ändern.

 

Folgende Fragen können dir helfen zu erkennen, ob du bereits auf dem Weg zu einer Spielsucht bist:

  • Verspielst du mehr Geld, als du eigentlich möchtest?
  • Musst du auf andere wichtige Dinge – wie Essen, Kleidung oder Hobbies – verzichten, weil du dein Geld beim Spielen verlierst?
  • Verschuldest du dich bei deiner Familie, Freundinnen oder Freunden, um weiter spielen zu können?
  • Ist es dir unangenehm, darüber zu reden, wie viel oder wie oft du spielst?

 

Wenn du das Gefühl hast, von einer Spielsucht gefährdet zu sein, solltest du dir Hilfe und Unterstützung holen. Freundinnen, Freunde und die Familie können eine große Unterstützung sein, aber wenn du dich erstmal anonym austauschen oder professionelle Hilfe bekommen möchtest, gibt es viele Anlaufstellen, an die du dich wenden kannst. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hat hier  einige aufgelistet und bietet auch eine Telefonhotline an.

Alkoholsucht - wenn Alkohol dein Leben bestimmt

Neben Tabak- ist die Alkoholsucht die in Deutschland am weitesten verbreitete Suchterkrankung. Es gibt unterschiedliche Formen und Entwicklungsstufen der Alkoholsucht. Medizinisch wird zwischen Alkohol-Missbrauch und Alkohol-Abhängigkeit unterschieden, wobei die Übergänge fließend sind.
Von Alkoholmissbrauch spricht man dann, wenn der Alkohol bereits eine Funktion im Leben der Betroffenen übernimmt, wie sich zu entspannen oder sich zu belohnen. Wird diese Funktion für längere Zeit regelmäßig benutzt, kann es zur Abhängigkeit kommen. Dieser Prozess passiert oft unbemerkt, sodass weder die betroffene Person noch ihre Freundinnen, Freunde oder die Familie den Beginn einer Alkoholsucht bemerken. Deswegen ist es wichtig, auf sich und nahestehende Personen zu achten und erste Anzeichen ernst zu nehmen.

 

Wichtige Anzeichen für eine Alkoholsucht sind:

 

Starkes Verlangen: Sehr charakteristisch ist ein starkes Verlangen nach Alkohol. Das Verlangen wird umso stärker, je mehr die Betroffenen versuchen, nicht zu trinken. Frag dich selbst: Suchst du dir zunehmend Gelegenheiten, um Alkohol zu trinken?

 

Kontrollverlust: Betroffene haben keine Kontrolle mehr über ihr Trinkverhalten oder die Menge ihres Konsums. Während gesunde Menschen nach einem Glas wieder aufhören können, ist es bei Alkoholsüchtigen so, als würde ein Schalter in ihrem Kopf umgelegt werden, der dazu führt, dass sie immer weiter trinken, auch wenn sie beispielsweise am nächsten Tag früh aufstehen müssen oder einen wichtigen Termin haben.

 

Toleranzentwicklung: Betroffene müssen immer mehr Alkohol trinken, um die gleiche Wirkung zu erzielen. Das liegt daran, dass ihr Körper sich bereits an die Mengen gewöhnt hat. Menschen mit Suchterkrankung vertragen dann oft sehr viel mehr als nicht süchtige Menschen.

 

Entzugssymptome: Entzugssymptome wie Zittern, Schwitzen, Schlafstörungen, Angst und depressive Verstimmungen weisen bereits sehr stark auf eine Abhängigkeit hin. Sie zeigen an, dass Körper und Geist ohne den Alkohol nicht mehr richtig funktionieren, und verschwinden in der Regel, wenn wieder neuer Alkohol getrunken wird.

 

Vernachlässigen von Freundschaften und Hobbies: Da der Alkohol einen sehr großen Platz im Leben der Betroffenen einnimmt, rücken andere Interessen und auch Freundinnen, Freunde oder die Familie immer weiter in den Hintergrund. Auch Heimlichkeiten spielen hierbei eine große Rolle, denn viele Betroffene ziehen sich aus dem sozialen Leben zurück, damit niemand merkt, wie viel oder wie oft sie trinken.

 

Andauernder Konsum trotz schädlicher Folgen: Wer süchtig ist, nimmt die schädlichen Folgen seines Trinkens in Kauf. Das können körperliche Beschwerden sein – wie der Kater am nächsten Tag -, aber auch das Verpassen wichtiger Termine, schlechte Leistungen bei der Arbeit oder Probleme mit Freundinnen, Freunden und in der Familie aufgrund des Alkoholkonsums. Auf lange Sicht kann eine Alkoholsucht gravierende körperliche Folgen haben, zum Beispiel Erkrankungen der Leber, Entzündungen der Bauchspeicheldrüse oder der Magenschleimhaut.

 

Folgende Fragen können dir helfen zu erkennen, ob dein Umgang mit Alkohol bereits ungesund ist:

  • Trinkst du mehr, als du dir eigentlich vorgenommen hast?
  • Wirst du unruhig bei dem Gedanken, nicht trinken zu können?
  • Hast du manchmal Gedächtnislücken, weil du zu viel getrunken hast?

 

Wenn du diese Fragen mit Ja beantwortest, solltest du dir Hilfe holen und mit jemanden darüber sprechen. In frühen Stadien ist es noch einfacher, eine Suchterkrankung wieder in den Griff zu bekommen. Vertraue dich einem Familienmitglied, einer Freundin oder einem Freund an. Wenn du lieber mit jemandem sprechen möchtest, den du nicht kennst, kannst du jederzeit kostenlos und anonym die Telefonseelsorge anrufen, und auch das Deutsche Rote Kreuz nennt hier viele Kontaktmöglichkeiten für Unterstützung bei Suchterkrankungen. Wichtig ist, dass du ehrlich zu dir selbst bist und dich jemandem anvertraust.

Internetsucht - immer online

Wir leben im digitalen Zeitalter, sind ständig online, posten, streamen, liken, spielen. Bei manchen wird die digitale Welt aber zur Sucht: Sie verlieren die Kontrolle darüber, wie viel Zeit sie in sozialen Medien wie Facebook oder Instagram verbringen oder wie viel Platz im Alltag die Beschäftigung mit dem Computer oder Handy einnimmt. Auch hier wird das Belohnungssystem im Gehirn aktiviert: Wenn andere einen Post liken, teilen oder kommentieren, oder wenn wir erfolgreich in einem Computerspiel sind, schüttet unser Gehirn Glücksgefühle aus. Das weckt den Drang, das Verhalten zu wiederholen oder noch zu steigern, bis wir mehr in der digitalen als in der realen Welt leben. Problematisch wird es dann, wenn unsere Online-Aktivitäten für uns zum Ersatz für das richtige Leben werden, wenn wir wichtige Bedürfnisse – wie Anerkennung zu erfahren oder beliebt und erfolgreich zu sein – nur online ausleben oder negative Gefühle in der echten Welt dadurch verdrängen.

 

Wichtige Anzeichen für eine Internetsucht sind:

 

Ständiges Verlangen: Wer online-süchtig ist, verspürt ständig den Drang, online zu sein und seine Netzwerke auf neue Nachrichten zu prüfen. Betroffene checken ihre Apps und Messenger mehrmals stündlich und sogar dann, wenn schon klar ist, dass keine neuen Nachrichten eingegangen sind.

 

Kontrollverlust: Betroffene verlieren die Kontrolle darüber, wie oft und wie lange sie online sind oder am Computer spielen. Aus einer Stunde kann schnell eine Nacht werden. Sie werden unruhig bei dem Gedanken, keinen Zugang zu ihrem Handy, Computer oder sozialen Netzwerken haben.

 

Toleranzentwicklung: Damit die Sucht befriedigt wird, muss auch bei der Computersucht oft immer mehr konsumiert werden. Das kann bedeuten, dass die Sucht immer mehr Zeit in Anspruch nimmt, aber auch, dass die Ausprägung immer stärker wird – Spiele werden wichtiger als andere Dinge, die Frustration bei nicht ausreichenden Reaktionen auf einen Post wird größer oder die Aktivitäten im Internet werden extremer.

 

Entzugssymptome: Auch bei Online-Sucht gibt es Entzugssymptome: Dazu gehören insbesondere Unruhe und Gereiztheit, aber auch körperliche Symptome wie Zittern oder Schwitzen.

 

Vernachlässigen von Freundschaften und Hobbies: Das Spielen am Computer oder die Aktivitäten in sozialen Netzwerken nehmen einen sehr großen Platz im Leben der Betroffenen ein. Interessen im echten Leben und auch Freundschaften oder Familie rücken dadurch immer weiter in den Hintergrund. Besonders bei der Computerspielsucht findet ein Rückzug aus dem sozialen Leben statt. Das Tückische an sozialen Netzwerken ist, dass diese immer und überall genutzt werden können, also auch im Beisein von Freundinnen und Freunden.

 

Aufrechterhalten des Verhaltens trotz schädlicher Folgen: Betroffene merken oft selbst, dass ihre Computersucht negative Folgen auf ihr normales Leben hat, kommen aber trotzdem nicht von selbst aus ihrer Sucht heraus. Vielleicht haben sie auch schon Freundinnen oder Freunde verärgert und wurden von ihnen darauf hingewiesen, dass sie zu viel am Handy oder vor dem Computer hängen. Wie bei anderen Suchterkrankungen auch ist es aber meistens nicht möglich, ohne professionelle Hilfe und die Unterstützung von der Familie oder Freundinnen und Freunden die Sucht in den Griff zu bekommen.

 

Wenn du dir Sorgen um dein online-Verhalten oder das einer nahestehenden Person machst, kannst du dich an eine der vielen Hilfsangebote wenden – auch anonym, wenn dir das lieber ist. Ob du erstmal mit einer Freundin, einem Freund, oder einem Familienmitglied darüber sprechen möchtest, dein online-Verhalten besser verstehen, oder erstmal selbst versuchen möchtest, weniger online zu sein: Die Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung hat hier viele Tipps dafür zusammengestellt, zeigt Anlaufstellen in deiner Nähe und bietet selbst eine Beratung an.

 

Auch, wenn sich eine Internetsucht vielleicht nicht wie eine „echte“ Sucht anfühlt, hat sie sehr großen Einfluss auf das Leben einer betroffenen Person und auf ihren Freundes- und Familienkreis. Beobachte deswegen deine eigene online-Nutzung und die deiner Freundinnen und Freunde, und zögere nicht, darüber zu sprechen oder Unterstützung zu suchen, wenn dir etwas Sorgen bereitet.

Sucht ist eine Erkrankung im Gehirn, bei der psychische, soziale und biologische Einflüsse zusammenspielen. Oft gibt es Probleme im Leben der Betroffenen, sie kriegen zum Beispiel wenig Halt von der Familie, haben große Sorgen und Ängste um die Zukunft oder müssen den Verlust von geliebten Menschen verarbeiten. Andere psychische Erkrankungen wie Depressionen, eine Borderline-Erkrankung oder Zwangsstörungen können eine Suchterkrankung zusätzlich fördern. Gene und Vererbung spielen ebenfalls eine Rolle: Die Kinder suchtkranker Eltern sind anfälliger dafür, ebenfalls eine Suchterkrankung zu bekommen.

Wie bei jeder psychischen Erkrankung können Betroffene einer Suchterkrankung nichts dafür, dass sie erkrankt sind. Viele Menschen sind der Meinung, dass Menschen mit Suchterkrankungen keine Disziplin hätten oder selbst Schuld an ihrer Erkrankung seien – das stimmt aber nicht! Jede und jeder von uns kann eine Sucht entwickeln, und deswegen ist es wichtig, dass wir anfangen, offen darüber zu sprechen, wenn es uns nicht gut geht, und dass wir aufmerksam und respektvoll auf die Menschen in unserem Umfeld zugehen, um die wir uns Sorgen machen.

Suchterkrankungen sind sehr vielfältig und entstehen individuell. Warum es zum Beginn einer Suchterkrankung kommt, ist also von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Suchterkrankungen basieren aber auf dem gleichen Prozess: Das Gehirn lernt, dass das Suchtmittel oder das Verhalten gut tut, bis sich Betroffene ohne diese nicht mehr gut fühlen können. Es entsteht eine Art Zwang, die Sucht aufrechtzuerhalten.

Die Befriedigung der Sucht löst in der Regel positive Gefühle wie Entspannung, Freude und Ausgelassenheit aus – die Betroffenen fühlen sich gut und stark, alle Probleme verfliegen für eine Weile. Der Körper merkt sich dieses Gefühl und bringt es in einen Zusammenhang mit dem Suchtmittel oder dem süchtig machenden Verhalten. Wenn die Wirkung nachlässt, sind die alten Probleme wieder da. Geht es den Betroffenen schlecht, taucht automatisch der Gedanke an die „befreiende“ Wirkung der Sucht auf. Es fällt ihnen schwer, diesen Gedanken zu ignorieren oder etwas anderes zu finden, was ihnen aus der schlechten Situation helfen kann. Es ist wie ein Zwang für sie, die Sucht zu befriedigen – also zum Beispiel weiter zu trinken oder zu spielen –, weil sie sich nur dadurch wieder gut fühlen können. Das ist der Grund, warum Menschen mit Suchterkrankungen auch dann noch trinken oder spielen, wenn das bereits schlimme Folgen für sie hat. Der Gedanke an ein Leben ohne das Suchtmittel oder das süchtig machende Verhalten macht vielen Betroffenen zunächst Angst. Auch wenn sie selbst den Wunsch haben, nicht mehr süchtig zu sein, ist es sehr schwierig für sie, die ersten Schritte auf diesem Weg zu gehen.

Das Wichtigste ist: Sei ehrlich zu dir selbst. Hast du selbst die Vermutung, dass du die Kontrolle verlierst, du zu viel trinkst, spielst, kiffst oder ähnliches? Oder beobachtest du dieses Verhalten bei einer Freundin, einem Freund oder einem Familienmitglied? Dann sprich mit jemandem darüber! Es gibt viele Anlaufstellen, bei denen professionell ausgebildete Personen dir zuhören und helfen. Die Angebote sind kostenlos und du kannst anonym bleiben. Außerdem bieten viele Kliniken einen Suchtnotruf an, bei dem man jederzeit anrufen kann.
In größeren Städten gibt es auch spezielle Suchtberatungsstellen. Sie bieten viele Informationen zum Hilfsangebot in deiner Stadt, helfen dir dabei, Anträge zu stellen, die richtige Klinik zu finden oder hören erstmal einfach nur zu und beraten dich.

Das Suchthilfe-Netzwerk in Deutschland ist sehr gut ausgebaut und bietet viele Hilfsmöglichkeiten für Betroffene. Grundsätzlich empfiehlt sich der Schritt in eine Therapie. Diese kann ambulant, teilstationär oder stationär erfolgen. Wenn du mehr über das Thema Therapie erfahren möchtest, haben wir hier alles wichtige für dich zusammengefasst.

Suchterkrankungen sind alleine schwer zu bewältigen. Deshalb ist es wichtig, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen und über die eigenen Probleme und Erfahrungen zu sprechen. Selbsthilfegruppen bieten dabei eine große Unterstützung, denn hier finden Betroffene Verständnis für ihre Situation und können durch die Erfahrungen der anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen, mit der Suchterkrankung umzugehen. Auch für Angehörige von Menschen, die eine Suchterkrankung haben, gibt es Selbsthilfegruppen.

Du hast dich entschlossen, für dich selbst oder einen nahestehenden Menschen Hilfe zu suchen und fragst dich, wo du Unterstützung finden kannst. Vorab: Du solltest wissen, dass es viele unterschiedliche Anlaufstellen gibt und verschiedene Fachleute in Frage kommen. Wichtig ist es also, zuerst herauszufinden, welcher Weg der passende ist.

Eine gute erste Ansprechperson ist deswegen immer die Hausärztin oder der Hausarzt. Übrigens ist bei denen alles, was mit ihnen besprochen wird, gut aufgehoben: Sie dürfen und werden wegen der ärztlichen Schweigepflicht mit niemandem darüber reden, was man ihnen erzählt. Natürlich kann ein Familienmitglied, eine Freundin oder ein Freund mit zum Gespräch kommen.

Wie fühlt sich eine Suchterkrankung an?

Süchte gibt es in unterschiedlichen Ausprägungen, und sie beziehen sich entweder auf ein bestimmtes Mittel oder ein Verhalten. Sie alle haben gemeinsam, dass im Gehirn starke Glücks- und Belohnungsgefühle durch dieses Mittel oder Verhalten ausgelöst werden. Der sogenannte Belohnungseffekt verleitet dazu, die Sucht erneut zu befriedigen, also das Mittel erneut einzunehmen oder das Verhalten zu wiederholen. Der Wunsch nach Belohnung durch diese Sucht ist besonders dann groß, wenn es der betroffenen Person gerade nicht gut geht – zum Beispiel, wenn sie Sorgen oder Ängste hat. Viele Betroffene haben das Gefühl, die Kontrolle über die Sucht zu verlieren. Das heißt, sie können ihr Verhalten in Bezug auf ihre Sucht nicht mehr steuern, und sie wird für sie zu einer Art Zwang.

Folgende Beschwerden können auf eine Abhängigkeit hinweisen – besonders, wenn sie ständig da sind:

  • ein sehr starker Wunsch danach, Alkohol, Tabletten oder andere Drogen einzunehmen – auch wenn dieses Verhalten schädlich ist
  • dieser Wunsch kann sich auch auf ein bestimmtes Verhalten beziehen, wie Glücksspiel, Online-Shopping oder Computerspielen
  • keine Kontrolle mehr darüber, ob und wieviel Alkohol, Tabletten oder andere Drogen eingenommen werden oder wann sie eingenommen werden
  • es muss immer mehr konsumiert werden, um die gleiche Wirkung zu erzielen
  • körperliche Beschwerden wie Unruhe, Zittern oder Schmerzen, wenn die Sucht nicht befriedigt werden kann
  • die Gedanken kreisen ständig um die Sucht und es fällt sehr schwer, sich auf etwas Anderes zu konzentrieren
  • kein Interesse mehr an Dingen, die einem vorher Freude bereitet haben, wie Freundschaften oder Hobbies
  • Heimlichkeiten in Bezug auf den Konsum oder das Verhalten

Der andauernde Zustand in einer Sucht hat schädliche Folgen – aber Personen, die an einer Sucht erkrankt sind, können ihr Verhalten nicht steuern, obwohl ihnen diese Folgen bewusst sind.

Was ist ein Suchtmittel?

Ein Suchtmittel ist ein Stoff, der mit hoher Wahrscheinlichkeit abhängig macht. Es gibt legale Suchtmittel wie Alkohol, Medikamente oder Zigaretten, und illegale Suchtmittel wie Cannabis, Speed, Kokain, Ecstasy oder Heroin. Suchtmittel unterscheiden sich außerdem in ihrer Wirkung und darin, wie schädlich sie sind und wie schnell sie abhängig machen.

Was sind Verhaltenssüchte?

Verhaltenssüchte beziehen sich auf ein bestimmtes Verhalten, das nicht mehr kontrolliert werden kann und so viel Raum im Leben der Betroffenen einnimmt, dass es ihnen sehr schadet. Wie bei den Suchtmitteln gibt es auch bestimmte Verhaltensweisen, die eher süchtig machen als andere. Glücksspielsucht und Internetsucht sind weit verbreitete Verhaltenssüchte, ebenso wie Kaufsucht, Sexsucht oder Arbeitssucht. Sie alle haben gemeinsam, dass das Verhalten starke Glücks- und Belohnungsgefühle im Gehirn auslöst – zum Beispiel, wenn man sich etwas Schönes gekauft hat oder am Spielautomaten Geld gewonnen hat. Das ruft bei den Betroffenen den Drang hervor, dieses Verhalten immer öfter zu wiederholen. Dass wir Dinge tun, die uns ein gutes Gefühl geben, ist grundsätzlich toll. Bei einer Verhaltenssucht wird dieses Wiederholen aber zu einer Art Zwang.

Ein paar Beispiele:

Süchte gibt es in unterschiedlichen Ausprägungen, und sie beziehen sich entweder auf ein bestimmtes Mittel oder ein Verhalten. Sie alle haben gemeinsam, dass im Gehirn starke Glücks- und Belohnungsgefühle durch dieses Mittel oder Verhalten ausgelöst werden. Der sogenannte Belohnungseffekt verleitet dazu, die Sucht erneut zu befriedigen, also das Mittel erneut einzunehmen oder das Verhalten zu wiederholen. Der Wunsch nach Belohnung durch diese Sucht ist besonders dann groß, wenn es der betroffenen Person gerade nicht gut geht – zum Beispiel, wenn sie Sorgen oder Ängste hat. Viele Betroffene haben das Gefühl, die Kontrolle über die Sucht zu verlieren. Das heißt, sie können ihr Verhalten in Bezug auf ihre Sucht nicht mehr steuern, und sie wird für sie zu einer Art Zwang.

Folgende Beschwerden können auf eine Abhängigkeit hinweisen – besonders, wenn sie ständig da sind:

  • ein sehr starker Wunsch danach, Alkohol, Tabletten oder andere Drogen einzunehmen – auch wenn dieses Verhalten schädlich ist
  • dieser Wunsch kann sich auch auf ein bestimmtes Verhalten beziehen, wie Glücksspiel, Online-Shopping oder Computerspielen
  • keine Kontrolle mehr darüber, ob und wieviel Alkohol, Tabletten oder andere Drogen eingenommen werden oder wann sie eingenommen werden
  • es muss immer mehr konsumiert werden, um die gleiche Wirkung zu erzielen
  • körperliche Beschwerden wie Unruhe, Zittern oder Schmerzen, wenn die Sucht nicht befriedigt werden kann
  • die Gedanken kreisen ständig um die Sucht und es fällt sehr schwer, sich auf etwas Anderes zu konzentrieren
  • kein Interesse mehr an Dingen, die einem vorher Freude bereitet haben, wie Freundschaften oder Hobbies
  • Heimlichkeiten in Bezug auf den Konsum oder das Verhalten

Der andauernde Zustand in einer Sucht hat schädliche Folgen – aber Personen, die an einer Sucht erkrankt sind, können ihr Verhalten nicht steuern, obwohl ihnen diese Folgen bewusst sind.

Was ist ein Suchtmittel?

Ein Suchtmittel ist ein Stoff, der mit hoher Wahrscheinlichkeit abhängig macht. Es gibt legale Suchtmittel wie Alkohol, Medikamente oder Zigaretten, und illegale Suchtmittel wie Cannabis, Speed, Kokain, Ecstasy oder Heroin. Suchtmittel unterscheiden sich außerdem in ihrer Wirkung und darin, wie schädlich sie sind und wie schnell sie abhängig machen.

Was sind Verhaltenssüchte?

Verhaltenssüchte beziehen sich auf ein bestimmtes Verhalten, das nicht mehr kontrolliert werden kann und so viel Raum im Leben der Betroffenen einnimmt, dass es ihnen sehr schadet. Wie bei den Suchtmitteln gibt es auch bestimmte Verhaltensweisen, die eher süchtig machen als andere. Glücksspielsucht und Internetsucht sind weit verbreitete Verhaltenssüchte, ebenso wie Kaufsucht, Sexsucht oder Arbeitssucht. Sie alle haben gemeinsam, dass das Verhalten starke Glücks- und Belohnungsgefühle im Gehirn auslöst – zum Beispiel, wenn man sich etwas Schönes gekauft hat oder am Spielautomaten Geld gewonnen hat. Das ruft bei den Betroffenen den Drang hervor, dieses Verhalten immer öfter zu wiederholen. Dass wir Dinge tun, die uns ein gutes Gefühl geben, ist grundsätzlich toll. Bei einer Verhaltenssucht wird dieses Wiederholen aber zu einer Art Zwang.

Ein paar Beispiele:

 

Glücksspielsucht

Glücksspielsucht ist eine Krankheit, bei der die Betroffenen hohe Mengen an Geld verspielen – an Automaten in Spielotheken, in Online-Casinos, bei Online-Wetten oder in Wettbüros. Erst machen diese Spiele Spaß und lösen Glücksgefühle aus, aber dann wird der Weg in die Spielothek schnell zum Zwang: Betroffene werden unruhig und reizbar, wenn sie nicht spielen können. Sie spielen mit immer höheren Einsätzen, um Verluste auszugleichen, und spielen auch dann weiter, wenn sie ihr gesetztes Limit erreicht haben. Das hat sehr oft vor allem finanzielle Folgen im Leben der Betroffenen: Sie haben kein Geld mehr für Rechnungen, Reparaturen im Haushalt, für Essen, Strom oder die Miete. Oft verschulden Betroffene sich im Freundes- und Bekanntenkreis oder nehmen teure Kredite auf, um weiter spielen zu können. Gleichzeitig verlieren sie Beziehungen zu Menschen, die ihnen wichtig sind. Das kann daran liegen, dass die Betroffenen das Vertrauen der Menschen in ihrem Umfeld verlieren, oder auch daran, dass sie sich selbst aus ihrem gewohnten Umfeld zurück ziehen.

 

Wichtige Anzeichen für eine Spielsucht sind:

 

Starkes Verlangen: Bei Spielsüchtigen wird das Spielen zum wichtigsten Lebensinhalt. Das Denken und Handeln kreist immer mehr um die Fragen: „Wann kann ich wieder spielen? Ist genug Geld da, um Spielen zu können?“.

 

Kontrollverlust: Spielsüchtige können ihr Verhalten in Bezug auf das Spielen nicht mehr steuern. Sie spielen einfach weiter, solange es geht – auch bei großen Verlusten oder bis kein Geld mehr da ist. Das macht eine Spielsucht so gefährlich, denn daraus können hohe Verschuldungen entstehen.

 

Toleranzentwicklung: Bei vielen Spielsüchtigen stehen am Anfang große Gewinne, die einen großen Reiz ausüben und das Gefühl vermitteln, dass es immer so weiter geht. Das Gegenteil ist aber der Fall: Das Glück lässt schnell nach, und um verlorene Summen wieder zu bekommen, muss man weiter spielen. Das Glücksgefühl vom Anfang kommt erst dann wieder hoch, wenn höhere Summen gewonnen werden – schließlich müssen die Verluste wieder eingeholt werden.

 

Entzugssymptome: Wie bei anderen Süchten auch fühlen sich Spielsüchtige nervös, unruhig oder gereizt, wenn sie nicht spielen können.

 

Vernachlässigen von Freundschaften und Hobbies: Der Spieldruck führt dazu, dass Betroffene viel Zeit in Spielotheken oder mit dem Spielen verbringen. Auch die Geldbeschaffung, zum Beispiel durch den Verkauf von Einrichtungsgegenständen, nimmt zunehmend Zeit in Anspruch. Freundschaften und Hobbies geraten in den Hintergrund, auch, weil niemand etwas von dem schädlichen Verhalten mitbekommen soll.

 

Weiterspielen trotz schädlicher Folgen: Süchtige nehmen die schädlichen Folgen ihres Verhaltens oft sehr lange in Kauf. Der Drang zu spielen ist so stark, das auch hohe Verschuldungen, der Verlust von Freundschaften oder Probleme im Beruf daran nichts ändern.

 

Folgende Fragen können dir helfen zu erkennen, ob du bereits auf dem Weg zu einer Spielsucht bist:

  • Verspielst du mehr Geld, als du eigentlich möchtest?
  • Musst du auf andere wichtige Dinge – wie Essen, Kleidung oder Hobbies – verzichten, weil du dein Geld beim Spielen verlierst?
  • Verschuldest du dich bei deiner Familie, Freundinnen oder Freunden, um weiter spielen zu können?
  • Ist es dir unangenehm, darüber zu reden, wie viel oder wie oft du spielst?

 

Wenn du das Gefühl hast, von einer Spielsucht gefährdet zu sein, solltest du dir Hilfe und Unterstützung holen. Freundinnen, Freunde und die Familie können eine große Unterstützung sein, aber wenn du dich erstmal anonym austauschen oder professionelle Hilfe bekommen möchtest, gibt es viele Anlaufstellen, an die du dich wenden kannst. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hat hier  einige aufgelistet und bietet auch eine Telefonhotline an.

Alkoholsucht - wenn Alkohol dein Leben bestimmt

Neben Tabak- ist die Alkoholsucht die in Deutschland am weitesten verbreitete Suchterkrankung. Es gibt unterschiedliche Formen und Entwicklungsstufen der Alkoholsucht. Medizinisch wird zwischen Alkohol-Missbrauch und Alkohol-Abhängigkeit unterschieden, wobei die Übergänge fließend sind.
Von Alkoholmissbrauch spricht man dann, wenn der Alkohol bereits eine Funktion im Leben der Betroffenen übernimmt, wie sich zu entspannen oder sich zu belohnen. Wird diese Funktion für längere Zeit regelmäßig benutzt, kann es zur Abhängigkeit kommen. Dieser Prozess passiert oft unbemerkt, sodass weder die betroffene Person noch ihre Freundinnen, Freunde oder die Familie den Beginn einer Alkoholsucht bemerken. Deswegen ist es wichtig, auf sich und nahestehende Personen zu achten und erste Anzeichen ernst zu nehmen.

 

Wichtige Anzeichen für eine Alkoholsucht sind:

 

Starkes Verlangen: Sehr charakteristisch ist ein starkes Verlangen nach Alkohol. Das Verlangen wird umso stärker, je mehr die Betroffenen versuchen, nicht zu trinken. Frag dich selbst: Suchst du dir zunehmend Gelegenheiten, um Alkohol zu trinken?

 

Kontrollverlust: Betroffene haben keine Kontrolle mehr über ihr Trinkverhalten oder die Menge ihres Konsums. Während gesunde Menschen nach einem Glas wieder aufhören können, ist es bei Alkoholsüchtigen so, als würde ein Schalter in ihrem Kopf umgelegt werden, der dazu führt, dass sie immer weiter trinken, auch wenn sie beispielsweise am nächsten Tag früh aufstehen müssen oder einen wichtigen Termin haben.

 

Toleranzentwicklung: Betroffene müssen immer mehr Alkohol trinken, um die gleiche Wirkung zu erzielen. Das liegt daran, dass ihr Körper sich bereits an die Mengen gewöhnt hat. Menschen mit Suchterkrankung vertragen dann oft sehr viel mehr als nicht süchtige Menschen.

 

Entzugssymptome: Entzugssymptome wie Zittern, Schwitzen, Schlafstörungen, Angst und depressive Verstimmungen weisen bereits sehr stark auf eine Abhängigkeit hin. Sie zeigen an, dass Körper und Geist ohne den Alkohol nicht mehr richtig funktionieren, und verschwinden in der Regel, wenn wieder neuer Alkohol getrunken wird.

 

Vernachlässigen von Freundschaften und Hobbies: Da der Alkohol einen sehr großen Platz im Leben der Betroffenen einnimmt, rücken andere Interessen und auch Freundinnen, Freunde oder die Familie immer weiter in den Hintergrund. Auch Heimlichkeiten spielen hierbei eine große Rolle, denn viele Betroffene ziehen sich aus dem sozialen Leben zurück, damit niemand merkt, wie viel oder wie oft sie trinken.

 

Andauernder Konsum trotz schädlicher Folgen: Wer süchtig ist, nimmt die schädlichen Folgen seines Trinkens in Kauf. Das können körperliche Beschwerden sein – wie der Kater am nächsten Tag -, aber auch das Verpassen wichtiger Termine, schlechte Leistungen bei der Arbeit oder Probleme mit Freundinnen, Freunden und in der Familie aufgrund des Alkoholkonsums. Auf lange Sicht kann eine Alkoholsucht gravierende körperliche Folgen haben, zum Beispiel Erkrankungen der Leber, Entzündungen der Bauchspeicheldrüse oder der Magenschleimhaut.

 

Folgende Fragen können dir helfen zu erkennen, ob dein Umgang mit Alkohol bereits ungesund ist:

  • Trinkst du mehr, als du dir eigentlich vorgenommen hast?
  • Wirst du unruhig bei dem Gedanken, nicht trinken zu können?
  • Hast du manchmal Gedächtnislücken, weil du zu viel getrunken hast?

 

Wenn du diese Fragen mit Ja beantwortest, solltest du dir Hilfe holen und mit jemanden darüber sprechen. In frühen Stadien ist es noch einfacher, eine Suchterkrankung wieder in den Griff zu bekommen. Vertraue dich einem Familienmitglied, einer Freundin oder einem Freund an. Wenn du lieber mit jemandem sprechen möchtest, den du nicht kennst, kannst du jederzeit kostenlos und anonym die Telefonseelsorge anrufen, und auch das Deutsche Rote Kreuz nennt hier viele Kontaktmöglichkeiten für Unterstützung bei Suchterkrankungen. Wichtig ist, dass du ehrlich zu dir selbst bist und dich jemandem anvertraust.

Internetsucht - immer online

Wir leben im digitalen Zeitalter, sind ständig online, posten, streamen, liken, spielen. Bei manchen wird die digitale Welt aber zur Sucht: Sie verlieren die Kontrolle darüber, wie viel Zeit sie in sozialen Medien wie Facebook oder Instagram verbringen oder wie viel Platz im Alltag die Beschäftigung mit dem Computer oder Handy einnimmt. Auch hier wird das Belohnungssystem im Gehirn aktiviert: Wenn andere einen Post liken, teilen oder kommentieren, oder wenn wir erfolgreich in einem Computerspiel sind, schüttet unser Gehirn Glücksgefühle aus. Das weckt den Drang, das Verhalten zu wiederholen oder noch zu steigern, bis wir mehr in der digitalen als in der realen Welt leben. Problematisch wird es dann, wenn unsere Online-Aktivitäten für uns zum Ersatz für das richtige Leben werden, wenn wir wichtige Bedürfnisse – wie Anerkennung zu erfahren oder beliebt und erfolgreich zu sein – nur online ausleben oder negative Gefühle in der echten Welt dadurch verdrängen.

 

Wichtige Anzeichen für eine Internetsucht sind:

 

Ständiges Verlangen: Wer online-süchtig ist, verspürt ständig den Drang, online zu sein und seine Netzwerke auf neue Nachrichten zu prüfen. Betroffene checken ihre Apps und Messenger mehrmals stündlich und sogar dann, wenn schon klar ist, dass keine neuen Nachrichten eingegangen sind.

 

Kontrollverlust: Betroffene verlieren die Kontrolle darüber, wie oft und wie lange sie online sind oder am Computer spielen. Aus einer Stunde kann schnell eine Nacht werden. Sie werden unruhig bei dem Gedanken, keinen Zugang zu ihrem Handy, Computer oder sozialen Netzwerken haben.

 

Toleranzentwicklung: Damit die Sucht befriedigt wird, muss auch bei der Computersucht oft immer mehr konsumiert werden. Das kann bedeuten, dass die Sucht immer mehr Zeit in Anspruch nimmt, aber auch, dass die Ausprägung immer stärker wird – Spiele werden wichtiger als andere Dinge, die Frustration bei nicht ausreichenden Reaktionen auf einen Post wird größer oder die Aktivitäten im Internet werden extremer.

 

Entzugssymptome: Auch bei Online-Sucht gibt es Entzugssymptome: Dazu gehören insbesondere Unruhe und Gereiztheit, aber auch körperliche Symptome wie Zittern oder Schwitzen.

 

Vernachlässigen von Freundschaften und Hobbies: Das Spielen am Computer oder die Aktivitäten in sozialen Netzwerken nehmen einen sehr großen Platz im Leben der Betroffenen ein. Interessen im echten Leben und auch Freundschaften oder Familie rücken dadurch immer weiter in den Hintergrund. Besonders bei der Computerspielsucht findet ein Rückzug aus dem sozialen Leben statt. Das Tückische an sozialen Netzwerken ist, dass diese immer und überall genutzt werden können, also auch im Beisein von Freundinnen und Freunden.

 

Aufrechterhalten des Verhaltens trotz schädlicher Folgen: Betroffene merken oft selbst, dass ihre Computersucht negative Folgen auf ihr normales Leben hat, kommen aber trotzdem nicht von selbst aus ihrer Sucht heraus. Vielleicht haben sie auch schon Freundinnen oder Freunde verärgert und wurden von ihnen darauf hingewiesen, dass sie zu viel am Handy oder vor dem Computer hängen. Wie bei anderen Suchterkrankungen auch ist es aber meistens nicht möglich, ohne professionelle Hilfe und die Unterstützung von der Familie oder Freundinnen und Freunden die Sucht in den Griff zu bekommen.

 

Wenn du dir Sorgen um dein online-Verhalten oder das einer nahestehenden Person machst, kannst du dich an eine der vielen Hilfsangebote wenden – auch anonym, wenn dir das lieber ist. Ob du erstmal mit einer Freundin, einem Freund, oder einem Familienmitglied darüber sprechen möchtest, dein online-Verhalten besser verstehen, oder erstmal selbst versuchen möchtest, weniger online zu sein: Die Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung hat hier viele Tipps dafür zusammengestellt, zeigt Anlaufstellen in deiner Nähe und bietet selbst eine Beratung an.

 

Auch, wenn sich eine Internetsucht vielleicht nicht wie eine „echte“ Sucht anfühlt, hat sie sehr großen Einfluss auf das Leben einer betroffenen Person und auf ihren Freundes- und Familienkreis. Beobachte deswegen deine eigene online-Nutzung und die deiner Freundinnen und Freunde, und zögere nicht, darüber zu sprechen oder Unterstützung zu suchen, wenn dir etwas Sorgen bereitet.

Woher kommt eine Suchterkrankung?

Sucht ist eine Erkrankung im Gehirn, bei der psychische, soziale und biologische Einflüsse zusammenspielen. Oft gibt es Probleme im Leben der Betroffenen, sie kriegen zum Beispiel wenig Halt von der Familie, haben große Sorgen und Ängste um die Zukunft oder müssen den Verlust von geliebten Menschen verarbeiten. Andere psychische Erkrankungen wie Depressionen, eine Borderline-Erkrankung oder Zwangsstörungen können eine Suchterkrankung zusätzlich fördern. Gene und Vererbung spielen ebenfalls eine Rolle: Die Kinder suchtkranker Eltern sind anfälliger dafür, ebenfalls eine Suchterkrankung zu bekommen.

Wie bei jeder psychischen Erkrankung können Betroffene einer Suchterkrankung nichts dafür, dass sie erkrankt sind. Viele Menschen sind der Meinung, dass Menschen mit Suchterkrankungen keine Disziplin hätten oder selbst Schuld an ihrer Erkrankung seien – das stimmt aber nicht! Jede und jeder von uns kann eine Sucht entwickeln, und deswegen ist es wichtig, dass wir anfangen, offen darüber zu sprechen, wenn es uns nicht gut geht, und dass wir aufmerksam und respektvoll auf die Menschen in unserem Umfeld zugehen, um die wir uns Sorgen machen.

Was passiert bei einer Suchterkrankung?

Suchterkrankungen sind sehr vielfältig und entstehen individuell. Warum es zum Beginn einer Suchterkrankung kommt, ist also von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Suchterkrankungen basieren aber auf dem gleichen Prozess: Das Gehirn lernt, dass das Suchtmittel oder das Verhalten gut tut, bis sich Betroffene ohne diese nicht mehr gut fühlen können. Es entsteht eine Art Zwang, die Sucht aufrechtzuerhalten.

Die Befriedigung der Sucht löst in der Regel positive Gefühle wie Entspannung, Freude und Ausgelassenheit aus – die Betroffenen fühlen sich gut und stark, alle Probleme verfliegen für eine Weile. Der Körper merkt sich dieses Gefühl und bringt es in einen Zusammenhang mit dem Suchtmittel oder dem süchtig machenden Verhalten. Wenn die Wirkung nachlässt, sind die alten Probleme wieder da. Geht es den Betroffenen schlecht, taucht automatisch der Gedanke an die „befreiende“ Wirkung der Sucht auf. Es fällt ihnen schwer, diesen Gedanken zu ignorieren oder etwas anderes zu finden, was ihnen aus der schlechten Situation helfen kann. Es ist wie ein Zwang für sie, die Sucht zu befriedigen – also zum Beispiel weiter zu trinken oder zu spielen –, weil sie sich nur dadurch wieder gut fühlen können. Das ist der Grund, warum Menschen mit Suchterkrankungen auch dann noch trinken oder spielen, wenn das bereits schlimme Folgen für sie hat. Der Gedanke an ein Leben ohne das Suchtmittel oder das süchtig machende Verhalten macht vielen Betroffenen zunächst Angst. Auch wenn sie selbst den Wunsch haben, nicht mehr süchtig zu sein, ist es sehr schwierig für sie, die ersten Schritte auf diesem Weg zu gehen.

Hilfe bei einer Suchterkankung

Das Wichtigste ist: Sei ehrlich zu dir selbst. Hast du selbst die Vermutung, dass du die Kontrolle verlierst, du zu viel trinkst, spielst, kiffst oder ähnliches? Oder beobachtest du dieses Verhalten bei einer Freundin, einem Freund oder einem Familienmitglied? Dann sprich mit jemandem darüber! Es gibt viele Anlaufstellen, bei denen professionell ausgebildete Personen dir zuhören und helfen. Die Angebote sind kostenlos und du kannst anonym bleiben. Außerdem bieten viele Kliniken einen Suchtnotruf an, bei dem man jederzeit anrufen kann.
In größeren Städten gibt es auch spezielle Suchtberatungsstellen. Sie bieten viele Informationen zum Hilfsangebot in deiner Stadt, helfen dir dabei, Anträge zu stellen, die richtige Klinik zu finden oder hören erstmal einfach nur zu und beraten dich.

Das Suchthilfe-Netzwerk in Deutschland ist sehr gut ausgebaut und bietet viele Hilfsmöglichkeiten für Betroffene. Grundsätzlich empfiehlt sich der Schritt in eine Therapie. Diese kann ambulant, teilstationär oder stationär erfolgen. Wenn du mehr über das Thema Therapie erfahren möchtest, haben wir hier alles wichtige für dich zusammengefasst.

Suchterkrankungen sind alleine schwer zu bewältigen. Deshalb ist es wichtig, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen und über die eigenen Probleme und Erfahrungen zu sprechen. Selbsthilfegruppen bieten dabei eine große Unterstützung, denn hier finden Betroffene Verständnis für ihre Situation und können durch die Erfahrungen der anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen, mit der Suchterkrankung umzugehen. Auch für Angehörige von Menschen, die eine Suchterkrankung haben, gibt es Selbsthilfegruppen.

Wenn kann ich ansprechen?

Du hast dich entschlossen, für dich selbst oder einen nahestehenden Menschen Hilfe zu suchen und fragst dich, wo du Unterstützung finden kannst. Vorab: Du solltest wissen, dass es viele unterschiedliche Anlaufstellen gibt und verschiedene Fachleute in Frage kommen. Wichtig ist es also, zuerst herauszufinden, welcher Weg der passende ist.

Eine gute erste Ansprechperson ist deswegen immer die Hausärztin oder der Hausarzt. Übrigens ist bei denen alles, was mit ihnen besprochen wird, gut aufgehoben: Sie dürfen und werden wegen der ärztlichen Schweigepflicht mit niemandem darüber reden, was man ihnen erzählt. Natürlich kann ein Familienmitglied, eine Freundin oder ein Freund mit zum Gespräch kommen.

Essstörungen

Es gibt viele verschiedene Arten von Essstörungen. Aber alle Essstörungen haben zwei Sachen gemeinsam: Der Umgang mit Essen ist ebenso gestört wie die Wahrnehmung des eigenen Körpers. Die Gedanken von Betroffenen kreisen sehr häufig um ihren Körper und ihre Figur. Viele von ihnen fühlen sich nicht wohl mit ihrem Aussehen oder finden sich sogar hässlich. Doch auch das Thema „Essen“ steht fast immer im Mittelpunkt. Betroffene schränken ihr Essverhalten übermäßig stark ein, kontrollieren es dauerhaft oder verlieren die Kontrolle darüber.

Die häufigsten Essstörungen sind:

Es gibt viele verschiedene Arten von Essstörungen. Aber alle Essstörungen haben zwei Sachen gemeinsam: Der Umgang mit Essen ist ebenso gestört wie die Wahrnehmung des eigenen Körpers. Die Gedanken von Betroffenen kreisen sehr häufig um ihren Körper und ihre Figur. Viele von ihnen fühlen sich nicht wohl mit ihrem Aussehen oder finden sich sogar hässlich. Doch auch das Thema „Essen“ steht fast immer im Mittelpunkt. Betroffene schränken ihr Essverhalten übermäßig stark ein, kontrollieren es dauerhaft oder verlieren die Kontrolle darüber.

Die häufigsten Essstörungen sind:

Anorexia nervosa (Magersucht)

Diese Essstörung zeichnet sich vor allem durch eine stark verringerte Essensaufnahme aus. Betroffene haben das Ziel, ihr Gewicht zu reduzieren oder zumindest nicht an Gewicht zuzulegen. Sie beschäftigen sich intensiv mit ihrer Ernährung, entwerfen eigene Diätvorschriften und vermeiden Lebensmittel mit vielen Kalorien, Kohlenhydraten oder Fett. Oft treiben sie auch extrem viel oder intensiv Sport, um dadurch zusätzlich dem vermeintlichen Körperideal näher zu kommen. Weil dieses Verhalten oft – zumindest für kurze Zeit – zu „Erfolg“ führt und schnell Gewicht verloren wird, behalten die betroffenen Personen dieses Verhalten bei. Eine gestörte Wahrnehmung des eigenen Körpers bei den Betroffenen führt dazu, dass sie nicht erkennen, wie viel sie abnehmen und dass dieser Gewichtsverlust nicht mehr gesund ist – selbst, wenn sie bereits untergewichtig sind. Dass sie ihrem idealen Körperbild näher kommen, gibt Betroffenen oft ein Gefühl von Stolz. Dieses Verhalten wird dann oft zu einem Ritual für sie, gleichzeitig entwickeln sie einen starken Kontrollzwang oder Perfektionismus, bei dem sich alles um das Thema „Essen“ und/oder „Sport“ dreht. Wieder an Gewicht zuzunehmen würde für sie bedeuten, dass ihr Plan gescheitert wäre und sie versagt hätten. Deswegen haben Betroffene meistens große Angst davor wieder zuzunehmen.

 

Der starke Gewichtsverlust ist sehr gefährlich für unseren Körper und kann zu bleibenden Schäden führen. Diese Gefahr blenden viele Betroffene aus, genauso wie die Tatsache, dass sie an einer Essstörung erkrankt sind. Auch, wenn man ihnen die Risiken ihres Verhaltens erklärt, halten viele Betroffene daran fest.

Bulimia nervosa (Bulimie)

Auch bei dieser Essstörung zielen Betroffene darauf ab, möglichst wenig Kalorien zu sich zu nehmen und so eine Gewichtszunahme zu vermeiden. Das Essverhalten und die Wahrnehmung des eigenen Körpers ist ähnlich wie bei der Magersucht: Es werden bevorzugt Lebensmittel mit wenigen Kalorien, Kohlenhydraten und Fett gegessen. Betroffene von Bulimia nervosa können diese Ernährung aber nicht aufrechterhalten und es kommt zu regelmäßig auftretenden Essattacken – auch „Fressanfälle“ genannt –, bei denen sie ein Vielfaches der üblichen Menge innerhalb kurzer Zeit essen. Damit sie nicht an Gewicht zunehmen, nutzen Betroffene im Anschluss an die Essattacke häufig Medikamente wie Abführ- oder Brechmittel oder verursachen bei sich selbst Erbrechen, damit die aufgenommene Nahrung unverarbeitet den Körper verlassen kann. Dadurch sollen außerdem die entstehenden Schuldgefühle aufgehalten werden, die Betroffene empfinden, wenn sie sich nicht an ihre Diätvorstellungen halten. Deswegen wird diese Essstörung auch Ess-Brecht-Sucht genannt. Manchmal entwickelt sich eine Ess-Brech-Sucht aus einer vorherigen Erkrankung an Magersucht, sie kann sich aber auch von Beginn an ohne die Symptome einer Magersucht entwickeln.

 

In der Regel finden diese Essattacken heimlich statt, damit sie von keiner außenstehenden Person bemerkt werden. Die Betroffenen spüren nämlich häufig eine große Scham und nehmen sich vor, den Essattacken nicht nachzugeben – können allerdings nicht verhindern, dass sie immer wieder vorkommen. Deswegen passiert es oft, dass Angehörige lange nichts davon bemerken, dass eine Freundin, ein Freund oder ein Familienmitglied an Bulimie erkrankt ist.

Binge-Eating

Betroffene Personen führen ihrem Körper übermäßig viel Essen und damit Kalorien zu, was zu teilweise starkem Übergewicht führt. Aber auch die Organe des Körpers können unter diesem übermäßigen Essen leiden und krank werden. Man spricht von einer Binge-Eating-Störung, wenn die Ess-Anfälle – bei denen innerhalb kurzer Zeit deutlich zu viel gegessen wird – mindestens ein Mal in der Woche stattfinden, und das mindestens drei Monate lang. Oft haben Betroffene das Gefühl die Kontrolle zu verlieren und leiden stark unter dem Übergewicht, das mit längerer Dauer der Essstörung immer stärker wird. Das angewöhnte Essverhalten kann nicht einfach abgelegt werden, wofür die betroffenen Personen nichts können, da es sich um eine Ess-Sucht handelt. Besonders übergewichtigen Menschen wird oft vermittelt, dass sie keine Disziplin hätten oder selbst schuld an ihrer Situation seien – was aber nicht stimmt! Durch den Druck von außen und den Druck, den sich die Betroffenen selbst machen, erscheint es für sie als einzige Möglichkeit, dass sie durch Hungern abnehmen müssen, was die Essstörung nur verschlimmert. Dieser Druck führt außerdem dazu, dass sich betroffene Personen oft schämen und sich nicht trauen, mit jemandem über das gestörte Essverhalten zu sprechen. Ohne professionelle Hilfe und die Unterstützung von Freundinnen, Freunden und der Familie ist es allerdings nur schwer möglich, aus diesem Essverhalten auszubrechen.

Die Entstehung einer Essstörung kann viele Gründe haben, meistens wirken bei den Betroffenen aber mehrere Ursachen zusammen, die zu der Erkrankung führen. Man kann die Erkrankung also nicht immer auf einen bestimmten Grund oder ein Ereignis zurückführen. Oft beginnt eine Essstörung damit, dass wir einem bestimmten Schönheitsideal entsprechen wollen – was meistens damit zu tun hat, schlank zu sein. Besonders junge Menschen orientieren sich häufig an Menschen aus Social Media oder anderen Medien, die sie bewundern und deren Lebensstil sie tagtäglich gezeigt bekommen. Die Fotos, die diese Medienpersönlichkeiten zeigen, sind stark bearbeitet oder inszeniert und entsprechen meist nicht der Realität – trotzdem lösen sie einen Drang in uns aus, uns mit ihnen zu vergleichen und ihrem Aussehen nachzueifern. Wir wollen uns selbst optimieren, um so zu sein wie die Leute, die wir bewundern – und dadurch kommt es oft dazu, dass wir abnehmen wollen und eine Diät beginnen.

Ein weiterer Auslöser kann auch der Verlust von Kontrolle in anderen Lebensbereichen sein. Betroffene haben dann das Gefühl, allem ausgeliefert zu sein und den Halt zu verlieren. Die Nahrungsaufnahme ist aber weiterhin etwas, das sie bewusst kontrollieren und steuern können – auch wenn sie in anderen Bereichen keine Kontrolle mehr haben.

Wie bei anderen Erkrankungen auch, können bei Essstörungen biologische oder genetische Ursachen eine Rolle bei der Entstehung der Erkrankung spielen. Darüber hinaus gibt es noch viele weitere individuelle Aspekte, die die Entstehung beeinflussen können. Dazu gehören zum Beispiel Probleme innerhalb der Familie oder im Freundeskreis oder ein Erlebnis, das uns überfordert. Oft ist es auch der Leistungsdruck, der uns das Gefühl gibt, uns ständig optimieren zu müssen – auch unseren Körper. Wenn wir dann ein falsches Bild von einem „optimalen“ Körper haben, kann aus dem Optimierungswunsch schnell eine Essstörung werden.

Viele Essstörungen fangen klein an. Zum Beispiel beginnen viele Betroffene mit einer normalen Diät, um ihr Gewicht zu reduzieren. Wenn sie erste Erfolge haben – also Gewicht verlieren –, setzt auch ein Belohnungsgefühl ein. Also merken sie sich: Eine Diät führt zu Erfolg. Dieser Erfolg motiviert sie dazu, weiterzumachen, um noch mehr Erfolg zu haben. Mit der Zeit werden die Maßnahmen meist extremer: Die Menge an Essen wird deutlich reduziert und zusätzlich beginnen viele Betroffene, Sport zu treiben, um den Effekt der Gewichtsabnahme zu verstärken. Schließlich gewöhnen sie sich an das neu erlernte Essverhalten und die neue Wahrnehmung des eigenen Körpers und können diese Verhaltensmuster nicht mehr ablegen.
Bei einer Binge-Eating-Störung haben Betroffene oft kein Gefühl mehr dafür, wann sie satt sind. Die Gefühle schwanken dann zwischen Glücksgefühlen darüber, dass das Essen als Belohnung guttut, und Schamgefühlen darüber, dass sie zu viel gegessen haben. Je länger die Erkrankung anhält, desto stärker verspüren Betroffene den Wunsch, mit dem übermäßigen Essen aufzuhören – was aber meistens nicht möglich ist. Personen, die an einer Binge-Eating-Störung erkrankt sind, ziehen sich oft immer weiter zurück, unternehmen weniger und treffen sich weniger mit den Menschen, die ihnen wichtig sind. Das führt dazu, dass Betroffene mehr Zeit alleine sind und dadurch die Ess-Anfälle immer häufiger vorkommen.

Essstörungen können – wenn sie lange andauern – auch schwere Folgen für den Körper und die Psyche haben.
Eine Unterernährung führt zu Muskelschwund, Schwächeanfällen, brüchigen Knochen und im schlimmsten Fall sogar zum Tod. Wiederholtes Erbrechen kann die Speiseröhre und die Zähne schädigen. Außerdem wird in beiden Fällen das Immunsystem geschwächt, weil der Körper nicht mehr genug Nährstoffe aufnehmen kann. 
Übergewicht – das durch eine Binge-Eating-Störung oft verursacht wird – kann zu Problemen mit dem Herz oder dem Kreislauf führen. Außerdem kann länger anhaltendes Übergewicht zu Diabetes, zu Problemen mit den Knochen und den Gelenken sowie zu starker Müdigkeit führen.
Häufig führen Essstörungen dazu, dass sich Betroffene von ihren Freundinnen, Freunden und anderen sozialen Kontakten zurückziehen. Sie vernachlässigen auch die Hobbies und Interessen, die ihnen vorher wichtig waren. Betroffene können darüber hinaus weitere psychische Erkrankungen entwickeln – wie beispielsweise Depressionen, Angststörungen oder Zwangsstörungen –, die sie nochmal zusätzlich beeinträchtigen und belasten.

Essstörungen sind ernstzunehmende Erkrankungen der Psyche, die behandelt werden können und müssen. Für Außenstehende, Freundinnen und Freunde oder die Familie sind Essstörungen aber schwierig zu erkennen und oft nicht von „normalen“ Diäten zu unterscheiden.

Die häufigste Art einer Behandlung ist die Psychotherapie. Diese zielt darauf ab, wieder ein gesundes Essverhalten zu erlernen und auch beizubehalten. Doch auch die Gründe für das gestörte Essverhalten sollen behandelt werden, und manchmal wird hierzu auch das soziale Umfeld oder die Familie einbezogen. Eine solche Therapie kann in einer Klinik (stationär), Tagesklinik (teilstationär) oder im häuslichen Umfeld mit regelmäßigen Behandlungsterminen (ambulant) durchgeführt werden. Allerdings ist es oft am besten, wenn Essstörungen während eines Klinikaufenthalts, also stationär behandelt werden. Das hängt damit zusammen, dass hier das antrainierte, ungesunde Essverhalten am besten angegangen werden kann – Betroffenen fällt es nämlich oft sehr schwer, sich von selbst davon loszulösen. In der Klinik wird zum Beispiel bei der Magersucht langsam, aber kontrolliert darauf geachtet, dass die nötigen Kalorien zu sich genommen werden, damit annähernd ein Normalgewicht und damit mehr Lebensqualität erreicht werden kann. Auch Medikamente können zur Unterstützung der Therapie eingesetzt werden und zum Beispiel dazu beigetragen, dass „extreme“ sportliche Aktivitäten – durch die der Drang verspürt wird, immer weiter und mehr zu leisten – etwas ruhiger angegangen werden und nicht mehr so, dass sich die betroffene Person damit selbst schadet.

Du hast dich entschlossen, für dich selbst oder einen nahestehenden Menschen Hilfe zu suchen und fragst dich, wo du Unterstützung finden kannst. Vorab: Du solltest wissen, dass es viele unterschiedliche Anlaufstellen gibt und verschiedene Fachleute in Frage kommen. Wichtig ist es also, zuerst herauszufinden, welcher Weg der passende ist.

Eine gute erste Ansprechperson ist deswegen immer die Hausärztin oder der Hausarzt. Übrigens ist bei denen alles, was mit ihnen besprochen wird, gut aufgehoben: Sie dürfen und werden wegen der ärztlichen Schweigepflicht mit niemandem darüber reden, was man ihnen erzählt. Natürlich kann ein Familienmitglied, eine Freundin oder ein Freund mit zum Gespräch kommen.

Wie fühlt sich eine Essstörung an?

Es gibt viele verschiedene Arten von Essstörungen. Aber alle Essstörungen haben zwei Sachen gemeinsam: Der Umgang mit Essen ist ebenso gestört wie die Wahrnehmung des eigenen Körpers. Die Gedanken von Betroffenen kreisen sehr häufig um ihren Körper und ihre Figur. Viele von ihnen fühlen sich nicht wohl mit ihrem Aussehen oder finden sich sogar hässlich. Doch auch das Thema „Essen“ steht fast immer im Mittelpunkt. Betroffene schränken ihr Essverhalten übermäßig stark ein, kontrollieren es dauerhaft oder verlieren die Kontrolle darüber.

Die häufigsten Essstörungen sind:

Es gibt viele verschiedene Arten von Essstörungen. Aber alle Essstörungen haben zwei Sachen gemeinsam: Der Umgang mit Essen ist ebenso gestört wie die Wahrnehmung des eigenen Körpers. Die Gedanken von Betroffenen kreisen sehr häufig um ihren Körper und ihre Figur. Viele von ihnen fühlen sich nicht wohl mit ihrem Aussehen oder finden sich sogar hässlich. Doch auch das Thema „Essen“ steht fast immer im Mittelpunkt. Betroffene schränken ihr Essverhalten übermäßig stark ein, kontrollieren es dauerhaft oder verlieren die Kontrolle darüber.

Die häufigsten Essstörungen sind:

Anorexia nervosa (Magersucht)

Diese Essstörung zeichnet sich vor allem durch eine stark verringerte Essensaufnahme aus. Betroffene haben das Ziel, ihr Gewicht zu reduzieren oder zumindest nicht an Gewicht zuzulegen. Sie beschäftigen sich intensiv mit ihrer Ernährung, entwerfen eigene Diätvorschriften und vermeiden Lebensmittel mit vielen Kalorien, Kohlenhydraten oder Fett. Oft treiben sie auch extrem viel oder intensiv Sport, um dadurch zusätzlich dem vermeintlichen Körperideal näher zu kommen. Weil dieses Verhalten oft – zumindest für kurze Zeit – zu „Erfolg“ führt und schnell Gewicht verloren wird, behalten die betroffenen Personen dieses Verhalten bei. Eine gestörte Wahrnehmung des eigenen Körpers bei den Betroffenen führt dazu, dass sie nicht erkennen, wie viel sie abnehmen und dass dieser Gewichtsverlust nicht mehr gesund ist – selbst, wenn sie bereits untergewichtig sind. Dass sie ihrem idealen Körperbild näher kommen, gibt Betroffenen oft ein Gefühl von Stolz. Dieses Verhalten wird dann oft zu einem Ritual für sie, gleichzeitig entwickeln sie einen starken Kontrollzwang oder Perfektionismus, bei dem sich alles um das Thema „Essen“ und/oder „Sport“ dreht. Wieder an Gewicht zuzunehmen würde für sie bedeuten, dass ihr Plan gescheitert wäre und sie versagt hätten. Deswegen haben Betroffene meistens große Angst davor wieder zuzunehmen.

 

Der starke Gewichtsverlust ist sehr gefährlich für unseren Körper und kann zu bleibenden Schäden führen. Diese Gefahr blenden viele Betroffene aus, genauso wie die Tatsache, dass sie an einer Essstörung erkrankt sind. Auch, wenn man ihnen die Risiken ihres Verhaltens erklärt, halten viele Betroffene daran fest.

Bulimia nervosa (Bulimie)

Auch bei dieser Essstörung zielen Betroffene darauf ab, möglichst wenig Kalorien zu sich zu nehmen und so eine Gewichtszunahme zu vermeiden. Das Essverhalten und die Wahrnehmung des eigenen Körpers ist ähnlich wie bei der Magersucht: Es werden bevorzugt Lebensmittel mit wenigen Kalorien, Kohlenhydraten und Fett gegessen. Betroffene von Bulimia nervosa können diese Ernährung aber nicht aufrechterhalten und es kommt zu regelmäßig auftretenden Essattacken – auch „Fressanfälle“ genannt –, bei denen sie ein Vielfaches der üblichen Menge innerhalb kurzer Zeit essen. Damit sie nicht an Gewicht zunehmen, nutzen Betroffene im Anschluss an die Essattacke häufig Medikamente wie Abführ- oder Brechmittel oder verursachen bei sich selbst Erbrechen, damit die aufgenommene Nahrung unverarbeitet den Körper verlassen kann. Dadurch sollen außerdem die entstehenden Schuldgefühle aufgehalten werden, die Betroffene empfinden, wenn sie sich nicht an ihre Diätvorstellungen halten. Deswegen wird diese Essstörung auch Ess-Brecht-Sucht genannt. Manchmal entwickelt sich eine Ess-Brech-Sucht aus einer vorherigen Erkrankung an Magersucht, sie kann sich aber auch von Beginn an ohne die Symptome einer Magersucht entwickeln.

 

In der Regel finden diese Essattacken heimlich statt, damit sie von keiner außenstehenden Person bemerkt werden. Die Betroffenen spüren nämlich häufig eine große Scham und nehmen sich vor, den Essattacken nicht nachzugeben – können allerdings nicht verhindern, dass sie immer wieder vorkommen. Deswegen passiert es oft, dass Angehörige lange nichts davon bemerken, dass eine Freundin, ein Freund oder ein Familienmitglied an Bulimie erkrankt ist.

Binge-Eating

Betroffene Personen führen ihrem Körper übermäßig viel Essen und damit Kalorien zu, was zu teilweise starkem Übergewicht führt. Aber auch die Organe des Körpers können unter diesem übermäßigen Essen leiden und krank werden. Man spricht von einer Binge-Eating-Störung, wenn die Ess-Anfälle – bei denen innerhalb kurzer Zeit deutlich zu viel gegessen wird – mindestens ein Mal in der Woche stattfinden, und das mindestens drei Monate lang. Oft haben Betroffene das Gefühl die Kontrolle zu verlieren und leiden stark unter dem Übergewicht, das mit längerer Dauer der Essstörung immer stärker wird. Das angewöhnte Essverhalten kann nicht einfach abgelegt werden, wofür die betroffenen Personen nichts können, da es sich um eine Ess-Sucht handelt. Besonders übergewichtigen Menschen wird oft vermittelt, dass sie keine Disziplin hätten oder selbst schuld an ihrer Situation seien – was aber nicht stimmt! Durch den Druck von außen und den Druck, den sich die Betroffenen selbst machen, erscheint es für sie als einzige Möglichkeit, dass sie durch Hungern abnehmen müssen, was die Essstörung nur verschlimmert. Dieser Druck führt außerdem dazu, dass sich betroffene Personen oft schämen und sich nicht trauen, mit jemandem über das gestörte Essverhalten zu sprechen. Ohne professionelle Hilfe und die Unterstützung von Freundinnen, Freunden und der Familie ist es allerdings nur schwer möglich, aus diesem Essverhalten auszubrechen.

Woher kommt eine Essstörung?

Die Entstehung einer Essstörung kann viele Gründe haben, meistens wirken bei den Betroffenen aber mehrere Ursachen zusammen, die zu der Erkrankung führen. Man kann die Erkrankung also nicht immer auf einen bestimmten Grund oder ein Ereignis zurückführen. Oft beginnt eine Essstörung damit, dass wir einem bestimmten Schönheitsideal entsprechen wollen – was meistens damit zu tun hat, schlank zu sein. Besonders junge Menschen orientieren sich häufig an Menschen aus Social Media oder anderen Medien, die sie bewundern und deren Lebensstil sie tagtäglich gezeigt bekommen. Die Fotos, die diese Medienpersönlichkeiten zeigen, sind stark bearbeitet oder inszeniert und entsprechen meist nicht der Realität – trotzdem lösen sie einen Drang in uns aus, uns mit ihnen zu vergleichen und ihrem Aussehen nachzueifern. Wir wollen uns selbst optimieren, um so zu sein wie die Leute, die wir bewundern – und dadurch kommt es oft dazu, dass wir abnehmen wollen und eine Diät beginnen.

Ein weiterer Auslöser kann auch der Verlust von Kontrolle in anderen Lebensbereichen sein. Betroffene haben dann das Gefühl, allem ausgeliefert zu sein und den Halt zu verlieren. Die Nahrungsaufnahme ist aber weiterhin etwas, das sie bewusst kontrollieren und steuern können – auch wenn sie in anderen Bereichen keine Kontrolle mehr haben.

Wie bei anderen Erkrankungen auch, können bei Essstörungen biologische oder genetische Ursachen eine Rolle bei der Entstehung der Erkrankung spielen. Darüber hinaus gibt es noch viele weitere individuelle Aspekte, die die Entstehung beeinflussen können. Dazu gehören zum Beispiel Probleme innerhalb der Familie oder im Freundeskreis oder ein Erlebnis, das uns überfordert. Oft ist es auch der Leistungsdruck, der uns das Gefühl gibt, uns ständig optimieren zu müssen – auch unseren Körper. Wenn wir dann ein falsches Bild von einem „optimalen“ Körper haben, kann aus dem Optimierungswunsch schnell eine Essstörung werden.

Was passiert bei einer Essstörung?

Viele Essstörungen fangen klein an. Zum Beispiel beginnen viele Betroffene mit einer normalen Diät, um ihr Gewicht zu reduzieren. Wenn sie erste Erfolge haben – also Gewicht verlieren –, setzt auch ein Belohnungsgefühl ein. Also merken sie sich: Eine Diät führt zu Erfolg. Dieser Erfolg motiviert sie dazu, weiterzumachen, um noch mehr Erfolg zu haben. Mit der Zeit werden die Maßnahmen meist extremer: Die Menge an Essen wird deutlich reduziert und zusätzlich beginnen viele Betroffene, Sport zu treiben, um den Effekt der Gewichtsabnahme zu verstärken. Schließlich gewöhnen sie sich an das neu erlernte Essverhalten und die neue Wahrnehmung des eigenen Körpers und können diese Verhaltensmuster nicht mehr ablegen.
Bei einer Binge-Eating-Störung haben Betroffene oft kein Gefühl mehr dafür, wann sie satt sind. Die Gefühle schwanken dann zwischen Glücksgefühlen darüber, dass das Essen als Belohnung guttut, und Schamgefühlen darüber, dass sie zu viel gegessen haben. Je länger die Erkrankung anhält, desto stärker verspüren Betroffene den Wunsch, mit dem übermäßigen Essen aufzuhören – was aber meistens nicht möglich ist. Personen, die an einer Binge-Eating-Störung erkrankt sind, ziehen sich oft immer weiter zurück, unternehmen weniger und treffen sich weniger mit den Menschen, die ihnen wichtig sind. Das führt dazu, dass Betroffene mehr Zeit alleine sind und dadurch die Ess-Anfälle immer häufiger vorkommen.

Essstörungen können – wenn sie lange andauern – auch schwere Folgen für den Körper und die Psyche haben.
Eine Unterernährung führt zu Muskelschwund, Schwächeanfällen, brüchigen Knochen und im schlimmsten Fall sogar zum Tod. Wiederholtes Erbrechen kann die Speiseröhre und die Zähne schädigen. Außerdem wird in beiden Fällen das Immunsystem geschwächt, weil der Körper nicht mehr genug Nährstoffe aufnehmen kann. 
Übergewicht – das durch eine Binge-Eating-Störung oft verursacht wird – kann zu Problemen mit dem Herz oder dem Kreislauf führen. Außerdem kann länger anhaltendes Übergewicht zu Diabetes, zu Problemen mit den Knochen und den Gelenken sowie zu starker Müdigkeit führen.
Häufig führen Essstörungen dazu, dass sich Betroffene von ihren Freundinnen, Freunden und anderen sozialen Kontakten zurückziehen. Sie vernachlässigen auch die Hobbies und Interessen, die ihnen vorher wichtig waren. Betroffene können darüber hinaus weitere psychische Erkrankungen entwickeln – wie beispielsweise Depressionen, Angststörungen oder Zwangsstörungen –, die sie nochmal zusätzlich beeinträchtigen und belasten.

Hilfe bei einer Essstörung

Essstörungen sind ernstzunehmende Erkrankungen der Psyche, die behandelt werden können und müssen. Für Außenstehende, Freundinnen und Freunde oder die Familie sind Essstörungen aber schwierig zu erkennen und oft nicht von „normalen“ Diäten zu unterscheiden.

Die häufigste Art einer Behandlung ist die Psychotherapie. Diese zielt darauf ab, wieder ein gesundes Essverhalten zu erlernen und auch beizubehalten. Doch auch die Gründe für das gestörte Essverhalten sollen behandelt werden, und manchmal wird hierzu auch das soziale Umfeld oder die Familie einbezogen. Eine solche Therapie kann in einer Klinik (stationär), Tagesklinik (teilstationär) oder im häuslichen Umfeld mit regelmäßigen Behandlungsterminen (ambulant) durchgeführt werden. Allerdings ist es oft am besten, wenn Essstörungen während eines Klinikaufenthalts, also stationär behandelt werden. Das hängt damit zusammen, dass hier das antrainierte, ungesunde Essverhalten am besten angegangen werden kann – Betroffenen fällt es nämlich oft sehr schwer, sich von selbst davon loszulösen. In der Klinik wird zum Beispiel bei der Magersucht langsam, aber kontrolliert darauf geachtet, dass die nötigen Kalorien zu sich genommen werden, damit annähernd ein Normalgewicht und damit mehr Lebensqualität erreicht werden kann. Auch Medikamente können zur Unterstützung der Therapie eingesetzt werden und zum Beispiel dazu beigetragen, dass „extreme“ sportliche Aktivitäten – durch die der Drang verspürt wird, immer weiter und mehr zu leisten – etwas ruhiger angegangen werden und nicht mehr so, dass sich die betroffene Person damit selbst schadet.

Wenn kann ich ansprechen?

Du hast dich entschlossen, für dich selbst oder einen nahestehenden Menschen Hilfe zu suchen und fragst dich, wo du Unterstützung finden kannst. Vorab: Du solltest wissen, dass es viele unterschiedliche Anlaufstellen gibt und verschiedene Fachleute in Frage kommen. Wichtig ist es also, zuerst herauszufinden, welcher Weg der passende ist.

Eine gute erste Ansprechperson ist deswegen immer die Hausärztin oder der Hausarzt. Übrigens ist bei denen alles, was mit ihnen besprochen wird, gut aufgehoben: Sie dürfen und werden wegen der ärztlichen Schweigepflicht mit niemandem darüber reden, was man ihnen erzählt. Natürlich kann ein Familienmitglied, eine Freundin oder ein Freund mit zum Gespräch kommen.

de_DEDE